Balsam auf den wunden Seelen der Südstädter. Am Sonntag besiegten die Rangers Junioren die Rookies der Vienna Knights auswärts deutlich mit 60-14, Tags zuvor schon feierte ihre Jugendspielgemeinschaft (die Rangers spielen in der Jugendklasse zusammen mit den St. Pölten Invaders) einen 41-14 Heimsieg gegen die Baden Bruins. Damit hat der Nachwuchs der Südstädter nach dem ersten Spielwochenende schon zwei Mal geschafft, was der Kampfmannschaft in der gesamten vergangenen Saison verwährt geblieben ist. Die beiden geschlagenen Gegner gehören zwar nicht zu den großkalibrigen Favoriten in ihren Klassen, trotzdem gibt der Nachwuchs der Blaugoldenen ein erfreulich starkes Lebenszeichen von sich.
14 Bruins – die Minimalanzahl an Spielern um überhaupt spielfähig zu sein, standen 21 Rangers/Invaders gegenüber. Bei den Badenern fehlte der Stamm QB (Knöchel), zu allem Überdruss fiel dessen Backup wegen Kreislauf- und Magenproblemen in der ersten Hälfte bereits aus, so die Bären über weite Strecken des Spiels mit QB Backup #2 spielen mussten.
Die Bruins, als erstes Team in der Offense, spielten einen ganz ordentlichen Drive. Erstmals auffällig athletisch dabei zu Gange die #40 Markus Hinteregger. Für Auffälligkeiten alleine gibt es aber noch keine Punkte. Das wußten auch die Rangers und gingen ihren ersten Spielzug eher hintergründig an. In diesem erreichten abwechselnd QB #19 Patrick Glaubacker und WR/RB #14 Manuel Kölbl wichtige 1st downs, bis es schließlich RB #32 Sebastian Dworak zum 6-0 einschlagen ließ. (Conversion Lauf Glaubacker 7:0). Die Bruins konnten postwendend kontern. Ein TD durch #81 Thomas Dengg und ein Conversion Lauf von #87 Philip Weinberger stellten den Ausgleich her.
Der Rest des ersten Viertels war aber ein Spiel ganz in Blaugold. Ein 55 yards Lauf von Sebastian Dworak in die Endzone der Badener und ein TD von Patrick Glaubacker (beide Conversions no good) stellten bereits den Halbzeitstand von 19:7 her, denn im zweiten Viertel konnte kein Team Punkte erzielen. Turnover by downs hüben wie drüben – beide Defense Abteilungen am Posten.
Die zweite Hälfte beinahe ein Abbild der ersten.
Erneut schlugen die Rangers zuerst zu. Diesmal im Doppelpack. #7 Florian Seidl mit einem TD (Conversion good) zum 26:7, ein Klasse Interception Return TD der #40 Lukas Jirku und das Spiel war gelaufen. 33:7, inkl. zweier Lauf Conversions. Die tapferen Jugendbären steckten aber nicht auf. Markus Hinteregger konnte seinen starken Gesamteindruck mit einem herrlichen TD (35 yards Lauf) auch mit Punkten bestätigen, die Conversion gelang und die Kurstädter verkürzten noch einmal auf 33-14. Aller Widerstand war aber zwecklos. Rangers #88 Vincent Szabo erhöhte mit einem TD auf 39:14 und fing auch noch die einzig gute und sehenswerte 2 Point Pas Conversion zum Endstand von 41:14, denn wie schon im zweiten Viertel gab es auch im letzten keine Punkte. Leichte Ermüdungserscheinungen der Offensivabteilungen haben weitere Scores ebenfalls mit verhindert.
Invaders involved
Obwohl die Spielgemeinschaft unter den Namen "Rangers" aufläuft, spielten im ersten Match die Jugendlichen der St. Pölten Invaders die erste Geige was das Scoring betrifft. Gleich 4 Touchdowns und einige Conversion Punkte steuerten die jungen Männer aus der Landeshauptstadt bei, darunter Sebastian Dworak (2 TDs) Patrick Glaubacker und Lukas Jirku mit jeweils einem TD.
Fazit
Ein sportlich ganz erfreuliches und vernünftiges Auftaktmatch. Ein hochverdienter Sieg der Rangers, aber auch die dezimierten Bruins zeigten phasenweise ansprechenden Football. Die leider sehr wenigen Zuschauer (ca. 50) hatten damit auch ihre Freude. Ob die gezeigten Leistungen von beiden Teams als benchmark für kommende Gegner ausreicht, ist allerdings fraglich. Die Cineplexx Blue Devils könnten sich noch in Reichweite der beiden Niederösterreicher befinden, die Black Lions sind noch Unbekannte, gegen die Danube Dragons, ÖKO-Box Graz Giants, Papa Joe’s Tyrolean Raiders und Chrysler Vikings wird es für diese Teams vermutlich sehr schwer werden zu bestehen. Etwas mehr wissen wir schon demnächst, denn am kommenden Wochenende empfangen die Rangers die Blue Devils in der Südstadt.
Jugend
AFC Rangers vs Baden Bruins 41:14
(19:7/0:0/22:7/0:0)
Maria Enzersdorf, Stadion Südstadt
, 100
Gähnday – kulinarische Katastrophe
Die Rangers Organisatoren sind sehr nette und hilfsbereite Menschen. Es gibt für die Presse frische Roster aus dem Kopierer (Danke!), ein freundliches Lächeln und auch der Platzsprecher gehört zu jenen seiner Gattung, die vorher schon Mal ein Footballmatch gesehen und moderiert haben. Allerdings dürfte er ein Faible für Blur’s Song#2 haben. Huh-huh? Als Wiedergutmachung für übriggebliebene 68er (Karl Wurm war ja auch dort) spielte er dafür Child in Time (Deep Purple), wenn auch nicht ganz aus. Ansonsten ist der Mann schon am Posten. Das Stadion (samt Infrastruktur) ist bekanntlich seit jeher nicht das Schlechteste, darum frage ich mich schon heiß, warum der Leberkäse kalt bleibt? Dazu serviert man einen warmen Spritzer (Sakrileg!) und zu Frankfurtern bekommt man keine Semmel, weil irgendwo muss der leberige Käse ja rein! Gesamt gesehen ein kulinarischer Terrorakt der gemeingefährlichsten Sorte. Perfekt inszenierte Konsumrauschvermeidung. Warum man den eh schon spärlich erschienen Zuschauern nicht ihr Geld mit heißen Burgern und kalten Getränken streitig macht bleibt ein Rätsel. Die Zuschauer sind ja des Konsumierens willig, so schlage ich vor für das nächste Mal in diese Richtung aufzurüsten. Des Umsatz Willens – es geht! Es ist ein nicht unwichtiger Teil einer American Football Veranstaltung. Das Spiel (der Inhalt) ist natürlich das Wichtigste, aber die Verpackung kann ihn zusätzlich interessant machen. So wie auch Cheerleader, Aufwärmen beider Teams am Feld, ein inszenierter Einlauf der Mannschaften, eine Pyroshow, Kampfjets über dem Stadion oder ein U2 Gig in der Halbzeitpause! Man muss ja nicht gleich mit Bono & Co durchstarten, aber man könnte mit einer Semmel zu den Würsteln z.B. mal beginnen. Bitte – Danke.

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