Update 3. Februar 2023: Wie das Hamburger Abendblatt berichtet ist Glen Toonga bei weitem kein Einzelfall. Der Brite wurde im September positiv auf Kokain gestestet und danach von der NADA und auch der ELF gesperrt. Zwischenzeitlich ist Toonga bei Rhein Fire unter gekommen. Nun sind aber drei weitere Spieler von den Sea Devils des Dopings offenbar überführt worden.

Im europäischen Vereinsfootball würden 3 oder mehr gedopte Spieler in einem Spiel eine Strafverifizierung nach sich führen,

Die ELF ist an diese Regelungen nicht gebunden.

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30. Jänner: Hamburgs Runningback im ELF Halbfinale gegen Raiders gedopt

Glen Toonga wurde nach dem Halbfinale der Hamburg Sea Devils gegen die Raiders Tirol positiv auf die Einnahme von Kokain getestet und von der NADA gesperrt, wie das Hamburg Abendblatt berichtet. Beim 19:7-Erfolg der Hanseaten über Innsbruck am 10. September des vergangenen Jahres war Toonga mit 186 Scrimmage Yards und einem Touchdown der X-Faktor im Halbfinale für die Sea Devils.

Auch im Championship Game gegen die Vienna Vikings zwei Wochen später lief Toonga noch für die Deutschen auf, da das Ergebnis der Probe erst nach dem Finale bekannt wurde. Die Wiener schlugen die favorisierten Seetefeuel mit 27:15. Toonga, der in der abgelaufenen Saison mit 1468 Rushing Yards einen Bestwert für Runningbacks in der Liga aufstellte, war in dem Spiel kein Faktor mehr und lief in 16 Versuchen nur für 37 Yards.

Seine schwache Leistung im letzten Spiel war aber nicht der Grund warum die Sea Devils den Vertrag mit den Briten nicht verlängert haben, sondern sein erst im Anschluss bekannt gewordenes Dopingvergehen.

Sea-Devils-Boss Max Paatz sagte gegenüber dem Abendblatt: „Er hat die Einnahme eingestanden und mit gesundheitlichen Gründen erklärt. Diese sind menschlich durchaus nachvollziehbar. Das ändert aber nichts daran, dass der Spieler damit gegen die Werte unserer Franchise und die Statuten der Liga verstoßen hat.“

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft

Toonga wurde von der Nationalen Anti-Doping Agentur NADA für drei Monate gesperrt. Diese Sperre wäre an sich bereits abgelaufen, allerdings laufen seither auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen Verstoßes gegen das Betäubungsmittel- und das Antidopinggesetz.

Die Karriere des gebürtigen Londoners begann 2014 an der University of Southampton, danach spielte er zwei Saisonen bei den London Blitz. 2018 verschlug es ihn nach Deutschland, wo er für die Dresden Monarchs, Allgäu Comets und 2022 schließlich bei Hamburg Sea Devils spielte.

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gschisti
gschisti
5. Februar 2023 19:40

„Im europäischen Vereinsfootball würden 3 oder mehr gedopte Spieler in eine, Spiel eine Strafverifizierung aller Spiele nach sich führen, an denen die Spieler nach den Tests noch zu dritt (oder mehr) beteiligt waren.“

Wie meinen?
Koennt ihr das bitte neu formulieren, mir ist der Sinn des Satzes nicht ganz klar.
thx.

Kurt
Kurt
7. Februar 2023 17:26
Reply to  gschisti

3 oder mehr gedopte Spieler in einem Spiel.
Ich verstehe das so, dass, wenn der Test VOR dem Raiders-Spiel gewesen sein sollte, sowohl dieses Spiel als auch das Finale strafverifiziert werden müssten. Wie aber dargelegt – die ELF muss sich nicht daran halten und die Folgen wären, dass die Raiders zu Unrecht ausgeschieden sind und es ein rein österreichisches Finale hätte geben müssen.

VEU
VEU
14. Februar 2023 15:58
Reply to  Kurt

Danke. Gibt es eine Stellungnahme der Raiders dazu?