Àrpa weist darauf hin, dass das Spiel erst sechs Stunden vor dem Kickoff von den Burgenländern abgesagt wurde. Sein Verein möchte die Kosten für den Platz, die Werbemittel und die Ambulanz von den Rudersdorfern ersetzt bekommen. Außerdem hätte man gerne gewusst welche Sanktionen der Verband gegen die Gladiators verhängen wird.

Zitat aus dem Schreiben:
‚Es ist für uns unverständlich, das die Absage für ein Spiel, dessen Zeitpunkt seit mehreren Monaten bekannt ist, erst so kurzfristig erfolgt und uns damit zahllose Unannehmlichkeiten bereitet.

Eine Organisation oder ein Coach muss doch spätestens am Vortag des Spiels wissen, wie viele Spieler im Bus sitzen werden bzw. am Spielfeld stehen werden. Wenn die Zahl der Spieler kritisch ist, so ist es dass Mindeste, dem Gegner die Situation und die Möglichkeit einer Absage am Vortag mitzuteilen.‘

Doppelt bitter für die Wolves ist die Absage deshalb, da bereits eine Woche zuvor die Debrecen Gladiators nicht im Finale der ungarischen Meisterschaft angetreten sind.

Àrpa dazu im Schreiben:
‚Bedauerlich weiterhin, das wir einen relativ großen Event machen wollten, da dies heuer das erste Heimspiel der Wolves Juniors im Juniors Cup gewesen wäre. Sie können sich denken wie viele Eltern sich auf diesen Tag vorbereitet haben und eventuell ihre Arbeitsplatz-Einteilung auf diesen Tag abgestimmt haben.‘

Die Wolves wollen die genannten Kosten ersetzt haben. Weitere Kosten und Unannehmlichkeiten (DJ, Soundanlage & Personal), so wie die Nichterfüllung eines Sponsoring-Vertrages mit "GoFast Energy drink" konnten sie auf freundschaftlicher Basis lösen und stellen sie daher auch nicht in Rechnung.

Katastrophale Nachwuchssaison
Es ist das bereits neunte Spiel der heurigen Nachwuchsmeisterschaften, welches nicht stattfindet oder vorzeitig abgebrochen wurde. Es betraf neben die Gladiators bisher die Salzburg Bulls und die Turek Graz Giants.

Eschlböck: Eine Peinlichkeit
Am Rande der Flag Bowl äußerte sich auch Verbandspräsident Michael Eschlböck zur Sache. ‚Es gibt keinen Grund die Vorkommnisse in der heurigen Nachwuchsmeisterschaften schönzureden. Dass hier etwas verkehrt läuft und Handlungsbedarf besteht ist offensichtlich. Mir tut diese Absage für die Wolves sehr leid, weil wir sie ja quasi dazu ‚zwingen‘ bei uns mitzuspielen, sie sich gut vorbereiten und dann ‚unsere‘ Vereine nicht antreten. Das ist eine Peinlichkeit. Mir wäre es lieber gewesen, die Gladiators hätten gleich gesagt, dass es heuer einfach noch nicht geht. Zuerst ist die Rede von Jugend und Junioren, dann wird die Jugend gleich wieder vergessen, am Ende haben sie auch keine Junioren mehr. Wir werden die Teams im Vorfeld noch genauer kontrollieren müssen, ob sie denn auch wirklich spielfähig sind.‘

Katzmayer: Bisweilen auch ratlos
Die Nachwuchsbeauftragte Sabine Katzmayer ist über diesen Fall im Speziellen und die Entwicklung im Allgemeinen besorgt. ‚Die Absage so kurz vor dem Spiel ist natürlich ein Wahnsinn – vor allem für das andere Team. Ich verstehe die Wolves voll und ganz. Wir haben aber ein generelles Problem heuer. Die Saison ist bisher was Absagen betrifft ganz schlecht verlaufen und ich bin bisweilen auch ein wenig ratlos. Ich bin jetzt drei Jahre durchs Land gefahren und habe versucht zu helfen, der Verband bietet Ausbildung für Coaches an, wir organisieren das gemeinsame Tryout, machen aber dann einen Rückschritt. Man muss vielleicht die Nachwuchsarbeit generell infrage stellen – von noch strengeren Strafen für Nichterbringung der Nachwuchsarbeit bis hin zur völligen Freigabe dieser – alles mal durchdiskutieren. Ich möchte das auch bei der Ligasitzung tun, weil eines ist klar: So kann es nicht weiter gehen.

Für mich ist es so, dass ist bitte meine Meinung, weil die Entscheidung obliegt da dem Vorstand, dass diese Vereine die Nachwuchsarbeit nicht erbracht haben. Bisher wurde es so gehandhabt, dass man im ersten Jahr, wenn was schief gelaufen ist, ein Auge zugedrückt hat und es bei einer Ermahnung blieb. Wobei vielleicht bei den Gladiators die Doppelbelastung zu hoch war? Beide Absagen kamen ja an einem Tag an dem auch ihre Kampfmannschaft gespielt hat.‘

Droht ein Abstieg?
Sowohl die Salzburg Bulls als auch die Turek Graz Giants erhielten im Vorjahr bereits, nicht zum ersten Mal übrigens, eine Ermahnung wegen Nichterbringung der Nachwuchsarbeit. Ginge es heuer nach dem bestehenden Reglement, dann müssten beide Kampfmannschaften 2008 eine Klasse runter. Schwer vorstellbar allerdings, dass der Europacupsieger in Österreich nur zweitklassig sein soll. Das weiß der Verband und das weiß auch er.

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