Die letzte Woche war von Taktik geprägt, anderes ist auch diese Woche nicht zu erwarten. Die Mödlinger haben sich schon vor etlichen Spielwochen ihrem Schicksal, zu meinem Leidwesen, ergeben, somit war der sogenannte Stolpersteineffekt ein eher gewünschter als tatsächlich realer – schade drum. Die Spannung für die letzte Spielwoche verlagert sich vollkommen nach Prag, mehr dazu im eigentlichen Ranking. Alles in allem war die AFL vom Spannungsfaktor ein wenig unter den Erwartungen, der Anzahl an hochklassigen Spielen hat das allerdings keinen Abbruch getan. Die scheinbare Schere einer Dreiklassengesellschaft in der Liga ist, wenn es auch eindeutige Favoriten auf die Austrian Bowl gibt, eben eine solche, denn alle Playoffkandidaten haben an einem guten Tag die Klasse, als auch die Waffen, in eben diese einzuziehen. In diesem Sinne freue ich mich bereits jetzt auf spannende Playoffs und schiele mit einem großen Auge in die Goldene Stadt.

1. Raiffeisen Vikings Vienna Vorwoche: 1 Tendenz: –

Der Wikinger hat bisher nichts anbrennen lassen. Das Team wirkt nach wie vor sehr fokussiert. Mein Eindruck ist, dass der Wikinger in der Lage ist um noch eine Klasse besser zu spielen, als das was wir heuer schon gesehen haben. Schafft er es seine gefühlte Favoritenrolle aus den Köpfen zu halten und weiterhin hungrig zu sein, dann ist heuer wirklich alles möglich. Dazu gehört es, im Gegensatz zur letzten Woche, auf die Leistung des Gegners zu pfeifen und konsequent sein Spiel zu spielen. Lässt der Nordmann den Grazer ins Spiel kommen, dann kann es passieren, dass die Wiener ein blaues Wunder erleben, was unangenehme psychologische Konsequenzen für die Entscheidungsspiele nach sich ziehen kann.

2. Swarco Raiders Tirol Vorwoche: 2 Tendenz: –

Derzeit die klare Nummer 2 in der AFL, wenn auch die Einstellung des Coachings letzte Woche doch einiges an Verwunderung verursacht hat – zumindest bei mir. Taktik hin oder her, eine Niederlage auf diese Art zu erleiden, das kann schwer nach hinten losgehen, vor allem im Zusammenhang mit dem ersten Spiel gegen den Wikinger. Sollte der Tiroler in den Entscheidungsspielen schnell mit zwei Scores in Rückstand geraten, egal gegen welchen Gegner, hat er ein veritables "Kopfproblem" und wird, trotz seiner Klasse und dem vorhanden Spitzenpotential, ins Schlingern kommen. Umso besser kommt den Freibeuter der kommende Gegner zu pass, da dieser diese Saison sowieso schon lange aufgegeben hat und sich offensichtlich damit begnügt zumindest einen Score zu erzielen. So gesehen ein perfektes Trainingsspiel um den Kopf der Spieler wieder auf das wesentliche zu richten – nämlich jedes Spiel gewinnen zu wollen.

3. JCL Giants Graz Vorwoche: 3 Tendenz: 

Den Drachen vom Platz geschossen, hat sich der Riese aus der grünen Mark auf den dritten Tabellenplatz einzementiert. Seine Leistung gegen den Wikinger wird wegweisend für die Playoffs sein. Der Steirer spielt für mich am Limit, erreicht er dieses wieder, ist eine Überraschung möglich. Für die schwere Aufgabe gegen den Freibeuter ist jedenfalls ein Spiel fürs Selbstvertrauen notwendig, denn die Raiders sind definitiv der unangenehmste Gegner für die Giants. Möglichst gesund bleiben und eine mehr als ansprechende Leistung gegen den ewigen Rivalen aus Wien zeigen, dann ist noch vieles möglich.

4. Danube Dragons Vorwoche: 4 Tendenz: –

Sind es wirklich die Verletzungen welche den Drachen unter seinen Möglichkeiten spielen lässt? Wenn man sich deren Offense Statistik ansieht fällt mir das schwer zu glauben. Der Drache produziert Yards und First Downs und hält den Ball in den eigenen Reihen wie kein anderer in der Liga. Vielmehr sind es in den entscheidenden Phasen Fehler, der mittlerweile, so sympathisch Herr Ogun auch ist, als Fehleinkauf zu bezeichnende Import, und die durchschnittliche Leistung der Defense, welche aus meiner Sicht den Drachen zu schaffen machen. Das alles kombiniert hat den Effekt, dass der Drache den Glauben an sich selber verloren zu haben scheint. Mit dieser Offense sollten die Dragons eigentlich in der Lage sein, die meisten Gegner der AFL einfach zu "outscoren". Genau deswegen bleiben die Dragons gefährlich und können, sofern sie Prag auf Distanz halten, ein mehr als nur unangenehmer Gegner in den Playoffs werden.

5. Prague Black Panthers Vorwoche: 5 Tendenz: –

Eine mehr als bescheidene Saison für das "Kätzchen" aus der goldenen Stadt. Und trotzdem haben Sie die Möglichkeit erstmals direkt in die Playoffs der AFL einzuziehen. Die Frage ist ob der Vertreter aus unseres geographischen Nachbarn, dieses überhaupt will. Mit dem Drachen hat er jedenfalls einen mehr als geschwächten Gegner auf dem Spielfeld und somit eine große Chance für eine Überraschung zu sorgen. Ich wünsche den Pragern, dass sie diese Chance erkennen, das Kätzchen zuhause lassen und endlich die Raubkatze in den Ring führen.

6. AFC Rangers Mödling Vorwoche: 6 Tendenz: –

Mir fällt nicht mehr viel zu den Rangers ein. Die Spieler haben Herz und viele von Ihnen auch das Potential in der AFL zu spielen. Die Vereinsführung muss sich die Frage gefallen lassen, ob der Coaching Staff geeignet ist dieses Team AFL tauglich zu machen. Zwei Jahre aufs Maul zu bekommen scheint mir nicht richtige Weg zu sein. Wenn man gewohnt ist zu verlieren, ist es auch für den stärksten Charakter schwierig ans Gewinnen zu glauben und das Unmögliche zu wagen. Aus meiner Sicht gehören hungrige "Sieger" an entscheidende Positionen in den Coaching Staff – sonst wird das nichts.

AFL POWER RANKING #9 2013
1. Raiffeisen Vikings Vienna Vorwoche: 1 Tendenz: –
2. Swarco Raiders Tirol Vorwoche: 2 Tendenz: –
3. JCL Giants Graz Vorwoche: 3 Tendenz: –
4. Danube Dragons Vorwoche: 4 Tendenz: –
5. Prague Black Panthers Vorwoche: 5 Tendenz: –
6. AFC Rangers Mödling Vorwoche: 6 Tendenz: –
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