Der Spielbeginn am Sonntag mit 10:30 Uhr ungewöhnlich früh angesetzt und bedarf in der Spielvorbereitung eines neuen Rahmens.

Während im Fußball-Unterhaus Ankickzeiten am Sonntag um 10:30 Uhr nicht komplett ungewöhnlich sind und diese Startzeit selbst in der Bundesliga Geschichte hat, handelt es sich im American Football doch um einen sehr ungewöhnlichen Rahmen, mit dem die Steelsharks Traun am kommenden Wochenende konfrontiert sind.

Und während im Fußball die Anstoßzeit von 10:30 Uhr gerne im Unterhaus und lokalen Duellen verwendet wird, kommt für die Trauner zusätzlich noch dazu, dass sie an diesem Matchday eine dreistündige Busfahrt nach Graz zu absolvieren haben. Heißt im Klartext also, für die Mannschaft von Cheftrainer Hartmut Pötzelberger beginnt die Spielvorbereitung am Sonntag bereits bevor das Tageslicht einsetzt. Einerseits einzigartig und ungewöhnlich, andererseits herausfordernd für das Trainerteam, den richtigen Ablauf zu finden, dass die Mannschaft ab 10:30 Uhr voll im Saft steht.

Steelsharks leckten Wunden

Die Trauner Steelsharks waren seit Sonntag mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt, galt es das Erlebnis vom letzten Sonntag möglichst schnell aus den Köpfen der Spieler zu bekommen, wo eine 24:0-Führung zur Pause nicht reichte, um den Sieg im Duell mit den Red Tigers in trockene Tücher zu bekommen.

Styrian Bears vs. Steelsharks TraunAngekratztes Selbstvertrauen und Zweifel? Natürlich sagt niemand der Beteiligten am Folgetag mit zuckenden Schultern, dass das alles bereits wieder vergessen ist, und so eine Niederlage wirkt nach. Viel Zeit unglücklich und traurig zu sein, bleibt dem Team allerdings nicht, denn am kommenden Sonntag wartet mit dem Co-Absteiger aus der AFL, den Styrian Bears, bereits das nächste Ligaspiel. Die Bears wiederum kommen mit einer völlig anderen Ausgangslage in dieses dritte Ligaspiel der Saison und sind durch den jüngsten 45:12-Heimsieg gegen die Invaders St. Pölten gut gestärkt.

Positive Elemente ausbauen

Rückblickend betrachtet gibt es für die Steelsharks durchaus mehrere positive Aspekte vom
vergangenen Sonntag, an denen sich das Team aufrichten kann. In der Offensive ist es eine starke O-Line, die Jung-Quarterback Daniel Hinterberger in den ersten beiden Spielen guten Schutz gegeben hatte, so dass der Steelsharks-Spielmacher in den Spielzüge seine Zeit hatte, um die richtige Anspielstation ausfindig zu machen. Seine Receiver, allem voran Crt Lapanje, sorgten in den ersten beiden Spielen ebenso dafür, dass die Pässe zu Raumgewinnen verwertet werden. Zudem konnte Running Back Tobias Schlager im Spiel gegen die Red Tigers mehrmals zu Runs ansetzen und dem Steelsharks-Laufspiel eine Note verpassen.

Styrian Bears vs. Steelsharks TraunIn der Abwehr sorgten die Linebacker rund um Routinier Andreas Aufreiter und Gregor Hinterberger – dem Zwillingsbruder von Quarterback Daniel – für mehr Stabilität in der Mitte. Weiters geht die Steelsharks-Defense auch mit dem positiven Momentum in das Spiel gegen die Bears, in bisher beiden absolvierten Matches je einen „Pick 6“-Touchdown erzielt zu haben. Für die Haie-Offensive wird die Entlastung seitens der Defense weiterhin nötig bleiben, um den Druck aus der Offense zu nehmen, und mit dem Wissen, dass die Defense jederzeit für einen Touchdown gut ist, lässt es sich in der Offensive befreiter aufspielen.

Bears als Favorit

Es ist nicht nötig, lange herumzurechnen und zu spekulieren, und obwohl wir in Österreich im Land der Excel-Spezialisten leben, lässt sich diese Statistik rasch und trotzdem korrekt interpretieren: Die Bears sind am Sonntag der klare Favorit. Nicht nur der Heimvorteil, der mit der frühen Beginnzeit diesmal ausgeprägter ist, spricht für die Steirer, sondern auch der Fakt, dass die Bears am vergangenen Wochenende einen klaren Sieg gegen St. Pölten feierten, während die Steelsharks gegen die Niederösterreicher unlängst den kürzeren zogen. Bears gewannen gegen die Invaders 45:12, Steelsharks verloren gegen die Invaders 14:27. Ergo: Klarer Sieg der Bears gegen die Steelsharks? So wäre die Theorie, doch am Ende wird es ein Spiel sein, das bei 0:0 beginnt und wären Sportergebnis immer so einfach vorhersagbar, wir wären alle schon Sportwetten-Millionäre.

Nichtsdestotrotz gehen die Steelsharks als Außenseiter in das Spiel gegen die Bears, und selbst die Statistik, dass vor nicht einmal einem Jahr die Trauner am selben Platz erst einen 50:21-Sieg gegen die Styrian Bears feierten, sollte nicht falsche Vermutungen aufkommen lassen, denn die AFL- Mannschaft der Steelsharks aus dem Vorjahr ist über weiter Strecken heuer nicht mehr tätig und es handelt sich um ein völlig neu gestaltete Trauner Team in der Saison 2024.

Den „Sonntags-Frühschoppen“ gibt es für alle Daheimgebliebenen auch im Livestream.

Division 1 LIVE: Styrian Bears vs. Steelsharks Traun

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