Aufstieg in die Division I bedeutet für die Knights?

Ein große Herausforderung für uns. Es gab in der Division II keine Mannschaft mehr bis auf die Gladiators die uns Konter hätte geben können. Die sind ja auch aufgestiegen. Es wäre der Tod eines Teams, wenn es keine Gegner mehr hat. Eine vierte Liga wäre für uns okay gewesen nur da haben die Thunder einen Strich durch die Rechnung gemacht. Daher war die Division II für uns uninteressant.

Welche Gegenargumente zum Aufstieg sind bei der Ligasitzung gekommen?

Wir haben die Division II nicht gewonnen. Nachdem wir unten noch einen Bewerb laufen haben, sollten wir den auch gewinnen. Allerdings haben auch andere Teams ihre Liga nicht gewonnen und sind trotzdem aufgestiegen. Das war aber niemals Vorraussetzung. Im Vorjahr ist auch der Vizemeister der Division II aufgestiegen und heuer sogar nur der Dritte der Division I in die AFL. Also warum wäre es bei uns nun anders gewesen, zudem der Meister das einzige Team war welches uns besiegen konnte? Alle anderen haben wir zum Teil deutlich geschlagen.

Sportliche Ziele 2007?

Wir verfolgen seit Gründung einen Fünfjahresplan. Am Ende dieser fünf Jahre sollte es so sein, dass wir in der Division I um den Titel mitreden. Das heisst, wir haben laut dem Plan jetzt drei Saisonen dafür Zeit. Da gehört für uns viel dazu. Wir wollen noch eine Nachwuchsklasse auf das Feld bringen – auch das ist ein Teil des Plans, das wird die Jugend sein und vielleicht werden wir 2007 schon nennen. Es freut uns, dass uns andere stark einschätzen, aber wir machen alles Schritt für Schritt und brauchen starken Gegner um uns gut weiterentwickeln zu können. Die finden wir in der Division auch vor.

Drei Jahre hat man aber unter Umständen nicht Zeit, denn es steht im Raum 2008 dann doch vier Ligen zu machen, falls hier Teams nicht Schritt halten können.

Das hängt aber schon davon ab wie sich die Dinge entwickeln. Ich sag mal so: Sollten wir letzter werden und unsere Matches alle nur knapp verloren haben, dann wäre das wohl anderes zu bewerten als wenn wir eine Abfuhr nach der anderen kassiert hätten. Wir wollen uns als starke und gute Mannschaft präsentieren. Es wäre vermessen zu sagen wir drehen da alles um, aber wir wollen gut mit dabei sein. Die qualitative Kaderdichte mancher anderer Teams haben wir noch nicht. Wir haben gute und erfahrene Einzelspieler, dahinter noch viele junge und unerfahrene Spieler.

Wie ist das Verhältnis Knights zu Gladiators?

Ein sehr gutes. Was die Jungs auf die Beine gestellt haben ist ein Wahnsinn. Ich gönnen ihnen den Erfolg, weil sie hart daran gearbeitet haben. Bernie Kamber hat einen schlafenden Drachen geweckt und dem Team gezeigt, dass sie guten Football spielen können. Ich frage mich nur, ob sie sich mit der SELAF nun nicht ein wenig übernommen haben.

Tino von Eckardt, ehemaliger Nationalteam- und Dragons Coach ist der neue Cheftrainer bei den Knights. Was hat sich seither verändert.

Der Coaching Staff ist auf breitere Basis gestellt worden. Wir haben hier z. B. Wolfgang Geyer neu dabei, der grade seinen Trainerkurs erfolgreich beendet hat. Es geht jetzt alles um einiges zackiger. Tino bringt sehr geschickt seine Erfahrung ein. Er kam halt genau zur richtigen Zeit. Unsere Offense ist ein Rookie Team. Man kann nicht von Beginn an eine Zone Offense spielen. Tino übernimmt das Programm an einem Punkt wo er es zum nächsten Schritt führt. Es wird alles komplexer und schlagfertiger.

2007 sind in der Division I zwei Klasse A-Spieler erlaubt. Werden die Knights Legionäre einsetzten?

Unser Belief sagt, dass, so lange wir nicht in der Bundesliga spielen, keine Profis holen wollen. Ich sage bewusst Profi. Sollte uns jemand zulaufen, dann werden wir ihn nicht vor die Tür setzen. Rekrutieren werden wir keinen, bezahlen auch nicht. Wir haben auch gegen diese Regelung gestimmt.

Sollten andere Teams solche Spieler einsetzten, wie kann man das kompensieren?

Gar nicht. Sollten Teams Legionäre holen, Spieler die auch wirklich die Klasse hätten in der AFL eine Rolle zu spielen, dann werden wir im Vergleich gegen sie ins Straucheln kommen. Ich weiss aber auch was solche Leute kosten und das muss sich ein Verein erstmal leisten können. Ich hoffe nicht, dass sich hier Teams finanziell übernehmen nur um Legionäre im Team zu haben. Das gab es ja alles schon in Vergangenheit.

Thema Nachwuchs. Hier gab es drei Anträge bei der Ligasitzung. Verpflichtend Junioren ab der Division I, Aufstockung der Mindestanzahl von 16 auf 18 Spieler und verpflichtende Matches im Frühjahr. Erster wurde angenommen, die anderen beiden nicht. Wie stehen die Knights dazu?

Verpflichtend Junioren in der Division I finden wir gut, allerdings nur so lange wir Cup spielen. Sollen wir eines Tages in der Meisterschaft antreten, dann muss man darüber noch mal reden.

Eine Aufstockung von 16 auf 18 Spieler wäre mal kurios, da man in der Division I 16 Spieler braucht um spielfähig zu sein, bei den Junioren aber 18. Hallo? Man würde also die Latte beim Nachwuchs höher legen als in der zweithöchsten Klasse der Kampfmannschaften. Hier kann etwas ganz prinzipiell nicht stimmen. Ich habe zudem jetzt zwei Jahre in Folge miterlebt wie ein 30er Roster am Beginn der Saison zu einem 21er Roster am Ende selbiger geschrumpft ist. Das war einfach so. Rookies, die nach dem ersten Spiel genug hatten, dazu einige Ausfälle durch Verletzungen. Schon waren es neun weniger am Feld. Es hört sich also nicht nach viel an, zwei Spieler mehr zu haben, aber es ist viel, für manche vielleicht zu viel. Daher sind wir im Moment dafür, dass es bei 16 Spielern bleibt.

Zum Thema verpflichtende Nachwuchsspiele im Frühjahr. Wir bieten unseren stärksten Junioren an ganzjährig mitzuspielen. Diese zusätzlichen Spiele würden uns ziemlich in unser Training reinpfuschen. Wir haben ein Wintertrainingsprogramm, abgestimmt auf Beweglichkeit und Kondition, und das müsste ich de facto um ein Monat kürzen. Das will ich aber nicht – ich verfüge über keine Masse an fertig ausgebildeten Spielern denen ich jedes Jahr ein neues Playbook in die Hand drücken kann. Ich muss sie ausbilden, daher brauche ich einen vernünftigen zeitlichen Bewegungsspielraum. Man muss kein Mathematikgenie sein um draufzukommen, dass da etwas fehlt.

Würde man mit dem Vorschlag kommen die Nachwuchsmeisterschaften auf Mai/Juni und September aufzuteilen, dann wäre das eine gute Alternative. Wenn der Oktober dafür wegfällt haben wir wieder die Zeit, die wir zur Vorbereitung brauchen.

Soweit unsere Motivation warum wir nicht dafür waren. Ich verstehe allerdings auch andere Teams, bei denen viele Junioren als Backups oder Starter in der Kampfmannschaft stehen. Außerhalb eines Ballungszentrums ist es einfach schwieriger das alles zu schaffen. Andere wiederum könnten halt im Frühjahr spielen, bzw. wäre das für sie sogar vielleicht von Vorteil. So verstehen wir auch den Antrag. Für uns wäre es keiner. So ist unsere Ablehnung zu verstehen. Jene Teams die im Frühjahr zusätzliche Spiele zur Meisterschaft brauchen, können diese ja auf freiwilliger Basis absolvieren.

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