Der spielerische Unterschied zwischen den beiden, mit ehemaligen AFL Spielern gespickten, Teams Knights & Gladiators gegenüber den Liganeulingen ist ein Eklatanter. Walter H. Reiterer für Football-Austria.com aus Rudersdorf.
53:6 gingen die Tiroler gegen die Knights unter, die Mercy Rule in Rudersdorf wurde von den Gladiators sogar noch vor der Halbzeitpause in Kraft gesetzt. In der einseitigen Partie dominierten die Gastgeber die Steirer nach Belieben, bestechend zum wiederholten Male ihr Running Back Martin Bauer mit 3 Touchdowns und Rushing Yards ohne Ende.

Nur den Gegner nicht unterschätzen lautete die Devise bei den Gladiators und diese erwies sich gleich zu Beginn als eine Wichtige & Richtige, denn es waren die Stallions die den ersten Score erzielen sollten. Nach einer Interception von Bernhard Kamber lief RB Stefan Wernsperger zum ersten Touchdown der Begegnung, der PAT von Stefan Türk war ebenfalls gut – 0:7. So sah es mal aus. Aber nur kurz. Postwendend gingen die Gladiators mit an dem Tag erneut nicht aufzuhaltenden Martin Bauer über das ganze Feld fast in die Endzone, Bernhard Kamber im nächsten Spielzug mit einem Roll Out über links in selbige. 7:7 (PAT Manuel Houtz good). Die Gladiators blieben in der ersten Hälfte das tonangebende Team., ihre Defense ließ kaum Raungewinn und schon gar keine Punkte mehr zu, dafür glänzte der Offensive. Ein Reverse Spielzug (Hannes Kamber) brachte die Glads weit nach vorne & Martin Bauer das Heimteam erstmals mit 14:7 (PAT Manuel Houtz good) in Führung. Die Stallions wirkten in der Phase bereits leicht angeschlagen. Sie fumbleten den Ball, Gladiators #66 mit dem Recover – Turnover. Es gab noch mehr Power von Martin Bauer – der Runningback ging fast nach Belieben durch die steirischen Abwehrreihen, sein stiff arm ließ die Stallions Linebacker ratlos und meist in Sitzhaltung zurück. In der Red Zone hielt die Stallions Defense dann aber einem dritten Versuch stand, ein Fieldgoalversuch aus kurzer Distanz wurde von Manuel Houtz vergeben. Die Gladiators Defense holte den Ball aber sofort zurück – Interception durch Josef Rosenecker. Es folgte der schönste Spielzug der Partie, gleichzeitig einer der schönsten der Saison generell. Martin Bauer lief mit dem Ball über links zur Sideline – drei Stallions Defense Spieler ihm entgegen. Am Ende hieß es 21:7, denn die Vorblockarbeit der Gladiators räumte alles aus dem Weg (besser gesagt: knockte alles aus) was Bauer im Weg stand, der selbst noch einen Linebacker beim Cut nach innen zu Boden brachte. Einfach sensationell für die Zuschauer, weniger erfreulich für die Gäste aus der Steiermark. Der Weg war frei – Touchdown. Drei Spieler der Stallions blieben am Feld kurzfristig liegen, CB Christoph Turk (Hand) ein wenig länger. Die Rekonvaleszenzzeiten der Stallions wurde in Folge häufiger und länger, Knackpunkt war dieser Spielzug der den Steirern den Nerv gezogen hat. Es ging nichts mehr. 3 & out bei den Gästen, der Punt wurde zu allem Überdruss noch geblockt, die Gladiators begannen ihren nächsten Drive an der 12 Yard Linie der Hengste. Was folgte war logisch – 12 Yard Rush Martin Bauer – Touchdown. Wieder blieb ein Spieler der Stallions am Boden liegen (Johannes Potter/Rücken), die auch physisch zusehends in Schwierigkeiten gerieten. Ein ähnliches Bild sah man von ihnen bereits in Wien gegen die Knights, wo es zahllose Unterbrechungen wegen Verletzungen gab. Hier hat Headcoach Steve Zundl noch viel Arbeit vor sich. 28:7 (PAT good, Manuel Houtz). Der Kärntner Kicker, Wide Receiver und Linebacker erwischte dann auch QB Dominik Reinweber (Sack). Die Stallions D versuchte sich auf Bauer einzustellen, hefteten sich bei einem Lauf durch die Mitte wieder zu dritt an den ehemaligen Fußballer an. Bauer als Rebe, die Stallions als Trauben – immerhin waren wir in einer bekannten Weingegend. Bauer ging schließlich zu Boden. Nach 13 Yards Raumgewinn wohlgemerkt. Entlastung für den 25-jährigen Burgenländer folgte prompt. Ein 42 Yard Pass von Bernhard Kamber auf Rene Muhr – erneut ertönte Alarm in der grünen Redzone. Der Platzsprecher merkte an, dass das eine andere Liga wäre, nämlich die Gladiators Liga, womit er nicht so unrecht hatte. Das zweite Viertel geriet zur Lehrstunde und zum Anschauungsunterricht für die Steirer, spätestens als sich ein neuer Mann auf die Liste der Gladiators Scorer brachte. Der fast unaussprechliche Tight End Szymon Szawarzynski fing den nächsten Kamber Pass zum nächsten Touchdown. 35:7 (PAT good). In Folge lagen erneut Spieler der Stallions am Feld danieder – Martin Brunner & Stefan Florian mussten mal durchschnaufen. Die nächste Interception (#83 Glads) fast schon eine Norm in dem Spiel. Martin Bauer war wieder da, ging zum First Down, die #73 der Stallions blieb diesmal am Feld liegen. Bernhard Kamber lief 30 Yards vor, passte im nächsten Spielzug zu Rene Muhr42:7 (PAT good, Manuel Houtz). Mercy Rule. Noch vor der Halbzeit eine weitere Interception (Hannes Kamber) und der obligate, weil stets darauf folgende Touchdown (Manuel Houtz zum 49:7) war nur mehr Formsache.

Die zweite Hälfte war wesentlich kürzer, die Uhr lief durch und die Gastgeber beschränkten sich darauf die Zeit möglichst rasch vergehen zu lassen. Martin Bauers kongenialen Vorblocker Bernd Oswald & Tuncer Yilmaz bekamen Carries, Bauer zog sich davor schon einen dicken Knöchel zu & erlebte die zweite Hälfte nur mehr als Zuschauer. Die Stallions kamen besser ins Spiel, die Gladiators befanden sich schon in leichter Jubelstimmung. Ein Fieldgoalversuch von Manuel Houtz ging an die Querlatte und sprang ins Feld zurück, den freien Ball wollte die längste Zeit niemand haben, Stallions RB Stefan Wernsperger retournierte das Ei nach Zurufen von der Sideline. Seltsamer Weise fingen sich die Gastgeber in der Phase jede Menge Strafen ein. Pass Interference (H. Kamber), Holding (Muhr). Die Steirer konnten die ihnen gebotenen Chancen in Einzahl noch nutzen und im letzten Viertel den Abstand um 6 Punkte verringern. Stefan Florian mit der Ergebniskorrektur 42:13 (PAT blocked). Auch die letzte Aktion gehörte den Hengsten. Ein herrlicher Pass auf Christoph Turk an die 2 Yard Linie, der dort allerdings mit einem schweren Hit in Empfang genommen wurde und auf wackeligen Beinen bei hängendem Kopf vom Platz gebracht werden musste. Daran wird sich der junge Mann (Jahrgang 87) wahrscheinlich nicht mehr erinnern – der Catch war trotzdem toll. Die Stallions hatten noch Zeit für zwei Versuche, brachten den Ball aber nicht mehr in die Endzone.

Fazit
Wie das Division II Match Knights vs. Gunners am Tag zuvor ein ungleiches Duell. Die Burgenländer präsentierten sich eine Klasse stärker als die Steirer. Das 35:0 im zweiten Viertel machte diesen Unterschied deutlich. Martin Bauer als überragender Mann in der Gladiators Offense, kann sich auf eine starke Line & noch stärkere Fullbacks verlassen, auch die Defense wird von Spiel zu Spiel besser. Damit haben die Gladiators den Playoffplatz fix, können wohl auch nur schwer vom Finaleinzug abgehalten werden. Hier spielt ein Team an dem sich auch so manche Division I Mannschaft die Zähne ausbeißen würde. Dasselbe gilt für die Knights, bislang die einzige Mannschaft welche den Glads gefährlich werden konnte. Ihr Interceonference Match gegen die Thunder (17. Juni in Amstetten) wird auch Klarheit darüber bringen wie stark die andere Gruppe tatsächlich ist. In Amstetten wird man sich warm anziehen müssen – die Glads wollen eine perfect season.

ORF Berichterstattung
Vor Ort auch ein ORF Kamerateam und Kommentator Michael Guttmann. Der Beitrag (Spiel & Interviews) für den ORF Burgenland soll auch für alle Nicht-Burgenländer im Rahmen einer Football Übertragung zu sehen sein. Guttmann wird am kommenden Wochenende beide Aufzeichnungen der EFL Spiele Raiders vs. Paris Flash & Vikings vs. Stockholm kommentieren.

Division 2
ASVÖ Gladiators vs. Styrian Stallions 49:13
(14:7/35:0/0:0/0:6)
04. Juni 06, Kickoff 15:00
Sportplatz, Rudersdorf
Referees: Steiner / Koller F. / Koller E. / Fritz / Hölbling

Spielbewertung
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Bauernbratwurst Test:

Football-Austria.com MVP:
Martin Bauer
(Gladiators) 

Gameday
Das Wetter nicht ganz so schlecht wie auf vielen anderen Plätzen, daher zog die Partie gut 400 Zuschauer auf den Sportplatz in Rudersdorf. Die Stimmung durch den klaren Spielverlauf nicht ganz so euphorisch wie noch gegen die Knights, aber die Feier der Fans danach umso ausgelassener und ausgiebiger. Zaungäste aus Graz (Eric de Wulf, Dwayne Hoffman & Thomas Eßletzbichler) kamen ebenso zum Match, wie Basketball Spieler der Oberwart Gunners (Jason Johnson & Hannes Artner). Für das Finale, welches fix in Rudersdorf gespielt wird, ist man gewappnet. Es soll das größte Footballfest aller Zeiten im Burgenland werden.

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