Dieses Jahr soll sie erst gar nicht aufflammen, denn die "Rauchglasln" wurden vom AFBÖ und der EFAF schlicht und ergreifend in allen heimischen und europäischen Bewerben ausnahmslos verboten. Mit Kommentar.

Im Laufe der letzten Wochen trudelten zahlreiche E-Mails von Spielern bei uns ein, wie es denn heuer um ihr liebstes Styling-Item bestellt sei. An sich aus Gründen der Sicherheit der Spieler verboten, gab es im Vorjahr noch Ausnahmen. Mit einem ärztlichen Attest (singuläre Photophobie), durfte man sich trotz Verbot ein hübsches Getöntes vors Sichtfeld montieren. Heuer ist damit entgültig Schluss, verriet uns AFBÖ-Commissioner Christian Steiner.

In allen heimischen Bewerben sind "Smoked Eyeshields" ausnahmslos verboten. Photophobiker dürfen getönte Kontaktlinsen tragen.

Bei der europäischen Referee-Clinic besprochen und seitens der EFAF auch erwünscht und abgesegnet, sind getönte "Eyeshields" auch im EFAF-Cup und der Eurobowl verboten. Die Regel wird auch hier ausnahmslos exekutiert. Getönte Kontaktlinsen sind aber erlaubt.

Strafen
Die Schiedsrichter sind angewiesen, Spieler mit getönten "Eyeshields", im Einklang mit der Regel (NCAA Rules), hinsichtlich illegalem Equipment so lange vom Spiel auszuschließen, bis das "Eyeshield" den Regeln entspricht. Glasklare, ungetönte "Eyeshields" sind erlaubt. Nimmt ein Spieler trotzdem mit einem getönten "Eyeshield" am Spiel teil, so ist zusätzlich eine 15-Yards-Strafe gegen das betreffende Team auszusprechen.

Photophobie
Statistisch gesehen leiden 0,7 Prozent der Bevölkerung an singulärer Photophobie (Lichtschmerz). Bei 1000 Spielern wären das gerade mal sieben, wobei auch der Grad der Empfindlichkeit zu berücksichtigen ist. Schwere Fälle gehen häufig mit veritablen Erkrankungen einher (Krebs, Schlaganfall, Herpes, Migräne).

Sicherheitsbedenken
Begründet wird das Verbot damit, dass es bei einem verletzten Spieler, der ein getöntes "Eyeshield" trägt, für einen Arzt unter Umständen nicht möglich ist den Augenreflex zu testen. Allerdings wird er es auch bei einer getönten Kontaktlinse (siehe Bild) nicht allzu leicht haben.
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Kommentar: Vorsicht Diabetes!

Mehrheitlich geht es den Spielern die "Smoked Eyeshields" verwenden wollen um zwei Dinge: a) Sie wollen den persönlichen Coolness-Faktor erhöhen. b) Sie wollen sich möglicherweise einen Vorteil gegenüber dem Gegnern verschaffen, da dieser die Blickrichtung nicht mehr erkennen kann. Als Receiver oder Defensive Back kann man den Ball eventuell auch besser sehen, als der Gegenspieler ohne getöntem "Eyeshield". Die wenigsten werden wohl unter Photophobie leiden. Die welche es tun, mögen mir verzeihen. Sie können ja Kontaktlinsen als Alternative verwenden.

So wie man den Spielern hier die Mode, das Styling, oder einen möglichen Vorteil im Spiel als die wahren Gründe ihres Ansinnens vorhält, so könnte man aber auch den Machern der Regeln andere Motive als die alleinige Sorge um die Sicherheit der Spieler unterstellen. Betrachtet man das Bild mit den getönten Kontaktlinsen, ist das wohl keine Verbesserung der Sache selbst. Lediglich verwenden werden es dann nur mehr tatsächlich Lichtempfindliche. Man ist die "Eyeshields" los, im Falle solcher Linsen und bei einem Unfall, ist das Problem (Augenreflex) aber immer noch da. Was soll das also?

Nicht alle, aber auffallend viele Befürworter des Verbots kommen aus der in Österreich leider noch immer breitflächigen Sahelzone des Football-Entertainments. Unterhaltung und Show sind aber wesentliche Bestandteile des "Produkts" American Football. Man beweint gemeinsam die Abwesenheit eines Ligasponsors, verrennt und verbeißt sich dann aber oftmals in Paragraphen, die eine Vermarktung tatsächlich im Kleinen schwieriger machen.

Nein, natürlich wird kein Ligasponsor aus dem Nichts auftauchen, nur weil Spieler jetzt getönte "Eyeshields" tragen dürfen. Dieses Handeln, welches dann in Regeln mündet, beschreibt aber wohl eine Haltung, einen (oft sehr persönlichen) Zugang zum Sport. Der nur Sport dann als Alleinzweck sein soll und bei dem die Sicherheit an oberster Stelle steht. Diese Attitüde, welche jemand mal mit den Worten "mir ist es wichtig, dass die Kinder keine Drogen nehmen" beschrieben hat, ist ehrenhaft und ganz sicher haben solche Standpunkte einen argumentativen Mehrwert. Bei Unmündigen und Jugendlichen. Bei Erwachsenen wirkt es dann schon ein wenig komisch, denn das darin verborgene Gefahrenpotential ist ungleich niedriger, als bei einer Mißachtung der Helm- oder Gurtenpflicht. Daher sollte man in dem Fall die Verantwortung und das vorhandene Risiko über das Wohlergehen den erwachsenen Spielern selbst überlassen. Das ist auch im juridischen Sinne möglich – Unterschrift reicht.

So wie derzeit exekutiert hinterläßt die Sache ein wenig den Eindruck, als sei hier die Liga der außergewöhnlichen Spaßverderber am Werk. Gefahrenquellen gibt es nämlich deren viele. Einige Kinder bekamen Diabetes durch übermäßigen Genuss von Fruchtgummis. Man sollte das beim Football daher unbedingt verbieten, meint

Ihr

Walter H. Reiterer
(Verfechter für die Freigabe von "Smoked Eyeshields" für Erwachsene in Eigenverantwortung)

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