Mittlerweile haben die ´Online-Petition in zwei Wochen über 10.000 Menschen unterschrieben. Für eine deutschen Randsportart, mit einem Zuschauerschnitt in der Bundesliga von 1800, eine erstaunliche Zahl. „Legt die Mittelverwendung des AFVD offen! Erhöht die Förderung für den Leistungssport!“ wird dort gefordert, eingereicht von einem gewissen Daniel Frank.

Ausgelöst wurde sie durch eine Reihe von Artikeln (ranAmerican-Football.com, Football-AustriaRedzone Pure) die u.a. das CAS Urteil betreffend der IFAF zum Inhalt hatte. Offenbar war vielen deutschen Footballfans bis dahin gar nicht bekannt, dass eine vom Verband im Jahr 2015 angestrengte Klage gegen das deutsche Innenministerium scheiterte, in der er Fördergelder einklagte. Das Gericht stellte damals fest, dass der AFVD lediglich rund fünf Prozent seines Etats für die Förderung des Leistungssports aufwendet. Zwei Stellen in dem Urteil hebt die Petition besonders hervor.

„Die Beklagte [der Staat Deutschland] hat weitergehend in ihre Bewertung eingeschlossen, dass der Kläger [der AFVD] in der Lage ist, umfangreiche Geldmittel für Zwecke der Vergütung seines Präsidiums und seines Rechtsvertreters zur Verfügung zu stellen.

Nimmt man, wie es die Beklagte getan hat, schon isoliert die direkten Ausgaben des Klägers an seinen Prozessbevollmächtigten in den Blick, und lässt alle weiteren finanziellen Verflechtungen des Prozessbevollmächtigten des Klägers mit dem Kläger selbst wie mit dessen wirtschaftlichen Töchtern außen vor, wird offenbar, dass der Kläger seine Finanzmittel nicht in erheblicher Höhe in seine Leistungssportsparte investiert.“

Darüber hinaus in der Petition wird eine Machtzentrierung, das schlechte Marketing für die Liga und der schwache Außenauftritt des Verbandes kritisiert. Die Bundesversammlung aufgerufen sich mit der Causa zu beschäftigen und Robert Huber soll ein Statement abgeben, so die Petition, die von „Die Community des American Football in Deutschland“ gezeichnet ist.

Ob die Bundesversammlung das tun wird, das scheint indes fraglich. Der Landesverbandspräsident Jan Bublitz zum Beispiel bezeichnete auf Twitter die Kritik des französischen Nationalteamtrainer und sat1 Experten Patrick Esume als „verallgemeinernd und oberflächlich“. Darauf angesprochen, dass es sich immerhin auch um ein Gerichtsurteil handelt, sagte selbiger: „Gerichte wissen es nicht besser. Wie gewissen Medien fehlt auch dort oft der Ansatz der Ganzheitlichkeit.“

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