Nach ihrer starken Leistung in der Vorwoche auf der Hohen Warte gingen die Rangers als Favorit in die Begegnung gegen die Grünweißen aus der Hauptstadt. Der Rolle konnten die Niederösterreicher nur nie gerecht werden. 242 Yard an Strafen und ein Quarterback im Dauerimprovisationsmodus waren bei weitem nicht genug und die gut eingestellten Donaudrachen zu schlagen.

Es begann für die Gastgeber noch nach Plan, als Anton Wegan die Rangers im ersten Viertel mit 7:0 in Führung brachte, doch mit Fortdauer des Spiels wurde klar, dass, außer dem Big Play Potential im Laufspiel (Wegan & Wegan) und den Scrambles von Quarterback Dylan Potts, kein wirklich offensives Konzept vorhanden war, mit dem man den Gegner Sorgen hätte bereiten können. Die Dragons Defense war gut eingestellt, verfolgte Potts, der auch deutlich übermotiviert gegen sein Ex-Team wirkte, auf Schritt und Tritt, hielt den Amerikaner auf 151 Passing und 107 Rushing Yards. Die wenigsten Scrimmage Yards 2018 für ihn bisher in einem AFL Spiel.

Bei den Wiener funktionierte es aber nicht nur defensiv, auch offensiv hatten sie klar die Oberhand, wie die Touchdowns von Manuel Chytilek, Philipp Haun und Dominik Mattes zum zwischenzeitlichen 10:21 beweisen sollten. Die Rangers, deren Spieldisziplin als zusätzliches Handicap immer größer wurde, konnten über Anton Wegan zur Pause auf 17:21 verkürzen.

In der zweiten Spielhälfte wurde das Spiel zunehmend ruppiger, insgesamt gab es fünf Ausschlüsse in dem Spiel, drei Mal traf es Spieler der Dragons, die im Vergleich aber nur 50 Yards an Strafen kassierten.

Gleich nach Wiederbeginn baute Dominik Matthes die Führung auf 28:17 wieder aus, bevor die stärkste Phase der Hausherren begann. Anton Wegan mit einem 75 Lauf über 75 Yards und Dylan Potts holten mit Touchdown die Führung nach Mödling zurück. Bei 31:28 ging es ins letzte Viertel, welches dann aber wieder ganz den Dragons gehörte.

Philipp Haun mit seinem zweiten Receiving Touchdown und ein Punt Return Touchdown von Austin Barron schlugen die beiden letzten Nägel in den Sarg der Rangers. Erwähnter Barron war mit 128 Yards auf Leading Receiver des Spiel, der den am Tag ebenfalls kalt gestellten Roman Namdar (45 Receiving Yards) in den Schatten stellte.

Stefan Pokorny, Headcoach Danube Dragons: „Es war eine sehr wilde Partie heute. Wir haben uns sehr gesteigert und ein Lebenszeichen von uns gegeben. Darauf können wir aufbauen und auf den nächsten Gegner, die Bratislava Monarchs, schauen.“

Armin Schneider, Headcoach SonicWall Rangers Mödling: „Wir haben den Gegner mit unserer Defense nicht so in den Griff bekommen, wie wir es gerne gehabt hätten. Mit der Offense hat es teilweise sehr gut funktioniert.“

Fazit: Eine im wahrten Sinn des Wortes reife Leistung der Dragons, die sich die Rangers offenbar ganz genau angesehen und analysiert haben. Ihr Gameplan ging an dem Tag voll auf. Für Dragons Head Coach Stefan Pokorny, auch wenn der die Partie als Spiel wie jedes andere bezeichnete, sicher auch ein besonderer Tag, hat er seinen Ex-Head Coach Ivan Zivko am Feld geschlagen, was nicht viele vorher so erwartet haben. Dazu rechtfertigt der Erfolg die Entscheidung der Dragons mit Potts nicht zu verlängern und einen anderen Quarterback-Typ zu holen. Die Solis des Amerikaners sind oft eine Augenweide, gegen sein Ex-Team wirkten sie oft bemüht, nicht selten unnotwendig und unterm Strich waren sie auch mäßig erfolgreich. Mehr Power Akkorde und weniger Free Jazz würde den Rangers gut tun.

Die Karten im Rennen um das Heimrecht im Wild Card Playoff sind mit dem Erfolg der Dragons zudem wieder neu gemischt.

AFL
Mödling Rangers vs. Danube Dragons 31:41
(7:7/10:14/14:7/0:13)
SA 12. Mai 2018 15:00 Uhr, Stadion Mödling
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