Mit Will Galusha wäre man sich eigentlich schon einig gewesen, schreiben die Salzburger Nachrichten, dann aber doch auch irgendwie wieder nicht. Der US-Amerikaner, der 2009 vom Inn an die Salzach wechselte, hätte 2012 wieder das Dress der Salzburg Bulls tragen sollen. Wird er aber nicht.
Er hätte nur mehr ein Jahr anhängen und auf einer bereits besetzten Position (als Quarterback) spielen wollen. Und schlussendlich wollte er sich in die Leitung des Trainings einmischen. „Das geht einfach nicht.“, sagte dazu Obmann Alexander Narobe und es ist nicht das erste Mal, dass er das zu einem Legionär sagt. 2010 bemängelte Demetri Huffman u.a. das Training der Bullen und flog heim. Offiziell waren es unterschiedliche Erwartungshaltungen. Ein Jahr danach stieß Nick Garratt ins selbe Horn und bekam ebenfalls ein „geht einfach nicht“ Rückflugticket in die USA. Offiziell war es ein Rebellion gegen den Coaching Staff. Auch der damalige Quarterback Dustin Willingham merkte an, dass man mit einer Handvoll Leuten im Training in der obersten Liga Österreich von vorne herein nichts verloren gehabt hätte. Er beendete trotzdem die Saison für die Mozartstädter.
Stefan Schubert: Was Will betrifft, ist das eine klare Sache. Wir passen nicht zusammen. Wir suchen derzeit jemanden, der uns in der Defense helfen kann. Wir dachten dabei an ihn. Er will aber Quarterback spielen und coachen. Das suchen wir einfach nicht, daher wird es jemand anderer werden.
Das glaube ich nicht. Ich zumindest ganz sicher nicht. Wir haben außerdem probiert (mit Tom Smythe, Anm.) einen bekannt guten Coach zu holen, gescheitert ist es an den Finanzen. Wir können uns einen guten US-Coach nicht leisten.
Ich glaube nicht, dass das was sie machen wollten, zum Verein gepasst hätte. Es kommt, wenn es nicht läuft, jeder mit seinen Ideen daher. Was ein Legionär am College gespielt hat, das kann man in den meisten Fällen aber nicht einfach hier installieren. Wenn dann Mitten in der Saison ein Spieler sagt, wir sollen komplett alles umstellen, dann geht das dann tatsächlich nicht. Wir haben auch gar nicht das Personal dazu. Das passiert ja bitte auch bei keinem anderen Team. Welcher Verein spielt das, was ihm die Legionäre empfehlen? Keiner. Wir müssen das spielen, was wir mit unsere Möglichkeiten spielen können.
Gut beobachtet. In der Tat war das viel zu wenig und daher sind wir ja auch wieder in die Division 1 runter gegangen. Die zwei Jahre in der AFL haben den Bulls die Kraft von fünf Saisonen gekostet.
Ich unterstelle niemanden eine böse Absicht und ganz sicher hätte es gerade bei der Trainingsbeteiligung auch besser aussehen können. Die Kritik muss man annehmen, das ist auch den Spielern bewusst. Derzeit sieht es weitaus besser aus.
Aus damaliger Sicht nicht, mit der Erfahrung von heute schon.
Ganz weit weg sogar. Ich werde damit keine Zeit verschwenden. Wir müssen uns 2012 in der Division 1 wieder finden. Da kommt ja eine schwierige Saison auf uns zu. Ich will die Gegner nicht stark reden, aber jeder hat gesehen, dass die Division 1 nicht gerade schwächer geworden ist. Wir haben die beiden Farm Teams, mit den Junioren der Raiders und Vikings, die Black Lions sind mit uns abgestiegen, die Vienna Knights haben sich enorm verbessert, die Steelsharks wären mit ein wenig mehr Personal da auch vorne dabei. Das ist eine richtig starke Liga und das wird kein Honigschlecken. Allerdings für niemanden. Ich freue mich darauf.
Es wird eine sehr junge Mannschaft werden. Es haben ja viele aufgehört, schon während der beiden Bundesliga-Jahre. Was wir allerdings haben, dass ist ein langsam wirklich gut anlaufendes Nachwuchsprogramm. Wir werden einige arrivierte Spieler dabei haben, dann wollen wir einen Legionär holen und es werden viele junge Spieler ihre Chance bekommen. Ich weiß nicht, wo wir uns da einreihen werden, aber ich glaube, dass es weder ein dominantes noch ein stark abfallendes Programm geben wird 2012.
Ich kann nicht für die Rangers sprechen. Ich kenne auch ihre Situation nur oberflächlich. Anscheinend ist ein Budget da. Das hilft schon mal weiter und sie sind recht breit aufgestellt, mit einer zweiten Mannschaft und einem funktionierenden Nachwuchsprogramm. Vom Prinzip her sind die Voraussetzungen gegeben, dass sie sich in der AFL auch etablieren können. Ob sie das auch schaffen, das steht auf einem anderen Blatt Papier. Es wird für sie jedenfalls nicht einfach.
Nein. Aber wie gesagt kann ich nicht für sie sprechen. Sie werden schon wissen, worauf sie sich einlassen und haben ja gesehen, wie es bei uns und St. Pölten lief. Ich hoffe, es ergeht ihnen besser. Ich würde es ihnen wünschen.