Der Endstand von 14:6 spiegelt schon beim kurzen Hinsehen die Hochspannung wider, die sich nach der lang andauernden, hauchdünnen 6:0 Führung der Vikings – erzielt im ersten Quarter durch Roman Meklau – in der Schlußphase des Spiels zu einem Thriller, dessen Drehbuch Alfred Hitchcock nicht besser verfassen hätte können, entwickelte.
Teamnews Bulls: Bulls sind Vizemeister

Der Spielverlauf war für Insider vielleicht gar nicht überraschend. Für Fans aber sehr wohl, denn sie erwarteten wieder jede Menge Punkte der Vikings Offense, die mit lauter Highscore-Siegen im Gepäck (sieben an der Zahl), in die Silverbowl eingezogen waren.

Bis ins das dritte Viertel dauerte es, dann zogen die Bulls gleich – 6:6 und so mancher auf der Schmelz stellte sich schon auf eine Overtime ein. Das Spiel dominierten diesmal auf beiden Seiten die Defense Formationen. Bei den Vikings zeichneten sich Paul Eckhart (erzielte eine Interception, die den Vikings die Möglichkeit einbrachte kurz vor Schluß wieder mit der Offense aufs Feld zu kommen und die Uhr auslaufen zu lassen), Johannes Bintinger und der spätere MVP Harald Pitschek aus.

Von der 6:0 Führung der Vikings bis zum Ausgleich der sehr konsequent spielenden Bulls wurden Fans hin und hergerissen. Immer wieder gelang den Salzburgern beachtlicher Raumgewinn mit Running Plays – allen voran ein hervorragender RB Lukas Miribung, der fast bei jedem Drive 4-6 Yard auf den Kunstrasen der Schmelz knallte.

In der Offense der Vikings war an diesem Samstag auch die Nervosität zu spüren. QB Philipp Jobstmann spielte einige sehr schöne Pässe, mitunter fand er aber nicht die gewünschten Receiver, mußte ab und zu scrambeln und auch den einen oder anderen, von den Bulls an der Sideline geforderten, "Sack" einstecken. Dennoch blitzte seine Routine zum Schluß wieder auf: ein 60-Yard Drive mit fünf Pässen und einem QB-Sneak und die Vikings lagen mit 12.6 in Front. Djoe Oliveira Mendes legte bei der TPC noch 2 Punkte dazu – Endstand 14:6!

Die Bulls waren stets in der Lage mit dem Team 2 der Chrysler Vikings mitzuhalten und hätten mit etwas Glück dieses Spiel vielleicht auch gewinnen können. Letzten Endes zerplatzten die Träume von der Silverbowl 2005 aber 2,5 Minuten vor Schluß als Paul Eckhart einen Paß von Bulls-QB Markus Lehner abfangen konnte und die Vikings wieder mit der Offense ins Spiel zurückkehrten. Dort ließen die Vikings dann routiniert, wie sie zweifelsohne auch in schweren Spielen sind, nichts mehr anbrennen. Die Uhr lief herunter …. der Meister heißt: Chrysler Vikings II.

Die Herzschlag-Stopp-Sekunde gabs im vierten Quarter als Receiver Johannes Neusser nach einem gefangenen Screenpass vom Bulls D-Spieler Mario Göpfert mit einem Hit schwer "bedient" wurde. Von der Blindside mußte Neusser diesen Schlag einstecken. Mit einer schweren Rippenprellung war für ihn das Spiel vorzeitig zu Ende ebenso wie für Vikings-Kicker Stefan Kesner, der sich in der ersten Hälfte nach einer etwas unglücklichen Attacke verletzte.
AHU
Silverbowl XVI
Chrysler Vikings Vienna II vs Salzburg Bulls 14:6
(6:0/0:0/0:6/8:0)
2. Juli 2005, Kickoff: 17.00h, Schmelz, Wien
Referees: Müller / König T. / Praher / König M. / Zemsauer / Savicevic

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