Die Gäste aus Hall hatten über vier Viertel keine Chance gegen übermächtige Ritter und wurden im Prater mit der brutalen Zweiklassengesellschaft in der Division 2 konfrontiert.
Schon früh legten die Knights den Grundstein für den überlegenen Sieg und das obwohl sie mit ihrem Junioren QB Michael Frank an den Start gehen mußten, da sowohl Roger Schlegelmilch als auch Christian Nowotny an Verletzungen laborieren. Der Einsatz des Nachwuchsspielers sollte sich bezahlt machen. Im ersten Drive blieben die Gastgeber noch ungefährlich, doch schon im zweiten zogen die Runningbacks Roman Gezer und Thomas El-Badramani die Offense der Wiener nach vorne, Dominkus Andrle stellte auf 7:0 (PAT good), obwohl Stefan Lenz wieder Mal mit einem Personal Foul zuvor zur Stelle war. Die Tiroler blieben währenddessen weitflächig hintergründig was das Spielgeschehen betraf. Ein vierter Versuch wurde ausgespielt, ein Fumble von Knights LB Alexander Schinnerl recovered. So endeten ihre Drives im ersten Viertel stets mit Turnovers.

Gunners RB Stefan Hölzl zeigte dann zu Beginn des zweiten Viertels, daß man nicht nur wegen der guten Luft in den Prater gekommen wäre, doch wieder versandete die Tiroler Offensive im Nichts. Effizienter die Knights, die kurz darauf auf 14:0 (PAT good) stellten (Paß von Michael Frank auf Philipp Köck). Ein First Down von Wide Receiver Christopher Kniejski leitete die stärkste Phase der Gäste ein. Auch mit Hilfe von Knights DB Michael Graf (Pass Interference) kamen sie in die Red Zone der Schwarzen, Kniejski fing einen Paß von QB Stefan Scheit zum14:6, der Extrapunktversuch wide right. Es sollten die einzigen Punkte für die Weitgereisten bleiben, denn es waren in Folge wieder die üblichen Verdächtigen in der Knights Offense, welche die Akzente im Spiel setzten. Philipp Köck mit einem Monster Catch, leitete den nächsten TD der Gastgeber durch Roman Gezer ein. Der Kick wurde vom Gunners Special Team geblockt – 20:6. Sonst setzten sich die Schützen nur mehr mit einem Fumble in Szene, recovered von Knights LB Wladislaw Lewin, die erste Hälfte endete relativ unspektakulär mit 2 Scores Vorsprung für die Wiener.

In Hälfte zwei spielten dann aber fast nur mehr die Wiener. Bereits beim Kick Off recoverten die Knights den Ball (muffed) und Thomas El-Badramani stellte umgehend auf 27:6 (PAT good). Die Gunners Offense nicht mehr vorhanden. Eine Interception von Markus Andreas und Michael Tokarz ging zum nächsten TD – 33:6 (PAT no good). Das zweite Personal Foul von Stefan Lenz darf man an der Stelle nicht vergessen, der an dem Tag die größte Gefahr für die eigene Mannschaft darstellte. Aber selbst er konnte den TD nicht verhindern, der Score wurde von den Refs gut gegeben. Wieder recoverten die Wiener einen Fumble, wieder scorten sie über Philpp Köck zum 39:6 (2 PC no good). Danach ein kurzes Aufbäumen nach Tiroler Art, denn es schickte sich ihr RB Stefan Hölzl an den Punkteunterschied zu verkleinern. Ein vierter Versuch wurde ausgespielt – der Ball landete jedoch bei den Knights. Die charmante Platzsprecherin erklärte auch allen Anwesenden warum. ‚Weil die anderen den Ball fallen gelassen haben und wir ihn aufgehoben haben.‘ Football ist eigentlich relativ einfach, wenn man es nicht zu kompliziert erklärt.

Im letzten Viertel das gleiche Spiel wie zuvor. Zu Zuschauer degradierte Tiroler, bei denen sich in der Schlußphase auch konditionelle Mankos offenbarten, standen einem entschlossenem Wiener Team gegenüber. Die 22 Mann aus Tirol hatten den RBs Thomas El-Badramani und Roman Gezer nichts mehr entgegenzusetzen. Die beiden spazierten durch die Abwehrreihen & erzielten das 46:6 (El-Badramani, PAT good), dazwischen eine Interception durch DB Johannes Kunz und während die Uhr schon runterlief (Mercy Rule) den Endstand von 53:6 (Gezer, PAT good).

Fazit
Nach dem Kantersieg gegen die Stallions ein weiterer deutlicher Erfolg für der Knights, die damit einen Riesenschritt Richtung Playoffs machen. Eben diese Stallions könnten sie am Einzug in die Finalphase noch hindern, aber das ist reine Theorie. Auffallend die Unsportlichkeiten auf beiden Seiten. Es gab jede Menge Penaltys, die Referees hatten dementsprechend viel zu tun. Seltsam auch das neuartig offene Auftreten von Lamas am Feld. Es wurde gespuckt, der Trash Talk am Platz & an der Sideline auf Stufe ‚Ich hab dich jetzt gar nicht mehr lieb‘ gestellt. Das viele (feuchte) Schwätzen wirkte als wolle Mann sich nichts schuldig bleiben. Leider pflanzte sich diese ‚Ausgeglichenheit‘ nicht im Spiel selbst fort, denn dort hielt nur ein Team den Zettel mit der Ansprache in der Hand. Apropos Hand: Einen Handshake in der Form nach dem Match will auch niemand sehen. Auf den Boden spucken wie ein Pubertierender schaut bei Erwachsenen schon etwas seltsam aus. Vielleicht nimmt man das Thema Knigge, Etikette, Sportlichkeit etc. auch mal ins Trainingsprogramm auf. Das gilt für die Wiener, wie auch für die Tiroler, deren offene Flanken im sportlichen Bereich sich wohl nicht mit dem Knüppel schließen lassen werden.

Division 2
Vienna Knights vs. Tirol Gunners 53:6
(7:0/13:6/19:0/14:0)
03. Juni 06, Kickoff 18:00
KSV Platz, Wien
Referees: König M. / Edelmüller / Riegler / Kainhofer / Savicevic

Spielbewertung
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Burger Test:

Football-Austria.com MVP:
Platzsprecherin Birgit
(angenehme Stimme & Erscheinung, fehlerfrei)

Gameday
Weniger Zuschauer als gewohnt (ca. 200) – Gameday Light bei den Knights, sprich: von allem etwas weniger als zuletzt. Highlight war eindeutig Platzsprecherin Birgit, die hoffentlich auch in Zukunft die Zuschauer akustisch durch das Spiel begleiten wird. Das war sexy, ihr Nachfragen beim Publikum (Was war das jetzt Freunde?) genial geradlinig. Aber die Dame ist nicht die Paris Hilton des Footballs, sondern kennt sich (als schönere Hälfte von LB Wladislaw Lewin) schon ganz gut aus.

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