Die 37. GFL-Saison startet am 18. April mit zwei vorgezogenen Begegnungen, wobei Rekordmeister und Titelverteidiger New Yorker Lions in Braunschweig im GFL Season Opener die Kiel Baltic Hurricanes, mit dem Österreicher Andreas Hofbauer als Runningbgack, empfängt. Ein sportlicher Knüller ganz zu Beginn und dies aus mehrerlei Gründen: Beide Clubs machten in den letzten Jahren häufig das Rennen um den Gruppensieg im Norden unter sich aus, beide bauen auf eine große Fanbasis, was vor allem in den Spielen gegeneinander immer für volle Tribünen sorgt.
Und: Es gab in diesem Jahrtausend noch keinen einzigen German Bowl, in dem nicht wenigstens eines dieser beiden Teams mit dabei war. 2008 bestritten beide das Finale direkt gegeneinander, dabei wie nun auch in den letzten Jahren hatten die Braunschweiger das bessere Ende für sich. Die letzten Kieler Siege datieren aus der Saison 2012, die fünf Spiele seither in ihren letzten beiden Meisterjahren 2013 und 2014 gewannen die New Yorker Lions, darunter auch das Halbfinale 2013. Dies allerdings mit 34:29 nur knapp, ein Fingerzeig dafür, dass unabhängig von der Favoritenrolle Braunschweigs gegen Kiel immer mit einer Überraschung zu rechnen ist. Zumal es nicht ungefährlich für die Meistermannschaft von Trainer Troy Tomlin ist, gleich im ersten Saisonspiel zu Hause diese wichtige Partie absolvieren zu müssen. Trotz aller Vorbereitung in der Winterpause kommt es beim American Football schließlich sehr auf die Feinabstimmung an, und da sind selbst Spitzenteams nie vor unliebsamen Überraschungen gefeit, wenn der Kader sich erst aufeinander einspielen muss.
Süd-Klassiker zum Auftakt
Auch im Süden startet die Saison mit einem Klassiker, wenn die Munich Cowboys die Stuttgart Scorpions empfangen. Die Cowboys gehen in ihre 33. GFL-Saison (als Co-Rekordhalter in punkto Erstligazugehörigkeit neben den Berlin Adlern), für die Scorpions ist es die 24. Bundesligasaison, womit sie in der Süd-Gruppe der GFL hinter den Cowboys der zweite „Dauerbrenner“ unter den Traditionsteams sind. Die ganz großen Erfolge beider Clubs liegen zwar etwas zurück, aber in der Saison 2014 ging es für beide wieder aufwärts, für Stuttgart auf Rang zwei der GFL Süd, für die Cowboys immerhin auf den vierten Tabellenplatz. Nach den Viertelfinalniederlagen von 2014 liebäugelt man in den beiden Großstädten des Südens nun ein wenig mit dem Halbfinale 2015, und da ist gleich zu Beginn wohl der Sieg im direkten Vergleich untereinander enorm wichtig. Spannend machen beide es ohnehin meistens: Letztes Jahr gab es an gleicher Stätte im GFL-Spiel einen hauchdünnen 21:20-Sieg der Stuttgarter, in den letzten drei Jahren brachten beide Teams das Kunststück zustande, gleich zweimal bei den insgesamt sechs Aufeinandertreffen im American Football seltene Unentschieden zu produzieren.
Drei Teams in der BIG6
Neben den beiden Spielen in der GFL stehen vier weitere GFL-Teams am 18. April in europäischen Wettbewerben auf dem Platz. In der BIG6 empfängt der letztjährige deutsche Vizemeister Schwäbisch Hall Unicorns den Eurobowl-Titelverteidiger Berlin Adler. Die Adler sind eines von nur zwei Teams, denen seit 2011 bei den heimstarken Unicorns Siege in der „Festung Hagenbachstadion“ gelangen (2013 im Viertelfinale). Doch die Adler gehen mit einem auf entscheidenden Positionen stark veränderten Kader in die neue Saison, sodass sie gegen die von allen GFL-Teams mit am stärksten auf Kontinuität setzenden Unicorns – deren Cheftrainer Siegfried Gehrke feiert dieses Jahr sein 25-jähriges Dienstjubiläum als Head Coach des Vereins – einen schweren Stand haben dürften. Zu ihrem BIG6-Saisonauftakt schlüpfen die Unicorns also wohl in die Favoritenrolle. Ebenso wie in den ersten Gruppenspielen der European Football League die Allgäu Comets gegen den spanischen Meister Badalona Dracs und die Marburg Mercenaries beim niederländischen Titelträger Alphen Eagles.