Die Vienna Vikings sind einmal mehr das Maß der Dinge im europäischen Football. Die Wiener ELF Franchise des Klubs holte am Sonntag den ingesamt sechsten europäischen Klubmeistertitel in die Football Hauptstadt. Nach den Erfolgen in der EFL 2004-2007 und 2013 mit fünf Eurobowl-Titeln, war auch in der semi-professionellen European League Of Football kein Kraut gegen sie gewachsen. Gleich im ersten Antreten in der ELF sicherten sich die Wiener den Titel. 14.566 Zuschauer verfolgten den Triumph im Klagenfurter Wörthersee Stadion live im Stadion, das Match selbst wurde in 13 Länder übertragen.

Am Vortag wurden noch in Pörtschach die individuellen Awards vergeben, bei denen die Vikings komplett leer ausgingen. Am Sonntag zeigten sie den Hamburg Sea Devils, wo der Thors Hammer tatsächlich hängt. Von Anfang bis zum Ende dominierte die Vikings Defense, aber auch ihre Offense und die Special Teams lieferten eine fast perfekte Partie ab.

Das Spiel

Ein Touchdown von Adria Botella Morena, nach einem Trickplay-Pass von Kimi Linnaimaa, bescherte den Wiener die frühe Führung, die sie nie wieder abgeben sollten. Der Finne wurde am Ende mit weiteren 7 Catches für 125 Yards auch zum wertvollsten Spieler des Finales (MVP) gekürt.

Hamburg entwaffnet

Der in den Spielen davor gefährliche Hamburger Runningback Glen Toonga wurde von der Vikings Defense kalt gestellt, mit dem Pass lief bei den Hanseaten auch wenig. Toonga, der bisher in dieser Saison mit 1.468 erlaufenen Yards und 21 Touchdowns geglänzt hatte, kam in der ersten Halbzeit nur auf minus 5 Yards. „Wir haben Glen Toonga aus dem Spiel genommen, ihren besten Spieler. Damit haben wir ihnen den Game-Plan weggenommen, dann haben sie nicht mehr gewusst, was sie tun sollen“, sagte Vikings-Verteidiger Thomas Schnurrer im Interview nach dem Spiel zu Puls 4.

Die bekannt starke D-Line der Hamburg wurde von den Wikinger mit schnellen Pässen umgangen. Drei Sacks musste Erdmann zwar einstecken, von einer Hamburger Dominanz spürte aber überraschend wenig. Vielmehr hielt die Vikings O-Line stärker dagegen als erwartet. Zur Halbzeit stand es bereits 17:6 für die Vikings, die mit Exavier Edwards einen weiteren Touchdown erzielen konnten. Die Hamburger kamen mit Lamar Jordan II mit sechs Punkten aufs Scoreboard, den Extrapunkt vergab der Liga Specialist of the Year Eric Schlomm.

Das war dann aber auch schon der einzige Touchdown der Hamburger, die in der zweiten Halbzeit nur mehr zu drei Fieldgoals durch Schlomm kamen. Anders noch als im Halbfinale gegen die Raiders, reichte das Kicking Game im Finale nicht zum Sieg. Goal line stands der Vikings Defense, ein forced fumble und eine interception waren auf der einen Seite für den Titelgewinn maßgeblich, auf der anderen schrieb aber auch die Offense mit einen Touchdown von Florian Wegan und einem zweiten Field Goal von Dennis Tasic zum Endstand von 27:15 an.

Unterm Strich ein hochverdienter Sieg des Teams aus Wien, das in allen Belangen den Hamburgern einen Schritt voraus war.

Stimmen zum Spiel

„Es sind nicht nur die Titel, die zählen, es sind auch die Leute, mit denen du auf dieser Reise bist. Und diese Gruppe ist so besonders. Da ist ein Finne, ein Schotte, ein Spanier, ein Italiener und die ganzen Österreicher. Wir haben uns so zusammengeschweißt. Ich hoffe, viele Kinder sehen das und fragen: Wo ist der Football, wo ist der nächste Verein? Österreich hat es wahrscheinlich noch gar nicht realisiert: Wir haben jetzt eine Ballsportart, wo wir sagen können, wir sind die Besten in Europa. Das ist etwas Besonderes.“ — Vikings Head Coach Chris Calaycay.

„Als Franchise in der ELF im ersten Jahr, alle meinten, wir werden überbewertet. Aber wir haben uns als Team geformt und füreinander gespielt. Und jetzt der Sieg gleich im ersten Jahr, das bedeutet so viel und als Zugabe dann auch noch in Österreich.“ — Vikings Quarterback Jackson Erdmann.

„Es macht nie Spaß zu verlieren. Aber Football ist Ebbe und Flut über 60 Minuten. Wien hat heute einen besseren Job als wir gemacht.“ –. Sea Devils D-Liner und Ex-NFL Profi Kasim Edebali.

„Das ist das Schlimmste, was uns heute passieren konnte. Wir haben unsere Sachen gut umgesetzt, aber konnten unsere Drives nicht finalisieren. Es ist ein enttäuschendes Ende einer grandiosen Saison.“ — Sea Devils Quarterback Salieu Ceesay.

European League Of Football Championship Game

Hamburg Sea Devils (12-2) vs. Vienna Vikings (12-2) 15:27
(6:7/0:10/6:7/3:3)
SO 25. September 2022 14:45 Uhr · Wörthersee Stadion Klagenfurt

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments