Österreich traf zuletzt 2019 auf Italien. Im Footballzentrum Ravelin musste sich die heimische Auswahl – damals noch unter Head Coach Shuan Fatah – dem späteren Europameister mit 14:21 geschlagen geben. Nach diesem Spiel startete außerdem die Amtszeit von Max Sommer. Das EM-Halbfinale am Sonntag steht also ganz im Zeichen der Revanche.
Doppelstaatsbürger-Flut blieb aus
Head Coach Max Sommer warnte vor dem Bekanntwerden des italienischen Rosters vor einer Flut an italienisch-amerikanischen Doppelstaatsbürgern. Diese Flut blieb laut dem der IFAF übermittelten Roster zwar aus – Österreichs Head Coach warnt dennoch vor einer sehr schlagkräftigen Truppe:
„Im Vergleich zu den letzten Jahren sind einige neue Spieler am Roster, aber auch bekannte Größen wie Luke Zahradka (QB, Milano Seamen), Jordan Bouah (WR, Vienna Vikings) oder Alex Ferrari (LB, Raiders Tirol). In der Defense ist Italien mit einem Paket an Milano Seamen-Spielern sehr stabil – vor allem auf der D-Line- und Linebacker-Position. Bei den Receivern erwarten wir neben Jordan Bouah weitere schnellkräftige Spieler.“
NFL-Export Sandro Platzgummer meint: „Italien hat einen guten Kader für das Halbfinale gegen Österreich. Angeführt von ELF-Spielern der Milano Seamen, aber auch Jordan Bouah von den Vikings, Toni Rabensteiner und Alex Ferrari von den Raiders sowie Running Back Mike Gentili, der zur Zeit in der GFL spielt, wird Italien mit viel Selbstvertrauen ins Tivoli Stadion kommen.“
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In der Halftime: Ehrung weiterer „Ring of Honor“-Mitglieder
Was beim Grunddurchgangs-Spiel gegen Italien im Oktober 2022 begann, findet am Sonntag in der Halftime seine Fortsetzung: Der „Ring of Honor“ wurde für besondere Verdienste im Österreichischen Football-Nationalteam gegründet – sozusagen eine Alumni-Gruppe verdienter Nationalteam-Spieler. Am Sonntag erhalten vier weitere Spieler ihre Auszeichnung, insgesamt 18 Personen sind derzeit im „Ring of Honor“.
Am Sonntag werden geehrt:
Florian Grein: Das Urgestein der Raiders Tirol war bei drei Großereignissen dabei – unter anderem bei der Heim-WM 2011. Als Highlight sieht die ehemalige Nummer 26 des Nationalteams die EM in Frankfurt 2010, bei der Österreich die Bronzemedaille holte.
Thomas Tippold: Thomas Tippolds erstes Großereignis mit dem Nationalteam war die C-EM 2007, die ehemalige Nummer 78 bestritt nicht weniger als 19 Nationalteam-Spiele als aktiver Athlet. „Teil des Nationalteams zu sein, war für mich immer etwas ganz Besonderes und auf sportlicher wie menschlicher Ebene eine wunderbare Erfahrung.“
Philipp Margreitter: Wie auch Thomas Tippold, war Philipp Margreitters erstes Großereignis die C-EM 2007. Darüber hinaus war die ehemalige Nummer 26 auch bei der EM 2010 und der EM 2014 mit dabei. Als großes Highlight seiner Nationalteam-Karriere sieht Margreitter „die Stimmung und das öffentliche Interesse während der gesamten EM 2014″.
Jakob Dieplinger (am Sonntag vertreten durch Vater Hans Dieplinger): Als das österreichische Football-Nationalteam 2006 mit dem Spiel gegen Schweden seinen Restart erlebte, war Jakob Dieplinger mit dabei. Es folgten Teilnahmen an der C-EM 2007, der B-EM 2009, der EM 2010, der Heim-WM 2011 und der Heim-EM 2014. Mehr als 20 Spiele absolvierte Jakob Dieplinger für das heimische Nationalteam. „Meine Zeit im Nationalteam wird mir für immer als eines der größten Highlights meines Lebens in Erinnerung bleiben. Aber eines ist immer ausgeblieben: der große Titel. Es ist an der Zeit.“
Bereits am Vorabend des EM-Halbfinals wird mit Mario Rinner im Rahmen einer Teamaktivität eine absolute Nationalteam-Legende geehrt. Rinner war eine gefühlte Ewigkeit Teil des Nationalteams. Das Comeback-Game gegen Schweden 2006, die C-EM 2007, die B-EM 2009 die EM 2010 die WM 2011, die EM 2014, die EM 2018, die EM 2019/2021 – all diese Großereignisse erlebte Mario Rinner als aktiver Spieler. Dabei fehlte der AFBÖ Hall of Famer im gesamten Zeitraum bei keinem einzigen Nationalteamspiel (!). „Es war mir immer eine Ehre mein Land zu vertreten.“