In einem emotionsgeladenen Spiel drehten die Vienna Knights den Spieß in der zweiten Hälfte um. Christoph Wagner aus der Südstadt.

Surprise, surprise

Zwei Überraschungseier hatten die Titans für ihre Gäste Anfangs parat. Das erste Ei war ein Onside Kick der 16 Yards weit ging und von Defensive Back Michael Grätz ohne jede Bedrängnis erobern werden konnte. Somit sicherte man sich gleich mal den Ball an der eigenen 46-Yards-Linie. Zur Überraschung vieler stand als Fullback im Backfield MLB #1 Christoph Breinschmid.

Guter Auftakt der Titans

Die ersten zwei Spielzüge waren Laufspiele über die # 44 Robert Holocher, die jedoch sehr bald gestoppt wurden. Im dritten Versuch und 11 Yards fand Quarterback # 11 Robin Lumdsen seinen Receiver # 8 Andreas Reiter für 24 Yards. Die Defense der Wiener wirkte sehr gut eingestellt auf das Laufspiel, ganz im Gegensatz zur Passverteidigung. Diese ließ # 80 Sascha Steurer alleine, er konnte in Ruhe den Ball fangen und in die Endzone marschieren – 6:0 (PAT no good). In der Defense der Niederösterreicher, sichtlich beflügelt von den ersten Punkten im Jahr 2007, wurde sehr konzentriert agiert. Knights Quarterback # 7 Roger Schlegelmilch überwarf # 87 Phillip Köck nur knapp im ersten Spielzug, danach sich Fullback # 36 Kurt Czaak zu 11 Yards Raumgewinn powerte und man war bereits in der gegnerischen Platzhälfte. Da ging aber dann nicht mehr soviel und der vierte Versuch wurde durch # 99 Robert Thurner gestoppt – turnover on downs.

Variable Angriffsformationen

Cornerback Bernd Jungwirth, der in der Division 2 in den letzten Jahren durch viele abgefangene Bälle auffiel, setzte eine erste Duftmarke der Defense des Aufsteigers mit einem Tackle für 11 Yards Raumverlust. Dies schien die Gastgeber wenig zu beeindrucken und antwortete mit einem 35-Yards-Pass auf # 87 Phillip Weinberger, der nur schwer zu Boden gebracht werden konnte. Nach einem abermaligen Tackle für Raumverlust von Jungwirth (minus 5 Yards) versuchte man es mit einem langen Pass in die Endzone im vierten Versuch. Im glorreichen Gebiet ließ Wide Receiver Andreas Reiter den Ball jedoch fallen.

Die nächste Angriffsserie der Knights sah man viele verschieden Ballträger, die schlussendlich mit einem 1- Yards-Lauf von # 39 Thomas Hönigl (PAT good) abgeschlossen wurde und erstmals lagen die Knights mit 6:7 voran. Vorher hatten die Wiener gezeigt wie flexibel ihre Offense und wie schwer sie auszurechnen ist. Da wären zu einem die beiden Ballträger # 27 Roman Gezer und # 33 Stefan Eckert die sich sehr gut abwechselten, dann der flinke Wide Receiver mit der # 87 Phillip Köck sowie Tight End Thomas Kern, der durch seine Größe einen Vorteil hat (191 cm). Zu guter letzt wäre noch Quarterback Roger Schlegelmilch der seine Beweglichkeit mit einem 14-Yards-Lauf unter Beweis stellte.

Die Antwort der Titans

Die Südstädter benötigten nach einem Return an die 26-Yards-Linie nur drei Spielzüge um wieder in Führung zu gehen. Zunächst konnte sich # 81 Junior Raphael Hackl erstmals in Aktion setzen und fing einen Ball für 18 Yards Raumgewinn. Nächster Spielzug, selber Passempfänger diesmal erlief er gar 38 Yards bis an die 18 Yards Linie der Gäste aus Wien. Nun war Laufspiel angesagt und # 44 Robert Holocher erreichte unberührt in die Endzone. Der 2-Point-Conversion von Christoph Breinschmid scheiterte, es blieb beim 12:7.

Kurz vor Halbzeit kamen so noch einmal die Knights in Ballbesitz, mussten jedoch nach drei Spielzügen punten. Bevor Titans Punt Returner Sascha Steurer den Ball fangen konnte wurde er von einem Juniorenspieler der Knights in den Boden befördert. Die Schiedsrichter hatten keine andere Wahl als den Spieler zu disqualifizieren. Bereits im ersten Spielzug lief sich Pasempfänger Raphael Hackl frei und beschloss die erste Hälfte mit einem 34-Yards-Touchdown-Catch zum 18:7 (PAT no good).

Wieder Spannung

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit gab es den zweiten Ausschluss. Diesmal traf es einen Spieler des Heimteams. Boris Wodtawa wurde, nachdem er einen Gegenspieler herumschubste, ausgeschlossen. Es war bereits der zweite Ausschluss im dritten Spiel für den jungen Spieler.

Die ersten Angriffe endeten im Nichts. Die Titans Offense musste punten und ihr Pendant spielte den vierten Versuch aus um von # 58 Markus Bernas gestoppt zu werden.

Die Titans wollten nun den Sack zu machen und Robin Lumdsen fand seine Lieblingsanspielstation Raphael Hackl für 39 Yards Raumgewinn. Das Desaster aus Sicht der in Navyblau und Gelb spielenden Südstädter folgte im Spielzug dannach. Ein Pass wurde von Sascha Steurer nicht festgehalten und fiel Bernd Jungwirth in die Arme, der den Ball 85 Yards zum Touchdown retournierte. Mit dem geglückten Extrapunkt stand es plötzlich nur mehr 14:18 aus Sicht der Knights. Ab dem Zeitpunkt setzten die Hausherren vor allem auf Laufspiel und hatten damit durchaus Erfolg, mussten allerdings den Ball per Punt abgeben. Die Chance für die Knights wieder in Führung zu gehen. Beim vierten Versuch und 14 Yards zu gehen setzte man auf Pass und dieser endete in den Armen eines Titans Verteidigers.

Knights schaffen das Comeback

Quarterback Robin Lumdsen fumbelte den Snap und die Ritter konnten ihn sich schnappen. Es folgte Laufspiel, Laufspiel und wieder Laufspiel. Am Ende waren es 32 Yards Raumgewinn in 10 Spielzügen und die Knights standen in der Endzone. Touchdown – 18:21 (PAT good). Wieder war es Junior Thomas Hönigl. Die Titans Spieler wirken geschockt, QB Lumdsen fand dennoch Andreas Reiter für einen Raumgewinn für 10 Yards, der jedoch den Ball fumbelte, die Knights eroberten ihn und kamen mit knapp unter vier Minuten noch zu spielen wieder in Ballbesitz. Nun versuchten natürlich die Knights so viel Zeit wie möglich runterlaufen zu lassen, drei Läufe wurden von den Titans schnell gestoppt und der Punt sollte eine Entscheidung bringen. Es waren nur mehr 40 Sekunden zu spielen und der Knights Punter schaffte es den Ball nahe der Außenlinie zu platzieren wo ihn ein Teamkollege an der 1-Yards-Linie fixiert. Zwar gab es noch mal einen 46-Yards-Catch aber der letzte Pass der Partie von den Titans wurde von den Knights abgewehrt.

Stimmen zum Spiel

Richard Ehrenberger, Vienna Knights Spieler:
‚Ein ausgeglichenes Spiel. Wir haben mit Glück gewonnen, mehr kann man nicht sagen.‘

Roland Wirthel, Headcoach L. A. Titans:
‚Es war ein spannendes Spiel. Wir haben das Spiel verloren, weil wir in der zweiten Halbzeit Fehler gemacht und Turnovers produziert haben. Die Knights sind mit dem Interception Touchdown wieder aufgewacht, dabei hatten wir sie zur Halbzeit schon im Sack.‘ Über den ausgeschlossenen Spieler: ‚Mit ihm wird der Coaching Staff ein Gespräch führen, weil so was wollen die Titans nicht. Wir wollen ein faires Spiel liefern."

Hany Razi, Offense Coordinator Vienna Knights
‚Ein ganz wichtiger Sieg für uns. Wir haben aus der ersten Halbzeit des Spiels aus der Vorwoche, wo es 7:0 für die Bulls stand, Kraft geschöpft. Wir wussten von da an, dass wir sicher nicht so schlecht sind wie viele annehmen und auch Spiele gewinnen können."

Division 1
LA Titans vs. Vienna Knights 18:21
(6:0/12:7/0:7/0:7)
15. April 07 | Kickoff 15:00
Südstadt, Maria Enzersdorf
Referees: Müller / Koller F. / Koller E. / Riegler / Steiner

Quarterback Vergleich

Roger Schlegelmilch (Knights)
4 von 12 für 35 Yards und 1 Interception

Robin Lumdsen (Titans)
9 von 15 für 268 Yards, 2 Touchdowns und 1 Interception

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