Rippenbruch bei Asiladab. Die komplette Verletztenliste und was der sportliche Leiter Felix Hoppel dazu sagt.

Wenn das Schicksal zuschlägt, schlägt es hart zu. Jahrelang habe man darauf gewartet, dass es passiert, das Verletzungspech einmal die Vikings trifft, so Felix Hoppel, der sportliche Leiter des Simmering Lazaretts, welches vor drei Wochen noch ein gesundes Footballteam war. Aber dass es genau in dem Jahr, wo man schon vor der Saison mit wichtigen Abgängen zu kämpfen hatte, derart massiv eintritt, bereitet selbst dem abgebrühten Hoppel Sorgenfalten.

Linemen gehen heim
Mit Hartmut Pötzelberger, Norbert Baumberger und Mike Latek verloren die Vikings zwei ihrer wichtigsten Offensive-Linemen und ihren besten D-Liner auf einen Schlag bereits vor Saisonstart. Das Duo aus Oberösterreich privatisiert, bzw. Pötzelberger trainiert den Viertligisten Gmundner Rams. Back to the roots. Latek machte bereits 2007 klar, dass es seine letzte Saison werden würde – die Knochen des US-Amerikaners mit polnischen Wurzeln halten nicht ewig. Aus den Plänen der Wikinger Latek wenigstens als Coach für den Verein gewinnen zu können, wurde schlussendlich auch nichts, nachdem er in Österreich keinen Job fand.

Es war bereits im ersten Spiel gegen Graz offensichtlich, dass die Vikings diese Abgänge nicht adäquat ersetzen konnten, das womöglich auch in nächster Zukunft nicht so einfach bewerkstelligen können. Die neue Line braucht Zeit, bei den Positionen scheint personell zudem noch nicht das letzte Wort gesprochen zu sein. 2009 wird man sich hier wohl mit Legionären verstärken (müssen).

Keine Rosinen für Rosier
Dazu kam noch die fast schon übliche Vorsaison-Debatte mit Receiver Chris Rosier. Ein Jahr zuvor hatte man ihn von Innsbruck erst weggelockt, heuer verzichtet man nach diversen Telefonaten und diversen Geschichten auf seine Dienste und holte mit Stephone Robinson Ersatz. Der wäre auch ein solcher, würde er nicht, wie viele andere Wikinger, an einer Verletzung laborieren.

Neu dazu kam nun Pasha Asiladab. Der brach sie zwar schon gegen die Raiders eine Rippe, spielte allerdings gegen die Dragons. Asiladab hatte beim Spiel starke Schmerzen und muss nun ebenfalls eine Pause einlegen. Ob er gegen Kärnten in zwei Wochen spielen kann ist fraglich. ‚Gegen die Dragons wurde klar, dass es bei Pasha ohne Pause doch nicht geht‘, so Hoppel.

Die Vikings-Verletztenliste

Pasha Asiladab (WR, Rippenbruch)
Luke Atwood (QB, Wadenbeinbruch)
Johannes Bintinger (DB, Schulter)
Roman Floredo (LB, Sprunggelenk)
Clinton Graham (RB, Muskelfasereinriss)
Stephone Robinson (WR, Muskelfasereinriss)
Johannes Wimmer (DL, Gehirnerschütterung)

Hoffnung auf Genesung
Felix Hoppel hofft, dass, bis auf Quarterback Atwood, dessen Saison beendet ist, die Verletzten im Laufe der Saison wieder zurückkehren. ‚Wann ist von Fall zu Fall unterschiedlich‘, so Hoppel. ‚Bei den meisten rechne ich damit, dass sie schon bald wieder im Einsatz sein können.‘

Die Höhe des Fitnessgrades wird dann auch entscheidend sein. Ob zum Beispiel ein nicht ganz gesunder Clinton Graham den Wikingern eine große Hilfe ist, ist eine Frage, die die Coaches beantworten müssen. Eventuell wird man gegen die Black Lions am übernächsten Wochenende einen Schongang riskieren, bevor man eine weitere Verletzung riskiert. ‚Das hängt vom Heilungsprozess ab. Möglich, dass wir gegen die Black Lions den einen oder anderen noch bewusst aus dem Spiel halten.‘ Eine Chance für den Favoritenschreck aus Klagenfurt?

Watts als Übergangslösung
Den für viele überraschenden Einsatz von Trainer Robert Watts als Spieler kommentiert Hoppel gelassen. ‚Wir haben einen jungen Coach, der zwar länger nicht gespielt hat, aber voll im Training und ein guter Spieler ist. Warum sollten wir den in so einer Situation nicht bringen? Das ist natürlich keine Dauerlösung, da er ja dann an der Sideline fehlt, aber wir spielen um die Austrian Bowl und die Euro Bowl und unsere Philosophie ist es nicht, bei einer derartigen Verletzungsserie alle frei gewordenen Posten umgehend mit Nachwuchsspielern zu besetzen. Das mag anderswo so sein, oder muss so sein, wir können uns aber auch anders helfen, als junge Spieler zu verheizen, weil das Verletzungspech zugeschlagen hat.‘

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