Als eine der stärksten Divisionen der gesamten NFL eingeschätzt, tippen viele auf ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Kontrahenten. Football-USA bietet einen ersten Überblick.
Dallas Cowboys

In Dallas stellte sich diese Offseason für viele die Frage ob einer der Großen des Sports, Head Coach Bill Parcells, noch eine weitere Saison dranhängen würde. Das fortwährende Engagement von ‚Tuna‘ könnte daran liegen, dass ihn die letzte Saison (trotz knapp verpasster Playoffs) zuversichtlich stimmte und in den Glauben versetzt hat, dass seine Jungs hinsichtlich der Saison 2006 noch größere Dinge erreichen können.

Die Offense spielte letztes Jahr schon mit dem alternden QB Drew Bledsoe sehr solide und die Defense sah langsam auch wie eine "Parcells"-Defense aus. Unnötige Niederlagen in Spielen, in denen man den Gegner an die Wand gespielt hatte, nur um ihn dann ins Spiel zurückkommen zu lassen (beispielsweise in Woche 2 gegen Washington, in Woche 4 gegen Oakland oder an Thanksgiving gegen Denver) bescherten der Mannschaft lediglich eine 9-7 Bilanz. Die Niederlage gegen St. Louis am letzten Spieltag sollte hier jedoch nicht beachtet werden, da die Cowboys die Playoffteilnahme schon vorher vergeigt hatten. Mit einem guten Draft und einem der besten Spieler am diesjährigen Free Agent Markt (WR Terrell Owens) fordern die aus den Neunzigern noch immer verwöhnten Fans jetzt den ganz großen Coup. Das (inoffizielle) Ziel lautet Superbowl XLI.

Wichtigster Neuzugang: WR Terrell Owens (von Philadelphia)
Wenn ein Spieler im Stande ist ein Spiel (fast) im Alleingang zu entscheiden, wenn er gegnerische Spieler in der Defense der Reihe nach alt aussehen lässt und gegnerische Defensive Coordinators dazu zwingt gegen ihn einen Gameplan zu erstellen kann man wohl von einem wichtigen Neuzugang sprechen. Wide Receiver Terrell Owens ist so einer.

Am schwersten wiegender Abgang: OG Larry Allen (zu San Francisco)
Mit knapp 35 Jahren stellte Guard Larry Allen noch immer eine der wenigen Konstanten in der O-Line der Boys dar. Auch wenn er über die Jahre langsam aber sicher ein wenig abgebaut hat, waren Verletzungspech und schlechtes Pass-Blocking ausschlaggebend dafür, dass der nicht gerade lauffreudige QB Drew Bledsoe, immer wieder auf dem Hosenboden landete. Geradezu absurd mutet es dann doch an, einen der besten Offensive Lineman in der Geschichte der Franchise ziehen zu lassen. Nach 176 Spielen, 13 Jahren in der NFL, 10 Pro Bowls und 3 Superbowlsiegen mit den Cowboys spielt Allan nun in den Farben der San Francisco 49ers.

Gedrafteter Spieler, der sofort einschlägt: TE Anthony Fasano (Notre Dame)
Auch wenn 1st Rounder Bobby Carpenter (LB, Ohio State) das sehr gute Linebacker Corps der Cowboys verstärken soll, wird 2nd-Round-TE Anthony Fasano (Notre Dame) vermutlich wesentlich häufiger auf dem Feld zu finden sein und die wichtige Aufgabe bekommen Drew Bledsoe zu beschützen. Parcells verwendet sehr häufig Double Tight End Sets um Bledsoe auch die nötige Zeit zu geben seine Receiver auszumachen. Deswegen kommt dem zweiten Tight End neben Fixstarter Jason Witten auch eine große Bedeutung zu. Mit einer Größe von 1,93 und 116 Kilogramm erfüllt er nicht nur die Anforderungen an einen guten Blocker, sondern ist auch groß genug um schwierige Pässe über die Mitte zu fangen.

Die Saison ist ein Erfolg, wenn …
… man dem Anspruch eines erweiterten Superbowl-Favoriten gerecht werden kann. Die Playoffs müssen mit dem besten Roster in der Ära Parcells fast erreicht werden und danach kommt der alte Spruch ‚Anything can happen in January‘ wieder mal zum Tragen. Wie weit die Jungs aus Dallas kommen werden, entscheidet sich dadurch, ob man mittlerweile dazu im Stande ist aus den Fehlern des Gegners Kapital zu schlagen und eine Führung über die Zeit zu bringen.

Furchtlose Vorhersage
Mit dem personifizierten ‚Team Cancer‘ Terrell Owens im Aufgebot stehen den Cowboys schwere Stunden bevor. Mit der Statue Bledsoe als QB sind weitere Probleme vorprogrammiert. Und wie schnell sich hier eine Eigendynamik entwickeln kann sah man letztes Jahr in eindruckvoller Art und Weise in Philadelphia. Entgegen aller anders lautenden Voraussagen wird Dallas wieder in den Keller der NFC East zurückkehren. > 3. Platz NFC East (7-9)

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Offizielle Webseite: Dallas Cowboys
Blogs: Blogging The Boys, The Boys Blog
Lokale Tageszeitung: Dallas Morning News
Vorschau Woche 5: Dallas @ Philadelphia

New York Giants

Wenn man sich dieser Tage auf einschlägigen Internetforen bewegte, konnte man sich einer scheinbar allgegenwärtigen Frage kaum entziehen. "Hat er sie, oder hat er sie nicht?" Fragte sich der geneigte Leser nun ‚Wer soll was haben?‚ so lauten die Antworten Eli Manning und ‚Bälle‚, wobei angemerkt werden muss, dass das englische ‚balls‘ eine zweite nicht unwesentliche Bedeutung mit sich bringt und nicht so einfach mit dem deutschen ‚Bälle‘ übersetzt werden kann. Diese besagte Bedeutung könnte mit dem Wort ‚Mumm‘ adäquat übersetzt werden. Nach dem grausamen 23:0 Wild Card-Debakel im eigenen Stadion gegen die Carolina Panthers wurden nicht nur an Mannings (Führungs-)Qualitäten (nach einer unterirdischen 10-18, 113 Yds, 3 INT Leistung), sondern auch am Coaching von Tom Coughlin Zweifel geäußert.

Zusätzliche Offseason-Querelen rund um TE Jeremy Shockey und WR Plaxico Burress sorgen für eine hochexplosive Mischung – besonders auf dem heißen medialen Pflaster von New York City. Der ehemalige Miami Hurricane Shockey wollte sein Offseason Workout partout nicht in New York abhalten, sondern verlegte mit seinem Freund Burress das Training kurzerhand in seine sonnige College Heimat, sehr zum Missfallen der Giants Coaches.

Ein trotziger Manning fand es zwar ‚schade‚, dass man nicht gemeinsam am Timing und an der Genauigkeit arbeiten könne, mehr war aber nicht zu hören. Ein deftiges ‚Get your f“n ass back to New York‚ hätte auch niemand erwartet, aber vermutlich auch ein wenig mehr als das schlichte Bedauern des Status Quo. Ob er die Bälle nun hat, wird Peytons kleiner Bruder in dieser Saison zeigen müssen. In seinem dritten Jahr, im zweiten als Starter, kann man Fehler nicht mehr mit jugendlichem Übereifer relativieren. Denn auch wenn die Skill Positions sowie die Defense ausgezeichnet besetzt sind, liegt der Erfolg einer Saison dennoch maßgeblich in den Händen des Quarterbacks. Unser Ratschlag für Eli Manning lautet deshalb sich schnellstmöglich einigermaßen große Bälle zuzulegen, ansonsten könnte New York bald zu einem sehr ungemütlichen Pflaster werden.

Wichtigster Neuzugang: LB LaVar Arrington (von Washington)
Der dickste Fisch wurde von den Giants ganz klar divisionsintern geangelt. LB LaVar Arrington wird in seiner siebten Saison nach einer durchwachsenen Zeit bei den Washington Redskins im Big Apple auf Quarterback-Jagd gehen. Denn man am Ende der abgelaufenen Spielzeit musste teilweise auf Undrafted Rookie Free Agents auf der Linebacker Position zurückgegriffen werden. So wurde die Defensivabteilung aber qualitativ hochwertig verstärkt. Mit seinem ehemaligen Weggefährten Linebacker Antonio Pierce und dem DE-Duo Michael Strahan beziehungsweise Osi Umeniyora hat es sich Arrington zur Aufgabe gemacht den gegnerischen Quarterbacks das Leben zur Hölle zu machen. Alleine die beiden angesprochenen Defensive Ends sorgten letzte Saison für 26 Sacks. Wenn man Michael Strahan glauben schenken darf, ist mit 35 Jahren neben der Zahnlücke auch sein Wille noch eine Sack-Schippe draufzulegen, extrem groß.

Am schwersten wiegender Abgang: keine nennenswerten Abgänge

Gedraftete Spieler, die sofort einschlagen: DE Mathias Kiwanuka (Boston College) und WR Sinorice Moss (Miami)
Den kann man sich voraussichtlich aussuchen. Mit den ersten beiden Picks wurden mit DE Mathias Kiwanuka (Boston College) und Sinorice Moss (Miami), dem kleinen Bruder von Washington Redskin Santana Moss, Spieler geholt, die hinter altgedienten Veteranen erst einmal lernen sollen. Mit dem DE und selbsternanntem ’sack master‘ Michael Strahan und WR Amani Toomer verfügen die Giants über ausgezeichnete Lehrmeister. Sollte es aber zu unvorhergesehenen Verletzungen kommen, sollten Kiwanuka und Moss stark genug sein, um im Notfall aushelfen zu können.

Die Saison ist ein Erfolg, wenn …
… Manning die Bälle hat und somit wenigstens ein Manning den Weichei-Status ablegen kann. Da dies nur mit einem Superbowl-Sieg möglich sein wird, ist die Marschrichtung klar. Dennoch gilt es zu beachten, dass die Division und die NFC als Ganzes stärker geworden sind und man nicht wieder wie in der Vorsaison ein 9. Heimspiel zugesprochen bekommen wird (Die NFL verlegte nach dem Hurrikan Katrina das Heimspiel der New Orleans Saints kurzerhand ins Giants Stadium). Der Schedule ist nun wesentlich schwieriger, die Ansprüche dagegen wesentlich höher.

Furchtlose Vorhersage
Auch wenn Football-USA es mit nicht vorstellen kann, dass die Giants tief in die Playoffs vordringen werden ist es trotzdem wahrscheinlich, dass Tiki Barber ein weiteres gutes Jahr haben wird und die Giants Offense durch die Saison tragen wird. Alles was ‚Sheli‘ (der Ruf eines Weicheis macht gegnerische Fans erfinderisch …) dann noch machen muss ist zur Abwechslung den offenen Mann treffen, Gelegenheit dazu sollte er durch Playaction Fakes bekommen. Mit einer formidablen Front Seven sowie einer durch die Free Agency verbesserten Secondary dürfte die Defense dieses Jahr das Prunkstück werden. In den Playoffs zeigt Manning dann wieder sein wahres Gesicht und wird die Saison der Giants eigenhändig in den Sand setzen. > 2. Platz NFC East (10-6), Wildcard Team

Mehr Info
Offizielle Webseite: New Yok Giants
Blog: Giants 101
Lokale Tageszeitung: The New York Times

Philadelphia Eagles

Nachdem die Eagles nach drei vergeblichen Anläufen im Jahre 2004 endlich die Superbowl erreicht hatten, wollte man diese logischerweise 2005 auch endlich gewinnen. Was vor dieser Saison durchaus realistisch schien wurde während der Saison vom Verletzungspech (Sieben Starter der Offense auf Injured Reserve) und dem wohl missratensten Individuum, das die National Football League momentan zu bieten hat, zunichte gemacht.
Dennoch ist man in Philadelphia zuversichtlich, dass man nach einer unspektakulären, wenngleich aber soliden Offseason und der Rückkehr vieler Verletzter (allen voran QB Donovan McNabb) die vergangene Spielzeit vergessen machen kann. Head Coach Andy Reid, gleichwohl für seine ruhige als auch kugelige Präsenz bekannt, beherzigte dabei vor allem seine Philosophie, dass das Spiel an der Line of Scrimmage gewonnen wird. Fünf der Acht im Draft geholten Spieler sind daher Line-Spieler, zu denen sich in der Free Agency dann noch zwei weitere Defensive Linemen gesellten. Philadelphia will dem gegnerischen Quarterback endlich wieder Feuer unterm Hintern machen, gleichzeitig aber auch durch eine riesige Offensive-Line brillieren. Mit 750 Kilogramm Lebendgewicht, das die fünf Starter der Eagles Offensive Line zusammen auf die Waage bringen, wollen die Eagles zusätzlich versuchen das Laufspiel endlich zu etablieren. Doch hier muss man aufpassen, denn Reid versprach solches bereits häufiger, auch letzte Saison, nur um dann doch wieder überdurchschnittlich oft ein Passing Play anzusagen. Das Resultat war dann der zweitschlechteste Laufangriff der gesamten Liga (nur Arizona war schlechter). Offensive Coordinator Brad Childress hatte von Reids Faible für den Pass vermutlich die Rotzbremse gestrichen voll und ging im Februar als neuer Head Coach nach Minnesota. Als neuer OC folgt Marty Morhinweg, der, mit mäßigem Erfolg als Head Coach in Detroit, mit den San Francisco 49ers als OC zwischen 2000 und 2003 einen der besten Angriffe der Liga stellte und aus dem jetzigen Eagles Backup-QB Jeff Garcia einen Pro Bowler machte.

Wichtigster Neuzugang: DE Darren Howard (von New Orleans)
Lediglich 29 Sacks im Jahr 2005 waren ein Armutszeugnis für eine Jim Johnson-Defense (Defensive Coordinator der Eagles, Anm.), so wenig wie noch nie während der Amtszeit des blitzfreudigen Coordinators. Als Konsequenz wurde DE Darren Howard von den New Orleans Saints losgeeist, um Superstar Jevon Kearse endlich einen ähnlich guten Partner auf der gegenüberliegenden Seite der Defensive Line zur Verfügung zu stellen. Eine gut besetzte Defensive Tackle-Rotation soll weiteren Druck auf Bledsoe, Manning und Co ausüben.

Am schwersten wiegender Abgang: WR Terrell Owens (zu Dallas)
Kurz und bündig, ein selbstverliebter, arroganter, Unfrieden stiftender Wide Receiver, der es schafft die Chemie im Team völlig zu ruinieren, ständig stänkerte, wenn nicht genug Bälle in seine Richtung flogen und von anderen Teams dafür auch noch fürstlich belohnt wurde. Für weitere Details siehe: Wichtigster Neuzugang bei den Dallas Cowboys.

Gedrafteter Spieler der sofort einschlägt: DT Broderick Bunkley (Florida State)
Broderick Bunkley, im Draft an 14. Stelle von Florida State geholt, soll zusammen mit Mike Patterson (letztjähriger Erstrundendraftpick), Darwin Walker und Sam Rayburn für eine gut besetzte Rotation und letztendlich mehr Druck von der Defensive Tackle-Position sorgen. Mit einem neuen Combine-Rekord im Bankdrücken für DTs (über 40 Wiederholungen bei 100 Kilo) hat er auf jeden Fall die physischen Fähigkeiten dem Gegner zuzusetzen, bleibt abzuwarten ob er auch die mentale Stärke für das sehr komplexe Defensiv-Schema von Coordinator Johnson mitbringt.

Die Saison ist ein Erfolg, wenn …
… die Eagles die Superbowl gewinnen – gemessen an den Erwartung der Fans im footballverrückten Philadelphia. Dennoch dürfte angesichts der Stärke der restlichen Division eine positive Bilanz bzw. eine eventuelle Playoff-Teilnahme schon als großer Erfolg gewertet werden.

Furchtlose Vorhersagen
Aus dem Gejagten der letzten Jahre wird nun endlich wieder ein Jäger, der von vielen nicht unbedingt ernst genommen wird. Diese Rolle kommt dem sehr jungen und talentierten Roster der Eagles entgegen. Den Schlüssel zum Sieg der Division stellen dabei aber die drei aufeinander folgenden Auswärtsspiele gegen Divisionsrivalen im Dezember dar (Woche 14 @ Washington, Woche 15 @ New York Giants, Woche 16 @ Dallas). Wenn man mit einer 2-1 Siegesbilanz aus diesen Spielen gehen kann, hätte man sich die Playoff-Teilnahme redlich verdient. > 1. Platz NFC East (11-5), Divisionssieger

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Offizielle Webseite: Philadelphia Eagles
Blog: For The Birds
Lokale Tageszeitung: Philadelphia Daily News
Vorschau Woche 5: Dallas @ Philadelphia

Washington Redskins

Wer sich regelmäßig auf österreichischen Football-Plätzen bewegt, bekommt spätestens bei der After Game Party die obligaten ‚Die guten Jungs kommen in die Offense, die bösen in die Defense‘-T-Shirts zu sehen. Bis vor wenigen Monaten verhielt es sich auch in etwa so bei der Gehaltsobergrenze der NFL. Nachdem in der Offseason zwischen der Spielergewerkschaft und den Teambesitzern ein neues Salary Cap festgelegt wurde, dürfte es in Washington die meisten erfreuten Gesichter gegeben haben (Die Obergrenze für die gesamten Spielergehälter stieg dabei um 19% auf 102 Millionen Dollar pro Team und Jahr, Anm.).

Daniel Snyder, der Besitzer der Washington Redskins, ist in diesem Zusammenhang ein böser Junge. Denn jede Saison lotst er Spieler mit dicken Verträgen nach Washington, nur um sie dann zwei oder drei Jahre später wieder zu cutten. Eine derartige Einkaufsstrategie führt meist direkt in die Salary Cap Hölle, ist man doch durch den beschränkten Salary Cap-Spielraum zur Untätigkeit verdammt. Mit der neu festgelegten Gehaltsobergrenze hatte man nun in Washington auf einmal wieder Spielraum um am Transfermarkt aktiv zu werden – aus Synder wurde dennoch kein guter Junge.

Im Prinzip holte man sich alle Spieler die nicht bei drei auf den Bäumen waren und dem Dollar-Dämon einfach nicht widersagen konnten. WR Antwaan Randle El (Pittsburgh), WR Brandon Lloyd (San Francisco), DE Andre Carter (San Francisco) und DB Adam Archuleta (St. Louis) sind nur die Spitze des Eisbergs, denn insgesamt wurden nicht weniger als 15 Free Agents verpflichet – fast ein Drittel aller benötigten Spieler auf einem NFL-Roster.

Kann ein so zusammengewürfeltes Team funktionieren? Mit Joe Gibbs verfügt Wahsington über einen Hall of Fame Head Coach, mit Al Saunders über einen einen der besseren Offensive Coordinators und mit Gregg Williams über den wahrscheinlich kreativsten Defensive Coordinator der NFL. Zudem haben die Rothäute 2005 (völlig) überraschend die Playoffs erreicht. Im Prinzip ist das eine Basis auf der man aufbauen sollte, nur in Washington ist das so eine Sache. Das Bild wird durch unsinnige Entscheidungen beim Draft getrübt. Regelmäßig werden Spieler geholt bzw. Entscheidungen getroffen für die Unmengen von wertvollen Draft Picks abgegeben werden müssen. Fehlendes Spielermaterial muss sodann wieder in der Free Agency teuer erkauft werden.

Nichtsdestotrotz scheint QB Mark Brunell seinen dritten oder vierten Frühling zu erlebe. Mit den RBs Clinton Portis (der nach seiner Schulterverletzung für den Saisonauftakt gegen Minnesota fraglich ist) und T.J. Duckett, TE Chris Cooley und WR Santana Moss ist man auf den Skill Positions absolut stark besetzt. Stellt sich nur die Frage wie lange die Renaissance von Brunell und den Redskins andauern wird.

Wichtigster Neuzugang: WR Antwaan Randle El (von Pittsburgh) und Brandon Llyod (von San Francisco)
Mit Randle Al und Llyod hat man nun Spieler im Kader, die sich nicht wirklich von Santana Moss unterscheiden und dem Begriff ‚triplets‘ (Drillinge) eine völlig neue Bedeutung geben. Auch mit S Adam Archuleta und DE Andre Carter hat man nicht unbedingt die besten Spieler für Synders Unmengen an Geld bekommen. Versucht man das ganze in einem größeren Rahmen zu sehen wird es noch undurchsichtiger. Für eine Menge mittelmäßiger Spieler (obwohl Randle Al einen formidablen QB abgibt) wurde eine Menge Geld ausgegeben. Kritik üben ist in diesem Fall einfach, aber im Prinzip kann diese Transferpolitik nur voll auf- oder komplett in die Hose gehen.

Am schwersten wiegender Abgang: LB Lavar Arrington (nach New York [Giants])
Die Tatsache, dass Arrington nun beim Divisionrivalen New York die Brötchen verdient, wird ihn noch mehr motivieren, gegen seinen Ex-Klub zwei Mal eine Top-Leistung abzurufen. Seine Präsenz auf der Position des Outside Linebackers und sein Beitrag zu einem gefährlichen Pass Rush können nicht so einfach ersetzt werden.

Gedrafteter Spieler, der sofort einschlägt: LB Roger McIntosh (Miami, Fla.)
Welche gedrafteten Spieler? Ja es stimmt, die Redskins haben nicht alle ihre Draft Picks für einen Backup Punter getradet, sondern tatsächlich noch Spieler gedraftet. Auch wenn im nächsten Jahr bereits wieder empfindliche Einbußen bei der Anzahl der Picks gemacht werden müssen, erfreute man sich dieses Jahr doch an ganzen sechs Spielern. Da jedoch davon auszugehen ist, dass 5.-, 6.- und 7. Runden-Picks nur in den seltensten Fällen im ersten Jahr auf sich aufmerksam machen, liegen alle Hoffnungen der Rothäute auf 2nd Round-LB Roger McIntosh. Wünschenswert wäre, wenn er ein Ersatz für Lavar Arrington darstellen könnte. Realistisch gesehen wird dies aber nicht eintreten und McIntosh wahrscheinlich nur zu Kurzeinsätzen kommen.

Die Saison ist ein Erfolg, wenn …
Mark Brunell als Starter die für unmöglich gehaltene Vorsaison wiederholen kann und auch in den Playoffs gut spielt. Da davon auszugehen ist, dass die Redskins trotz ihrer fragwürdigen Einkaufs- und Transferpolitik über eine überdurchschnittlich gute Defensivabteilung verfügen werden, liegt es einmal mehr am Angriff das Eisen aus dem Feuer zu holen.

Furchtlose Vorhersagen
Gute Jungs in den Himmel, böse in die Hölle. Einfach und idiotensicher. Daniel Snyder und Kumpanen hätten diese Offseason bei einer normalen Entwicklung fast das bekommen, was sie verdient haben – nämlich enorme Probleme alle Spielergehälter unter die Gehaltsobergrenze zu zwängen. Zahlreiche Cuts von hochbezahlten und guten Spielern wären die Folge gewesen. Stattdessen lacht man sich in der Hauptstadt ins Fäustchen und kauft weiter freudig ein. Da Teams, die ihre Obergrenze gewissenhaft und zukunftsorientiert managen in der Vergangenheit die größten Erfolge hatten (New England, Indianapolis, Philadelphia, Carolina) muss man sich doch fragen, wann die Blase in Washington endlich platzen wird. Das Gefühl von Football-USA meint, dass ein gutes Team durch den Draft und nicht durch die Free Agency zusammengestellt wird. Die Redskins werden deshalb diese Saison sehr ungemütlich auf dem Boden der NFL-Tatsachen aufschlagen. > 4. Platz NFC East (5-11)

Mehr Info
Offizielle Webseite: Washington Redskins
Blog: Tandler’s Redskin Blog
Lokale Tageszeitung: The Washington Post
Amüsantes am Rande: Chris Cooley

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