Die Antwort darauf lautet: Nein – im eigenen Stadion kamen die Bullen gegen die Wikinger noch eine Spur schlimmer unter die Räder, als noch vor zwei Wochen gegen die Dragons, wo ihre Offense beim 49:13 noch Punkte auf das Scoreboard bringen konnte.

Das wurde ihnen diesmal von einer hammerharten Defense aus Wien verwehrt, die wusste die Räume eng zu machen und stetig Druck auf den Gegner auszuüben.

Offensiv lief alles von Beginn an wie am Schnürchen und das obwohl Vikings-Runningback Josiah Cravalho nur Zuschauer war. Es waren Chauncey Calhoun in der Offense und Mike Brannon in der Defense als Vikings A-Klasse am Feld.

Calhoun war es auch der kurz nach Spielbeginn für die ersten Punkte sorgte (insgesamt erzielte der Neuzugang drei Touchdowns), es folgten Scores im Minutentakt – Kenneth Chinaemelu (2 TDs), Stefan Holzinger und Akibu Islaam Amadu durften sich in die Liste der Endzonenbesucher noch eintragen, von einer Vikings Mannschaft die ab dem 0:28 ihre Backups auf das Feld brachte.

Sportliche Lichtblicke bei den Bulls gab es wenige. Erwin Joham pickte einen Pass von Christoph Gross, der damit seine erste Interception in der heurigen Saison warf. Dieser turnover brachte den Salzburgern aber keinerlei wesentliche Vorteile. Ihre Offense, die phasenweise gute Laufspielzüge und ein funktionales Kurzpasspiel aufzog, war aber durchgehend unter Kontrollaufsicht von Wien und man hatte stets das Gefühl, dass die Gäste jederzeit noch einen Gang höher schalten können.

Erfreulich für Salzburg ganz sicher das Zuschauerinteresse. In einer Aussendung geben die Bulls 680 Besucher an, was angesichts einer fast vollen Sitzplatztribüne für rund 500 Personen sich im regional-nationalen Vergleich nahe den Tatsachen bewegt. Das ist erfreulich, auch wenn Itzling durch rund 200 Vikings Fans ganz schön ‚gepimpt‘ wurde, aber so soll es nun ja auch sein.  

Fazit

Es wird ein hartes Jahr für die Bulls, die die Vikings noch viel weniger als die Dragons fordern konnten. Ein Blick von der Mozartsstadt Richtung Osten – nämlich bis genau nach St. Pölten – sollte ihnen aber Mut machen. Dort kniffen die Invaders ihre Pobacken zusammen und lieferten einem Titelaspiranten ein knallhartes Duell, welches sie bis zum Ende offen halten konnten. Es scheint auch als hätten die Invaders das bessere Händchen bei der Auswahl ihrer Imports gehabt, denn skill player der Marke Germaine Race oder Vinny Gay spielen eine halbe bis zwei ganze Ligen über den bislang nicht herausragenden Demetri Huffman. Die Reise in die USA in der Offseason hat sich für die St. Pöltner dahingehend bezahlt gemacht.
Die Salzburger werden in zwei Wochen die Collectpoint Prague Panthers zu Hause in Empfang nehmen. Ein Gegner, dem die Giants, Adler und Raiders wohl einiges an Selbstvertrauen schon geraubt haben. Die Tschechen werden keine leichte Aufgabe werden, allerdings sollte man sich gegen Panthers mit nur zwei A-Klasse-Spielern am Feld wesentlich leichter tun, als noch gegen die Vikings diesen Samstag.

Für die Wiener geht es nach Südtirol, wo sie am 18. April im Rahmen des EFL Grunddurchgangs auf die Bolzano Giants treffen werden. Angesichts des schleichenden Niedergangs des italienischen Footballs (Bozen verlor gegen Badalona) eine Pflichtübung für die Wiener, welche den Flieger zum Viertelfinale nach Paris bereits gebucht haben.

Bulls Quarterback Andreas Diwald konnte einige kurze Pässe an den Mann bringen, stand aber unter Dauerdruck der Vikings Defense (im Bild von Holly Kellner: Philip Stojaspal kommt auf Besuch)

AFL
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
BUL vs. VIK
0:14
0:14
0:7
0:15
0:50
 10. April 10 | 15:00
 ASV Itzling | Salzburg
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