Es war für beide Teams im Vorfeld das Spiel, das man heuer noch am ehesten gewinnen kann. Beide Klubs hatten bisher keine einzige Partie für sich entscheiden können, womit es um den letzten bzw. vorletzten Platz in der Tabelle ging. Umso überraschender, dass auch das dritte AFL Spiel am Samstag am Ende einen klaren Sieger kannte.

Das Spiel

Die Bears gewannen den Coin Toss und entschieden sich das Ballrecht erst in der zweiten Halbzeit zu bekommen. Angesichts der zuletzt gezeigten Offense Leistungen der Steelsharks, ein nachvollziehbarer move. Doch die Rechnung machte der Wirt ohne den Trauner Gästen. Die scorten in ihrem ersten Drive über Dan Doucek zum 0:7 (PAT Philip Thomas good). Doch auch die Gastgeber konnten in ihrem ersten Drive voll anschreiben. Philipp Oswald mit dem Rushing Touchdown, Stefan Göttfried mit dem PAT und es stand 7:7.

Im zweiten Viertel holte Kenzo Mandl nach Pass von Slade Jarman die Führung für die Oberösterreicher zurück – 7:14 (PAT Philip Thomas good).

Die Bears konnten im zweiten Drive die Kette bewegen, mussten sich dann aber vom Ballrecht trennen. Der Punt wurde zur Katastrophe für das Tabellenschlusslicht. Ein zu hoher Snap, Tobias Borregaaard blockte den Kick von Bastian Steinmair und Gerald Haslehner sicherte den Ball für die Gäste an der Bears 27. Kurz danach besuchte Bernhard Brixel die Endzone der Grazer Bären zum 7:21 (PAT Philip Thomas good).

Die Bear blieben davon unbeeindruckt und machten noch vor der Pause wieder ein 1-Score-Game. Lukas Moyzisch nach Pass von Bastian Steinmair erzielte das 14:21 (PAT Stefan Göttfried good).

Steelsharks gewinnen Oberwasser

Der Start in die zweite Spielhälfte gestaltetet sich für die Gastgeber nicht nach Wunsch. Vom Ballrecht und dem ersehnten Ausgleich musste man sich alsbald verabschieden. Die Gäste erzielten First Downs und Big Plays (Kenzo Mandl) und Mandl machte dann nicht nur den vierten Touchdown für Traum es kam sehr viel Zeit von der Uhr. Knapp 4 Minuten vor dem letzten Seitenwechsel führten die Gäste wieder mit zwei Scores. Die Grazer mussten handeln, was ihnen nicht gelang: Ein 3 & Out folgte.

Die Stahlhaie ließen noch mehr Wasser aus dem Zeitbecken. Ein potentieller Stop bei einem 4th Down wurde durch ein Defensive Holding der Bears zunichte gemacht. Die Gäste gingen so mit den zwei Scores Vorsprung und Ballbesitz ins letzte Quarter.

In dem scorte Kenzo Mandl erneut nach einem Jarman-Pass zum 14:34. Auch wenn der PAT dieses Mal nicht gut war, war das die Vorentscheidung in der Partie. Vor allem auch, weil die Luft bei den Bears, eigentlich mit der Pause, völlig raus war. Offensiv ging nichts mehr, defensiv lief es nur ein wenig besser. Es sah nach einem Stop midfield aus, als die Steelsharks einen vierten und recht lang ausspielten. Statt Ballbesitz Bears kam es aber ganz anders: Slade Jarman traf Dan Doucek zum zweiten Mal in der Endzone zum dann schon überdeutlichen 14:42, weil Kenzo Mandl auch noch eine Two-Point-Conversion fing.

Turbulente Endphase

Den Bears gelang dann in der Garbage Time eineinhalb Minuten vor Ende des Spiels eine kosmetische Korrektur des Ergebnisses. Oliver Verbosek stellte nach einem Steinmair Pass das 21:42 her (PAT Stefan Göttfried good). Das war es aber noch nicht.

Nach einem Onside-Kick der Bears, den die Steelsharks erobern konnten, war das Spiel vermeintlich zu Ende. Auf Grund der guten Feldposition entschieden sich die Steelsharks das Passspiel nochmal auszupacken, statt das Spiel mit Läufen zu beenden. Kenzo Mandl schrieb ein weiteres Mal an und Jarman traf auch Dan Doucek zum dann doch Endstand von 21:50.

Die Bears waren ebenso motiviert noch einen drauf zu legen, steckten einen guten Drive zusammen, der mit einer Hail Mary in die Hände von Lukas Resch, der aus Sicht der Bears leider das falsche Jersey anhatte.

Stimmen zum Spiel:

Styrian Bears Head Coach Martin Kocian: „Klarerweise bin ich unzufrieden, wie wir verloren haben. Der Endstand sieht sehr schlecht aus. Aber wir haben auch Fortschritte gemacht, eine bessere Offense gezeigt. Ich habe eine Entwicklung gesehen, wir müssen einfach weiterarbeiten.“

Steelsharks Traun Head Coach Jure Bezica: „Ich bin sehr glücklich. Wir haben in der Offense, Defense und den Special Teams dominiert. Ich bin sehr stolz auf unser Team.“

AFL WEEK 5

Styrian Bears (0-5) vs. Steelsharks Traun (1-4) 21:50
(7:7/7:14/0:7/7:22)
SA 13. Mai 2023 18:00 Uhr · Fußballverbandsplatz Graz

Weitere Spiele:

Graz Giants (5-0) vs. Raiders Tirol (2-3) 35:7
(0:7/21:0/7:0/7:0)
SA 13. Mai 2023 14:00 Uhr · Stadion Eggenberg Graz

Rangers Mödling (2-3) vs. Vienna Vikings (4-1) 6:49
(0:0/0:21/0:13/6:14)
SA 13. Mai 2023 15:00 Uhr · Stadion Mödling

Telfs Patriots (1-3) vs. Prague Black Panthers (4-0)
SO 14. Mai 2023 13:00 Uhr · Sportzentrum Telfs

Danube Dragons (3-2) vs. Salzburg Ducks (2-3) 27:14
(14:7/7:0/6:0/0:7)
SO 14. Mai 2023 14:00 Uhr · Max Aicher Stadion Salzburg


Vorschau: Duell der sieglosen Teams

Für beide Teams geht es um den ersten Saisonsieg. Der Verlierer dieses Spiels wohl die Tatsache hinnehmen muss, dass es in der verbleibenden AFLSaison nicht mehr zu viele Chancen auf einen Sieg geben wird. Jetzt oder nie so oder so ähnlich mag die Gemütslage in beiden Lagern vor dem samstägigen Spiel sein.

Wann, wenn nicht am Samstag, soll es mit dem ersten Saisonsieg klappen?

Nach vier Niederlagen am Stück ist bei den Steelsharks keine Spur von Niedergeschlagenheit zu erkennen, doch wollen sich die Haie aus Traun nicht länger mit Teilerfolgen zufriedengeben. Ein 7:7 zur Pause bei den Danube
Dragons und eine 7:3Führung zur Pause daheim gehen die Mödling Rangers mögen zwar nette Teilerfolge gewesen sein. In zählbare positive Final Scores für die Tabelle umwandeln, konnten die Oberösterreicher bisher allerdings noch keines ihrer Spiele. Und genau das gilt es am Samstag zu ändern, will das Team von Head Coach Jure Bezica dieses Mal über vier Viertel die Leistung bestätigen und endlich in der LigaTabelle anschreiben.

„Nach der Bye Week ist unser Team voll auf das Spiel bei den Bears fokussiert. Alle im Team wissen um die Wichtigkeit des Spiels am Samstag, und ich bin optimistisch, dass wir unsere Leistung abrufen werden und über die gesamte Spieldauer konzentriert agieren.“ — Steelsharks Head Coach Jure Bezica.

Vier Spiele sind absolviert, und täglich grüßt das Murmeltier, was die Schlagkraft in der Offensive bei den Steelsharks betrifft. Auch im letzten Spiel zu Hause gegen die Mödling Rangers konnte die Offensive nicht mehr als 14 Punkte produzieren, und die stockende Offense bleibt damit auch weiter die Problemzone im Spiel der Oberösterreicher. Da kommt es den Traunern vermeintlich gerade gelegen, dass der nächste Gegner die Bears sind, die wiederum in ihren ersten vier Spielen in der Defensive über 40 Punkte im Schnitt pro Partie von ihren Gegner einstecken mussten. Es ergibt sich somit eine gute Gelegenheit für die Offensive rund um Quarterback Slade Jarman, dass am Samstag seine Offense endlich zeigt, was in ihr steckt und den Knoten löst.

Steelsharks - Bears Vergleich
SBears – Steelsharks im Vergleich
Steelsharks sind auf Sieg programmiert

Vermutlich nicht recht viel anders wird man die Ausgangslage im Lager der Heimmannschaft wahrnehmen. Nach zum Teil heftigen Niederlagen in den ersten Saisonspielen wittern die Bären nun gegen die Steelsharks ihre Chance auf den ersten AFLSieg. Rückenwind bekamen die Bears im letzten Heimspiel gegen die Raiders, als die BärenOffensive 23 Punkte erzielte. Dass man vor heimischen Publikum im Stande ist, Punkte zu erzielen, haben die Bears also bewiesen, und an der Leistung gegen die Raiders wollen die Bears gegen die Steelsharks anknüpfen. Das letzte Kräftemessen beider Teams fand im Jahr 2021 auf Division 1Level statt. In einer einseitigen Begegnung wiesen die Steelsharks damals die Bears mit 46:7 in die Schranken. Ein Ergebnis, das in dieser Deutlichkeit für Samstag nicht zu erwarten ist.

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