Auch dieses Mal nicht. Der KURIER berichtet ganzseitig über die Lärmquelle Rattenfängerstadion.

Hunderte Anrainer würden sich durch Sirenen, Musik und Lautsprecherdurchsagen von den Football-Spielen der Dragons im Rattenfänger-Stadion gestört fühlen, weiß ein Korneuburger Hausbesitzer dem KURIER zu berichten. Mit der Idylle bei Garten-Grillparties sei es vorbei, auch in den Siedlungen des angrenzenden Badeteichs am Bisamberg sei die Lebensqualität eingeschränkt, so der Managing Director, der 250 Meter Luftlinie entfernt vom Stadion wohne.

Keine guten Nachrichten für die Drachen, sollte das, was der Anrainer hier behauptet, auch stimmen und nicht er allein ein Problem mit den Dragons haben, sondern die ganze Region. Der Beschwerdeführer war bereits beim Bürgermeister, der Besuch blieb aber ohne Konsequenzen. Nun wendet er sich an die Medien. Der KURIER sprang auf die Geschichte an, die Kronen Zeitung verwarf sie wieder.

Kein Business und keine Gaudi
Am 19. September erschien bereits ein ähnlicher Artikel in der Monatszeitung Blitz, in jenem der Abstand des Hauses des Lärmbelästigten noch ganze 800 Meter betrug. Innerhalb von ein wenig mehr als drei Wochen, verringerte sich der Abstand des Hauses zum Stadion also um mehr als einen halben Kilometer. Nicht die einzige Merkwürdigkeit bei der Geschichte, kommt im Blitz-Artikel ein zweiter Anrainer zu Wort, der an sich nichts gegen laute Sportveranstaltungen habe, wenn es dabei nicht ums Geschäft und Gaudium gehe [sic!]. Es würden zudem die Parties nach den Spielen der Dragons bis 1:30 in der Früh dauern.

Außerdem hätten laut KURIER die Dragons bereits 2007 im Rattenfänger-Stadion gespielt (damals waren die Kampfmannschaftsspiele tatsächlich noch im Happyland) und man hätte seitens der Anrainer die Hoffnung gehegt, dass sie heuer wieder nach Klosterneuburg zurück kehren →? Das suggeriert wird, Football werde mit dem Fuß gespielt (der Football werde getreten), überrascht dann nicht weiter.

Dragons beim ASC Marathon gern gesehen
Vertreter des Stadionbetreibers machten in beiden Artikel klar, dass die Dragons nicht nur gern gesehene Mieter seien, sondern es von ihrer Seite auch Bemühungen gibt, den Verein fix ans nördliche Donauufer zu holen. So spricht der Obmann des ASC Marathon, Andreas Judex, von einem zwar stimmgewaltigen Fanclub, der aber auf der anderen Seite den Stadionbetrieb mit guten Umsätzen nicht unwesentlich mitfinanziert. Er (Judex) verstehe den Ärger der Anrainer, diese müssen aber auch verstehen, dass die Erhaltung der Anlage Geld kostet. Sektionsleiter Christian Kaspa widerspricht der Darstellung, dass bis in die Morgenstunden gefeiert wird; um 21:30 werde im Rattenfänger-Stadion dicht gemacht. Außerdem bescheinigte Kaspa den Dragons, dass sie als Bundesligaklub sportlich wertvoll seien und daher sei das auch die Kooperation mit dem Klub. Er will die Dragons nicht nach Klosterneuburg zurück gehen lassen.

Ernste Lage
Die Dragons sind sich der ernsten Situation trotz der Rückendeckung vom Stadionbetreiber bewusst. Es gibt einige Beispiele in Österreich, wonach es Anrainer, auch Einzelpersonen, gelungen ist, einen American Football-Verein zu vertreiben. In Rudersdorf bombardierte ein Einzelgänger so lange den Bürgermeister und die Polizei mit Beschwerden und Anzeigen, bis man die Gladiators nicht mehr auf den Platz ließ. In Baden erzwang ein Einzelner, dass Lärmpegelmessungen durchgeführt wurden, danach Spiele nur mehr ohne Musik am Pepsi-Field stattfinden konnten. Als die Bruins (selig) dann halt ‚leise‘ Football spielten, wurde rund ums Stadion kurzerhand ein Parkverbot für Nicht-Anrainer eingeführt. Man sollte die Langeweile mancher Herrschaften also bloß nicht unterschätzen.

Dragons-Vorstandsmitglied Anton Pokorny versichert auch, dass das nicht passieren wird. ‚Wir versuchen, mit den Leuten ins Gespräch zu kommen, so wie wir alle Anrainer zu unseren Spielen eingeladen haben und ihnen den Sport auch näher bringen. Wir werden das Problem mit Sicherheit nicht ignorieren und hoffen, dass wir gemeinsam zu einer guten Lösung kommen. Allerdings muss man schon festhalten, dass einiges in diesen Artikeln nicht den Tatsachen entspricht.‘

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