Neben der Wahl des Vorstands steht auch das Thema Importregelung zur Debatte, wenn auch nicht explizit auf der Tagesordnung. Der Vorschlag des Vorstands: drei Nicht-Österreicher am Spielfeld, sechs maximal am Roster. Dieser soll eine Mehrheit finden.

Ein heikler Punkt dabei ist die sogenannte ‚Neutralisierungskommission‘, welche Spieler, die keine Österreicher sind, zu solchen am Papier machen soll – oder im Falle auch nicht.

Vorstand und Strafsenat
Der Vorstand stellt sich vollzählig zur Wiederwahl. Ein wenig überraschend ist die neuerliche Kandidatur von Kassier Robert Katzmayer, der nach dem Abstieg der Danube Dragons in die Division 1 zwischen den Zeilen durchblicken ließ, eigentlich nicht mehr antreten zu wollen. Überraschungen bei der Wahl selbst sind nicht vorprogrammiert. Es sind keine Anzeichen auf eine ‚Revolution‘ auszumachen, jedoch das Abstimmungsverhalten bei manchen Teams ist bis dato ungewiß. Auf einer Position muß der Strafsenat nachbesetzt werden. Dr. Stefan Herdey hat nach seinem Abtritt bei den Graz Giants auch diese Funktion zurückgelegt.

Neutralisieren, aber wie?
Mit dem neutral sein hat man in Österreich traditionell ebenso viel Freund wie auch sein Gfrett. Nicht viel anders ist es hier. Der ursprüngliche Vorschlag von AFBÖ Vizepräsident Gerwin Wichmann fand zwar viele Anhänger, gilt aber nicht mal als spritzwasserfest und schon gar nicht als wasserdicht – bezüglich EU-Recht. Eine offensichtliche Bevorzugung von österreichischen Spielern könnte so manchen Kollegen anspornen eines schönen Tages mit einem Gerichtsbeschluß die ganze Regelung ins Absurde zu führen. So wurde von Dr. Gregor Murth (AFBÖ Schriftführer) eine neue Variante ausgearbeitet, welche ‚man nicht mehr so leicht aushebeln kann‘, so Murth selbst im Glauben an sein Werk. Details zur Formulierung seiner Version folgen nach der GV in der kommenden Woche.

Sie sieht aber ebenfalls vor, daß ab 2007 maximal drei Nicht-Österreicher am Spielfeld und sechs am Roster stehen dürfen. Ob die Formulierung Nicht-Österreicher bleibt ist fraglich, denn Murth hat die Regelung nach eigener Aussage ‚entaustrifiziert‘. Das Ergebnis soll aber das Gleiche bleiben. Mitglieder von Division 1 Teams (Invaders, Bulls und Bruins wurden angesprochen) sollen mittels Neutralisierung eventuelle Streitfälle klären. AFBÖ Vizepräsident Karl Wurm preschte auch schon mit einem Namen als Beispiel vor, denn so soll Axel Schwarz (D) eigentlich ein Österreicher sein, denn er lebe und arbeite in Wien. Diese Sicherheit ist aber auch den Blue-Devils gegeben, sehen sie in allen Ostschweizern und Süddeutschen ebenfalls eigentliche Österreicher. Nicht anders einvernehmend die Haltung der Black Lions gegenüber allen Slowenen. Viel Arbeit kommt also auf diese Kommission zu und deren Hauptaufgabe es sein wird, zu verhindern, daß weitere ‚Dual Passports‘ als EU Bürger durchgehen, welche in Wirklichkeit klassische Legionäre sind. Prominentes Bespiel: Der ‚Pole‘ Shawn Olson, der dieses Land nie zu Gesicht bekam. Dieser wäre dann laut der neuen Regelung ein Kanadier und damit ein Importspieler. Das gleiche gilt für alle anderen Spieler, welche ihren zweiten Paß nur zu diesem Zweck mit sich führen.

Ein ganze Entscheidung…
…braucht man derzeit noch nicht, aber eine halbe. Die Regelung wird erst 2007 in Kraft treten, es liegen also noch eine Ligasitzung und zwei Generalversammlungen dazwischen, man will aber bereits 2006 mit dem Neutralisieren der vorhandenen Aspiranten beginnen, damit man 2007 weniger Arbeit mit den frischen ‚Football-Asylwerbern‘ hat.

Die Mehrheit der Vereine dürfte dieser Regelung zustimmen. Vermutlich auch die Blue-Devils, welche weniger ein Problem mit der Importregelung selbst als mit der Kommission haben. Viele der Spieler der Hohenemser haben ihren Hauptwohnsitz in der gerade einen Steinwurf entfernten Schweiz. ‚Wenn diese Spieler in Zukunft als Legionäre gelten, dann haben wir ein massives Problem.‘, so Devils Präsident Christoph Piringer, dessen Verein im kommenden Jahr ‚6-8 US Spieler‘ am Roster haben wird. Dafür aber noch mal so viele Schweizer und Deutsche. Sieht man sich die österr. Landkarte (links) an, weiß man auch warum. Dieses Problem sollte keines werden.

Am darauffolgenden Sonntag findet, ebenfalls in Graz, die AFBÖ Nachwuchssitzung statt. Am Programm stehen die Spielpläne und Gruppeneinteilungen für 2007, Anträge zur Änderung der Wettspielordnung (Heimrecht bei Playoff- und Finalspielen) sowie ein Bericht von Mag. Christian Platzer über das Nachwuchsprojekt der Baden Bruins in der MILAK Wr. Neustadt.

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