William C. Eacho III ist Footballfan (Washington Redskins) und als solcher natürlich begeistert, gerade in einem Land wie Österreich Botschafter zu sein. Der beste Klubfootball des Kontinents wird hier gespielt und im kommenden Jahr kommen dann ’seine‘ Jungs zur WM nach Austria – Team USA.

Der Draht des AFBÖ zur US-Botschaft und Eacho ist nicht nur daher ein sehr guter und er (der Botschafter) wird sich für diese WM engagieren und am kommenden Sonntag auch seinen ersten nicht offiziellen Termin in Österreich bei der Charity Bowl absolvieren, wie er im Rahmen eines Barbecues auf seinem Anwesen in Wien Hietzing erklärte.

Auf der Gästeliste standen u.a. der IFAF-Präsident Tommy Wiking, der Vorstand des AFBÖ, die Nationalteamspieler Christoph Kipperer, Jakob Dieplinger, Peter Kramberger, Andreas Diwald, Ramon Abd El Azim Mohamed, Philip Stojaspal, Andrej Kliman, Spieler der Augustana Vikings (Gegner des NT in der Charity Bowl), der Spontanrealist VOKA, der das Charitybowl Plakat entwarf, Vertreter von Marketingagenturen und ausgesuchte Medien, darunter der ORF, das AF-Print Magazin KICK OFF und Football-Austria.

Österreich hat gute EM-Chancen
Interessant die Einschätzung von Weltverbandspräsident Tommy Wiking der kommenden EM in Deutschland (24. Juli – 1. August). Er räumt dem sich im Umbau befindlichen schwedischen Team (Wiking ist auch schwedischer Verbandspräsident) keine allzu großen Titelchancen ein, favorisiert in der Gruppe SWE-FRA-GB das Team aus Frankreich. In der Österreich-Gruppe sind für ihn die Finnen die Underdogs, das erste Spiel zwischen Deutschland und Österreich hätte deshalb Vorentscheidungscharakter, da er glaubt, dass der kommende Europameister in diesem Spiel bereits zu sehen sein könnte. ‚Ihr habt gute Chancen auf den Titel‘, meint Wiking. ‚Wenn die Deutschen den Fehler machen und euch Österreicher unterschätzen, dann sogar sehr gute‘. Schweden wäre gegen Deutschland im Jahr 2005 genau so Europameister geworden, indem sich der Gegner seiner Überlegenheit zu sicher war.

Wobei Deutschland überhaupt erst ein Mal eine EM gewinnen konnte (2001). Finnland konnte fünf Mal den Pokal holen (85,93,95,97,00), je zwei Mal waren die Briten (89,91) und Italiener (83,87) erfolgreich und ein Mal (05) Schweden. Österreich gewann noch nie eine EM, wurde 83 Fünfter und 95 Dritter.

Weg vom Rasen der Zukunft – zurück auf den Rasen des Botschafters. Dort wurde nach Ansprachen von Eacho und Verbandspräsident Eschlböck, so wie einem Auftritt der Milleniumdancers, Networking bei Burger, Wings & Wurfwand (fast die Hauptattraktion des Abends) betrieben und in entspannter Atmosphäre viele neue Kontakte geknüpft. Genau das, was der Mann, der das Projekt WM 2011 von Anfang an voran getrieben hat, erreichen wollte.

Neue Türen öffnen sich
Als Verbandspräsident Michael Eschlböck vor fast drei Jahren ankündigte sich um die Austragung einer Weltmeisterschaft bewerben zu wollen, bekam er im besten Fall noch erstaunte Gesichter als Feedback. Selbst sein Senior-Vize Karl Wurm hielt das für wenig realistisch, umso überzeugter arbeitet er heute an dem Projekt aber mit. Es ist zu einem erheblichen Teil Eschlböcks Verdienst, dass diese WM in Österreich stattfinden wird, der mit der fast demonstrativen Nichtzahlung eines nicht refundierbaren Bewerbungsfees an die IFAF (Schmeiße das Geld des Verbandes nicht aus dem Fenster) hasardierte und ’seinen Traum‘ aufs Spiel setzte. Er gewann es.

Dabei sieht er die WM nicht als Selbstzweck. Sie soll den American Footballsport – der in vielerlei Hinsicht in Österreich an seine Grenzen stößt – auf die nächste Stufe hieven. Eine WM sei nicht zu ignorieren, werde medial mehr Beachtung finden als alles bisher Dagewesene im Football, neue Fanschichten werden dadurch erschlossen und der Sport bewegt sich, begleitet von Schulinitiativen (Flag) und dem Ö-weiten Tryout,weiter Richtung Breite. So seine (Eschlböcks) Idee dahinter. Das Österreich Weltmeister wird, das glaube er bei allem Patriotismus nicht. ‚Ein Spiel um Platz 5 wäre sehr schön‘, so der AFBÖ-Präsident, der wohl insgeheim von einem vollen Happelstadion am 16. Juli 2011 träumt und einer Niederlage der USA im Finale – gegen Österreich.

Der Garten des US-Botschafters war jedenfalls ein guter Startplatz, um aus ‚dreams‘ von heute die ‚reality‘ von Morgen werden zu lassen.

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