Während AFBÖ Mitarbeiter und Funktionäre bei Veranstaltungen der ELF präsent sind, kritisiert deren Präsident Michael Eschlböck die Liga erneut im Boulevard. Von Commissioner Patrick Esume (im Bild) gäbe es kein Bekenntnis gegen Doping.

AFBÖ Generalsekretär Christoph Seyrl beim ELF Spiel der Vikings gegen Berlin.
AFBÖ Generalsekretär Christoph Seyrl beim ELF Spiel der Vikings gegen Berlin.
Foto: Hannes Jirgal

Zum wiederholten Male bezeichnet er in der Kronen Zeitung die Macher der ELF (oder man hat es aus einem 2 Jahre alten Hut gezaubert) als „Heuschrecken“, die vom gestiegenen Interesse der NFL profitieren wollen. Neu hinzu kommt, dass die ELF nicht den Anti-Doping Code der WADA unterzeichnet hat. Tatsächlich trifft für die Liga zu, die als Gesellschaft ein Franchisegeber ist und selbst keine Mannschaften stellt. Die Teilnehmer aus Österreich kooperieren jedoch mit der NADA und es finden auch Tests statt. Das ist auch in Deutschland so. Immerhin gab es in der ELF, wie schon in Vergangenheit mehrfach in der AFL, aufgedeckte Dopingfälle. Es war die NADA, die Glen Toonga in der ELF positiv getestet und in Folge gesperrt hat und es war die Liga, die dessen Sperre von sich aus verlängert hat.

Zu guter letzt sollte nicht unerwähnt bleiben, dass in der ELF de facto auch das Österreichische Nationalteam (bei Raiders und Vikings im Kader) spielt. Soweit bekannt werden diese Spieler zusätzlich noch, über die Kontrollen der NADA hinaus, getestet.

Auch die NFL hat diesen Code nicht unterschrieben (wie auch die NCAA nicht), erstere gerade zusammen mit der IFAF versucht, Flagfootball zu einer olympischen Sportart zu machen. Zur NFL dürfte es weniger Berührungsängste hinsichtlich Doping geben und es gibt auch noch keinen Rechtfertigungsaufruf an Roger Goodell.

Gescheiter Bewerb

Spannend ist auch der Schlusssatz: Dass Vikings gegen Raiders morgen gegeneinander spielen (Hohe Warte, Kickoff 18:00 Uhr) „hätten wir auch mit einem gescheiten europäischen Bewerb.“, meint Eschlböck.

Die Klub-Bewerbe der IFAF gaben in den vergangenen Jahren allerdings ein anderes Bild her. Die von der IFAF ins Leben gerufene „Champions League“ (ohne deutscher Teilnahme) existierte von 2014 bis 2016. Der Bewerb lief zum Teil parallel zur „BIG 6„, die von 2014 bis 2017 mit eben 6 Teams und 4 (!) Saisonspielen existierte. Als 2018 nur mehr 4 Teams teilnehmen wollten, erfolgte ein weiterer Versuch eines Neustarts 2019 (ebenfalls ohne Deutsche an Board) mit der ECTC und erneut 6 Teams. Nach 2 Spielen im Grunddurchgang wollten oder konnten weder Helsinki noch Kopenhagen auswärts zu einem weiteren Spiel im Playoff antreten. Am Ende spielten sich die Raiders, als Gewinner der nicht zur IFAF gehörigen CEFL (die als einzige als Bewerb noch existiert) mit den Vikings ein „Superfinal“ aus. Es sollte kein weiteres super Finale dieser Art mehr geben.

Der letzte Versuch der IFAF wäre 2020 der gewesen, unter der Schirmherrschaft der CEFL einen Klubwettbewerb (wieder ohne deutsche Teilnehmer) abzuhalten. Den vereitelte jedoch Corona und dann kam, zum Ärger des Präsidenten, schon die ELF. Mit deutschen Teilnehmern. Ganz überrascht davon kann er also nicht gewesen sein, angesichts der langen Vorgeschichte.

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