Die US-Profiliga XFL geht nach dem Abbruch ihrer ersten Saison in die Insolvenz. Das bestätigte die Liga am Montag in einer Erklärung. Zuvor hatte sie bereits den Betrieb eingestellt und am Freitag fast alle Mitarbeiter entlassen. Nach nur fünf Spielwochen musste man im März aufgrund der Coronavirus-Pandemie die Saison unterbrechen.

Die XFL gab gegenüber dem Sports Business Journal folgende Erklärung ab:

„Die XFL hat schnell die Herzen von Millionen  Menschen erobert, die Football lieben. Leider waren wir als neues Unternehmen nicht von den harten wirtschaftlichen Auswirkungen und Unsicherheiten der COVID-19-Krise isoliert. Dementsprechend haben wir Insolvenz gemäß Kapitel 11 des US-amerikanischen Insolvenz Gesetzes (voluntary petition for relief) angemeldet. Es ist eine herzzerreißende Zeit für viele, einschließlich unserer leidenschaftlichen Fans, Spieler und Mitarbeiter. Wir sind ihnen, unseren TV-Partnern und den vielen Amerikanern, die für die XFL gebrannt haben, dankbar für ihre Liebe zum Football.

Anfänglich war die XFL noch optimistisch, dass sie 2021 für eine volle Saison zurückkehren könnte, und hielt ihre Vollzeitbeschäftigten auf der Gehaltsliste. Angesichts der schlechten wirtschaftlichen Bedingungen und der Unsicherheit darüber, wann sich etwas wieder normalisieren wird, musste die Liga jedoch schließen. Wie eine Quelle CBS Sports letzte Woche mitteilte, war McMahon ursprünglich bereit, die Liga für bis zu zwei Jahre zu finanzieren. Die Pandemie brachte nun aber ein unvorhergesehenes Szenario mit sich.

XFL stellt Betrieb ein

Laut der Einreichung hat die Liga zwischen 1.000 und 5.000 Gläubiger mit Vermögenswerten und Verbindlichkeiten im Bereich von 10 bis 50 Millionen US-Dollar. Einer der größten Gläubiger ist Dallas Renegades-Trainer Bob Stoops, dem die XFL aus seinem Vertrag noch mehr als 1 Million US-Dollar schuldet. Die Liga beabsichtigt weiterhin, alle bereits gekauften Tickets zu refundieren.

XFL in Teilbesitz der WWE

Die Einreichung für XFL-Mastermind Vince McMahon, der die Mehrheit der Eigentumsanteile an der Liga hielt, besonders schwierig. Im Rahmen des Insolvenzantrags berichtet Austin Karp vom Sports Business Journal auch, dass die Liga zum Verkauf steht. 23,5% der Aktien befinden sich im Besitz der WWE.

Es ist bereits der zweite gescheiterte Versuch der XFL nach 2001 Fuß zu fassen. Der im Jahr 2020 sah zunächst vielversprechend aus, Corona hat dem Unterfangen einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Jahr 2019 scheiterte die Alliance of American Football (AAF) nach nur acht Spielwochen an der Aufgabe, neben der NFL zu bestehen.

AAF stellt seinen Betrieb ein

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