Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen der Bundesregierung trafen alle Menschen in Österreich hart. Auch der Sport stand lange Zeit zur Gänze still. Noch heisst es für einen Ligabetrieb Football in Österreich „Bitte Warten“.
Football in Zeiten von Corona
Wir haben die Vereine in ganz Österreich gefragt, wie sie die Krise gemeistert haben, wie es ihnen aktuell geht und was ihre Pläne für die Zukunft sind. Aus allen Ligen, mit zum Teil völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen.
Die 2019 in die Division 2 aufgestiegenen Upper Styrian Rhinos sind nach wie vor im Lockdown. Finanzielle oder personelle Sorgen haben sie keine, sie erkennen in einem Training unter Einschränkungen nur keinen Sinn und wollen heuer auch keine Meisterschaft mehr bestreiten. Die Antworten und Statements der Obersteirer sind von ihren Head of Football Operations Adolf Zenz.
Out of order
Die Rhinos haben das Training und alle Tätigkeiten mit den Teams mit der Lockdown Ankündigung der Regierung eingestellt und sind seither „außer Betrieb“. Die Rhinos gehören jener Gruppe an Vereinen an, die auch nach den ersten Lockerungen noch nicht trainieren.
Gepostet von Upper Styrian Rhinos am Samstag, 14. März 2020
„Weil es in Kleingruppen ohnehin völlig wertbefreit ist.“ erklärt Zenz. „Wir wollen uns die Auflagen vom Bundesregierung nicht antun und sind daher noch immer im Lockdown.“
Die Spieler würden zwar darauf drängen, bald wieder loslegen zu dürfen, der Verein will das Training erst wieder aufnehmen, wenn alle Einschränkungen aufgehoben sind.
„Was die Spieler betrifft ist es bei uns sehr positiv. Normalerweise verlieren wir nach jeder Saison 5-10 Leute. Für die kommende Saison haben wir aktuell nur ein Karriereende und auch viele Anfragen von Leuten, die dazukommen wollen, wenn es wieder losgeht. Die Finanzen sind in Ordnung und unproblematisch. So gesehen haben wir keinen Schaden genommen.“
Unterstützung von der öffentlichen Hand gibt es auch bei ihnen aktuell noch keine. Das Jugend-Trainingslager Mitte Juli wurde abgesagt. Daraus entstanden Stornokosten. Da wird die Stadt Bruck wahrscheinlich einspringen.
„Wenn nötig können wir uns da voll auf unsere Stadt verlassen. Alles easy.“ weiss Zenz die Stadtverwaltung hinter dem Verein.
Carpe diem und Freundschaftsspiele
Das mittelfristige Ziel der Rhinos ist es den Sommer zu genießen und ein High End Playbook zu entwickeln. Sollte es im Herbst wieder möglich sein vor Publikum zu spielen, wollen sie ein Freundschaftsspiele organisieren. Herren und Jugend gleichermaßen, denn mit einer Meisterschaft rechnen die Rhinos nicht mehr.
„Geisterspiele und eine Jux-Meisterschaft ohne sportlichen Wert wollen wir eher nicht. Es sind alle gerade gesund und dann sollen wir unvorbereitet in eine Meisterschaft gehen?“ fragt sich Zenz selbst und gibts sich damit auch die Antwort. Damit wären die Rhinos das erste Division 2-Team das heuer nicht mehr Meisterschaft spielen will. St. Pölten und die Salzburg Ducks haben ihr Interesse an einem Ligabetrieb bereits gemeldet.
„2021 werden wir dann weitermachen wie gehabt. Da wollen wir in der Division 2 eine Rolle spielen und den Leistungsabstand zu den Enthroners halten oder verkleinern. Wir haben da den Reinhold Messner Ansatz gewählt: Wir wollen ganz nach oben.
Als Conclusio kann man sagen, dass uns die Krise nicht getroffen hat. Sein oder nicht sein, das ist nicht die Frage.“