Es sei versucht worden ihren Spielmacher Christoph Gross abzuwerben.
Konkret richtet sich der Vorwurf an WR Coach Ivan Zivko. Er soll Gross mehr oder weniger klar gemacht haben nur erste Wahl im Nationalteam sein zu können, wenn er im richtigen Team spiele. Dieses seien die Danube Dragons. Ebenso sei ihm ein Wechsel zu den Klosterneuburgern schmackhaft gemacht worden. Um administrative Dinge (Spielerpaß, Wechselfrist) werde man sich kümmern, bzw. ihm dabei behilflich sein.

Man stellte seitens der Badener fest, daß die Wechselfristen beim Nachwuchs bereits verstrichen seien, die Bruins im Junioren Cup spielen werden und Christoph Gross dabei ein wesentlicher Bestandteil (als Spielmacher) sein wird. Man betrachte diese Aktion als kontraproduktiv für den Football allgemein, im Nationalteam soll der gemeinsame Erfolg im Vordergrund stehen und nicht der einzelner Teams. Darüber, daß ein Coach seine Position hier ausnutzt um Spieler abzuwerben sei man verärgert. Man hätte die Badener und ihren Vorstand umgangen.

Ivan Zivko reagiert darauf mit Verwunderung:
‚Ich hab Christoph Gross, den ich für einen sehr talentierten Spieler halte, niemals gesagt er soll zu den Dragons wechseln, um erste Wahl zu sein. Er hat in Schweden nicht nur gespielt, sondern auch einen Touchdown erzielt. Es ist weiters nicht der Fall, dass ich Spieler in meiner Funktion als Nationalteamcoach abwerbe. Was ich wohl getan habe war, daß ich mit ihm über seine sportliche Zukunft gesprochen habe und dabei auch meine Meinung gesagt habe. Wenn er sich sportlich maßgeblich weiterentwickeln möchte und im Großraum Wien bleibt, dann wäre er, so meine Einschätzung als Trainer, am besten bei den Vikings oder Dragons aufgehoben, da diese beiden Teams in der Region nachweislich einfach das beste Programm für junge Spieler haben. Bei aller Wertschätzung für Baden, glaube ich aber nicht, daß sie hier noch viel für ihn tun können. Das ist natürlich seine Entscheidung und es wird keinerlei Nachteile bezüglich des Nationalteams haben für ihn wenn er dort bleibt. Ich hab ihm lediglich gesagt was aus meiner Sicht für seine Zukunft das beste wäre. Natürlich wäre er bei den Dragons und vermutlich auch bei den Vikings willkommen, nur fiel kein Wort darüber, daß er das tun müsse. Mir geht es darum jungen Spielern gute Wege aufzuzeigen und nicht darum sie zu den Dragons zu holen.‘

Auch Headcoach Bernhard Binstofer, der wie Ivan Zivko davon erst von Football-Austria.com informiert wurde, ist überrascht. ‚Der Statuts bei Baden ändert sich wöchentlich. Wir spielen nicht – wir fusionieren mit XY – wir spielen doch…usw. Jetzt erfahre ich, daß es einen neuen Vorstand gibt und sie werden antreten. In Ordnung. Ich will sicher nicht, daß Coaches Spieler im Nationalteam abwerben, nur ich glaube auch nicht, daß das so passiert ist. Einem jungen Spieler klar zu machen wo er steht und wo er hinkommen kann ist mit die Verantwortung eines Nationalteamtrainers. Im übrigen verstehe ich nicht warum man solche Dinge, die augenscheinlich auf Mißverständnisse basieren, mir nicht persönlich sagt. Wir wollen doch den Badenern keine Spieler wegnehmen, sondern für jeden einzelnen das beste bewirken. Wenn das Baden ist – wunderbar.‘

Kommentar: Farbentreue, Geschichtenerzähler & Kadavergehorsam

Der Zug ist vermutlich abgefahren in Baden. Football has just left the building. Oder noch nicht?

Eigentlich kann einem das Team aus der Kurstadt (derzeit ohne Namen) leid tun. Eigentlich. Vor Jahren noch einer der Big Player im heimischen Football, hat sich das Team durch Fehler im Management und auch bei der sportlichen Führung ins Abseits gespielt. Früher war alles besser. Da gab es noch weniger Alternativen. Auch weniger böswillige Menschen. Ja, früher. Eigentlich ist die Ansage der Nationalteamtrainer eine Frechheit. Eigentlich. In Wahrheit haben sie recht. Es versucht niemand mit Plan und Absicht ein Footballteam zu vernichten, auch wenn manche das so verspüren wollen, denn das hat der Verein vorher schon selbst erledigt. Mit Präzision übrigens. Was versucht wird ist, zu retten was zu retten ist. Personen eben.

Kein Geld da um Rechnungen zu begleichen, viele schöne Geschichten die sich danach als Märchen herausstellen, was bleibt ist der treue Schwur des harten Kerns zur Farbe Rot (bis in den Tod?) und ein stursinniger Kadergehorsam der Marke Bruno Ganz im Untergang begriffen. Das Hoffen auf Phönix und seine Asche. Alles was Flügel hat fliegt! Der Drache fliegt! Der Vorstand fliegt! Der Bär… fliegt nicht und auch der Tiger ist schweren Herzens gebunden an die Gravitation des Nichthandelns.

Dabei sind sie Protagonisten reinen Herzens. Roland Wirthel, Armin Schneider u.e.m. sind alles andere als Schlafwandler. Sie wissen und möchten. Das Fleisch ist willig, der Wille stark nur die Karosse ist weg. Wer kommt zum Training? Kommt wer zum Training? Wer ist hier die Integrationsfigur, der Mann, oder die Frau mit dem Verstand, dem Geld, der Leidensfähigkeit und dem Sendungsbewußtsein um der Mittelung bedürftigen zu sagen, wie wichtig es wäre, daß…was passiert!? Nirgendwo. So löst sich auf, was als Zucker ins heiße Wasser fällt.

Es gibt zwei bis drei Möglichkeiten.
Ein Wunder / Zufall.
Eine Auflösung.
Ein Weiterwurschteln.

Warum hängt der Mensch so an Symbolen, an seiner Vergangenheit, warum ist er bloß so sentimental? Was mit den Badener passiert ist in Wahrheit keine Katastrophe, sondern das Ergebnis einer natürlichen Selektion in einer noch sehr jungen Football Wildbahn. Mit dem Unterscheid zur Serengeti, daß nicht immer die Großen die Kleinen fressen, sondern manchmal auch die Schnelleren die Langsameren. Baden ist klein und langsam. So ist es und das ist schade, aber eigentlich keine Tragödie.

Der eine geht dem Ende zu, der andere prosperiert. Den Knights geht es nicht zufällig gut, die Dragons müssen nicht Feuer speien um zu wachsen, nur die Farbe violett hat aus den Vikings auch keine Selbstläufer gemacht. Es war (und wird) stets und überall – in Vergangenheit, im Jetzt und in der Zukunft ‚das Programm‘ sein. Wer keines hat, der braucht es heute nicht mehr. Siehe auch unter: die Schnelleren.
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Erfolge sind trügerisch
Die Bruins erreichten im Vorjahr mit ihren Junioren mit einer Niederlage das Finale des Cupbewerbs. An sich natürlich ein großer Erfolg für den Verein, mehr noch für die Spieler, darunter, neben Gross, auch einige andere Granaten. Auf der anderen Seite verführt eine solche Finalteilnahme zu falschen Rückschlüssen. Abgesehen davon, daß man im Finale dann nur mehr williges Opfer eines (nur leicht) besseren Programms wurde, sind diese Spieler 2006 als Kampfmannschaft ‚mißbraucht‘ worden. Das Ergebnis ist bekannt. Einen klareren Fall von Verheizung gibt es gar nicht mehr. Die Majorität dieser Spieler hatte (noch) nichts, aber noch überhaupt nichts in der Division I zu suchen. Es wurden Kinder in eine Schlacht mit Erwachsenen geschickt, lediglich dem dahinvegetierend Maria Enzersdorf konnte man Paroli bieten.
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Jetzt kann man sich noch zusammenrotten – die Handbremse des nahenden Todes ziehen. Die Bruins/Tigers mit den Rangers. Not fusioniert mit Elend, tritt in jedem zweiten Match als AFC Notwendiges Elend Baden an, in jedem ersten als ASKÖ Elende Not Südstadt. Nur: Was soll das werden? Im Vertrauen: Die Rangers steuern ihrem Untergang ebenso zielstrebig entgegen, wie die Badener. Es ist nur eine Frage der Zeit. Das sage Ihnen nicht nur ich – fragen Sie den Football Apotheker ihres Vertrauens. Er wird es Ihnen bestätigen.

Und niemand muß eine Träne weinen, niemand muß traurig sein, niemand braucht Namen, Farben, Teams und Stammeszugehörigkeiten. Der Football braucht Menschen und die sterben nicht mit einem Team. Jeder ehemalige Bulldog kann davon ein Lied singen. Es gibt ein Leben nach dem Steinfeld! Einige Spieler der Bruins haben zarte Bande zu den Gladiators geknüpft, andere in Vergangenheit schon mit den Vikings, wiederum andere mit den Knights, den Dragons oder den Invaders. Das ist so. Christoph Gross darf sich freilich überlegen was er tun soll, wenn ihm Talent bescheinigt wird. Ivan Zivko darf ihm dazu seine Meinung sagen. Niemand will etwas Böses und wäre dem so – sie würden es unter Garantie an dieser Stelle als erster erfahren. Dafür stehen wir.

Viel Glück den Badener in der kommenden Nachwuchssaison. Möge das Wunder mit euch sein – auch das wäre allen mehr als nur recht. Ansonsten werdet ihr alle von allen gebraucht und gemocht. Am Ende ist das alles hier, zum Glück, immer noch eine Familie. Nur Hilfe gibt es in manchen Fällen nimmermehr. Das war im 20 Jahrhundert noch so.

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