In Texas fiel zuletzt Schnee. Teilweise meterhoch. Das führte zu einem Ausnahmezustand im Lone Star State. Mittendrin der Tiroler Christoph Henle, der an der Baylor Universität studiert und seit drei Saisonen bei den Bears als Tight End im Einsatz ist. Für ihn ist Schneefall natürlich nichts neues. Die ungewöhnliche Kälte und die Schneemassen hatten im Süden der USA jedoch massive Auswirkungen auf die Menschen und das Leben.
„Letzte Woche war es wirklich verrückt“, erzählt Henle. „Schneefall, Hagel und das alles bei Minus 17 Grad Celsius. Texas war der kälteste Bundesstaat in der USA, kälter als Alaska. Die Straßen waren komplett vereist, Wasserrohre sind geplatzt, die Stromversorgung ist vielerorts zusammengebrochen. Der gesamte Staat ist in einen Lockdown gegangen. Die Supermärkte waren voll mit Menschen, aber die Regale waren leer wegen Hamsterkäufe.
Die Situation hat sich jedoch jetzt wieder beruhigt. Alles hat wieder offen, das Leben ist wieder wie normal. Man muss zwar für alles eine Maske tragen, aber sonst ist alles wie 2018.“
Sooo..
When's the winter classic? @DallasStars #SicEm pic.twitter.com/eyazeJHGlW
— Baylor Football (@BUFootball) February 15, 2021
Henle nahm den Ausnahmezustand gelassen. Für ihn als Tiroler stellt Schnee keine Bedrohung dar – im Gegenteil:
„Für einen Osterreicher ist ja ein Traum wahr geworden. Finally snow in Texas. Und ich war da nicht der einzige. Es kam mir so vor, als wäre die gesamte Baylor Studentenschaft auf den Straßen. Schneeballschlachten, Rodeln, Trucks die Couches und Wäschekörbe zogen. Die Texaner auf Baylor zeigten keine Scheu vor Schnee. Sie waren für Tage draußen bis es wieder Plusgrade hatte und der Schnee geschmolzen ist.“
Dinge, die man in Texas tun kann, wenn Schnee liegt: Real Couch Surfing. Der Tiroler Christoph @c_henle, Tight End der Baylor Bears, hat als einer der wenigen Erfahrung mit dem kalten Element, das war ihm aber sicher auch neu. pic.twitter.com/PEBW4Mh3Oh
— Walter 🏈 Reiterer (@footballaustria) February 26, 2021
Testen und studieren
Ähnlich wie in der NFL setzt man, auf Grund der noch anhaltenden Corona-Situation, auch auf den US-Colleges auf breit angelegte und regelmäßige COVID-19-Tests.
„Baylor testet alle Studenten mindestens einmal pro Woche“, erklärt Henle. „Manchmal auch öfter. Man kann sich aber auch jeden Tag testen lassen, wenn man will.“
Der Unterricht findet vor Ort wie auch online statt.
„Ich habe meinen Abschluss im Dezember gemacht, bin jetzt mit meinem Bachelor fertig und habe meinen Master angefangen. 60 Prozent aller Klassen werden in Person unterrichtet, die restlichen 40 Prozent sind entweder hybrid, also online und in Person oder komplett online.“
Die College Football Regular Season startet für die Bears am 4. September mit einem Auswärtsspiel bei Texas State und endet am 27. November mit einem Heimspiel im McLane Stadion zu Waco gegen Texas Tech. Dazwischen warten u.a. Aufgaben wie BYU, so wie die Conference Gegner Texas Longhorns und Oklahoma Sooners.
Zur Person:
Christoph Henle (22), spielte zunächst im Nachwuchs für die Swarco Raiders Tirol und wurde mit dem U19 Team des AFBÖ 2017 Europameister. Er besuchte die Oakridge High School in Arlington/TX, wo er heute auch lebt. Seit dem Frühjahr 2018 studiert er an der benachbarten Baylor Universität und seit der Saison 2018 spielt er auch für die Bears auf der Position des Tight Ends.