Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen der Bundesregierung trafen alle Menschen in Österreich hart. Auch der Sport stand lange Zeit zur Gänze still. Noch heisst es für einen Ligabetrieb Football in Österreich „Bitte Warten“. Mit Betonung auf noch, denn wenn die Maßnahmen auch hart waren, haben sie ganz offensichtlich auch Wirkung gezeigt. Schneller und weitläufiger als erwartet treten nun Lockerungen in Kraft. Auch für die Footballligen kann man ein Licht am Ende des Tunnels ausmachen. Zwar gibt es noch nichts Offizielles dazu, der Plan C des Verbandes, im September eine Meisterschaft zu starten, der könnte aber tatsächlich aufgehen. Dafür gibt es zumindest Signale von der Politik.
Football in Zeiten von Corona
Wir haben die Vereine in ganz Österreich gefragt, wie sie die Krise gemeistert haben, wie es ihnen aktuell geht und was ihre Pläne für die Zukunft sind. Aus allen Ligen, mit zum Teil völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen.
Klar geht aus den Antworten vor allem eines hervor: Es wurde auch ohne Spiele abseits des Platzes beherzt gekämpft, vor allem ums wirtschaftliche Überleben. ein klares Commitment von Sponsoren hilft in Krisenzeiten.
Das wissen auch die Huskies Wels , mit der wir unsere tägliche Serie „Football in Zeiten von Corona“ fortsetzen.
Mit Beginn der Corona-Krise haben die Welser die Spieler der Kampfmannschaft und der Jugend über die Maßnahmen informiert – vorerst kein gemeinsames Training und auch kein Training am Platz. Gleichzeitig wurde vom Coaching Staff ein Trainingsplan ausgearbeitet, die Sponsoren auf direktem Weg und die Fans via Social Media informiert.
Aufatmen
Seit einer Woche läuft das Training wieder bei den Huskies und der Klub erfreut sich einer regen Trainingsbeteiligung. Die Schwerpunkt liegt vorerst aber bei Ausdauer und Kondition. Es muss einiges aufgeholt werden.
Gestern war es endlich 😊 soweit! Auch die Jugend konnte nach langer Zwangspause wieder auf das Feld! 🏈 Fitness 💪 Test…
Gepostet von Huskies Wels am Donnerstag, 21. Mai 2020
Ebenso erfreulich schildern die Oberösterreicher ihren Allgemeinzustand. Es sind keine Vereinsaustritte zu vermelden und finanziell ist die Situation stabil.
„Wir haben trotz der schwierigen wirtschaftlichen Lage eine klares Commitment von den Sponsoren und jeder ist seinen Verpflichtungen nachgekommen. Zusätzlich Kosten in Zusammenhang mit COVID 19 haben sich nicht ergeben.“ so der Klub in einem Statement.
Es konnte dadurch sogar in zusätzlich Equipment investiert werden um die kontaktfreie Zeit besser zu überbrücken zu können. Die Stadt Wels unterstützte sie beim Ankauf eines Block Schlittens. Darüber hinaus konnte man seitens der öffentlich Hand keinerlei Unterstützung bisher wahrnehmen. Diese fehlt zur Gänze.
Fehlender Trainingsablauf
Das größte Problem für die Huskies ist aber, dass es nicht möglich ist einen normalen Trainingsablauf, wie für American Football notwendig, zu absolvieren.
„Football ist eine Kontaktsportart und wer sich dafür entscheidet hat das auch im Kopf. Zusätzlich gibt es keine Planungssicherheit betreffend zukünftigen Trainings- und Meisterschaft.“ erklären die Huskies. „Dadurch ist eine Vorbereitung sehr schwierig und wirkt sich auch auf die Moral und Motivation des Teams selbst aus. Für uns als junges Team ist es auch wichtig präsent zu sein in unserer Region. Das wird zwar durch Social Media versucht, jedoch sind Spiele noch immer die beste Werbung für unseren Sport. Sollte das nicht möglich sein, besteht die Gefahr das Sponsoren das Interesse verlieren.“
Meisterschaft nur mit Aufstiegsmöglichkeit
Das große Ziel und eine enorme Herausforderung ist es, das Team in seiner Gesamtheit zu halten und das Training so anzupassen, damit es den Erwartungen entspricht und Spaß macht.
Einer Meisterschaft noch im Jahr 2020 steht man eher reserviert gegenüber. Eine Herbstliga in verkürzter Form würden die Welser nur dann für sinnvoll erachten, wenn es auch eine Aufstiegsmöglichkeit gibt. Der Herbst hat aus ihrer Sicht auch den Nachteil, dass die Urlaubssaison dazwischen liegt und dadurch die Vorbereitung zusätzlich beeinträchtigt wird.