Das Team aus Katalonien erwies sich als das prognostiziert leichtere der beiden Gruppengegner der Lions. In Parma auswärts wird man wohl mit mehr Widerstand rechnen müssen, denn was die Spanier im Fischl-Stadion den wenigen Zuschauern boten, hatte phasenweise nur mehr am Rande mit Football zu tun. Je deutlicher die Niederlage sich abzeichnete, desto schmutziger spielten die Gäste und die Referee Crew verlor mehrmals die Übersicht über das Geschehen, verwarnte auch den Platzsprecher, da er das bemerkte und via Funkmikrofon weiter gab.

Eine professionelle Einstellung zeigte der bayrische Head Ref vor dem Spiel, als er für die Wechselzone Markierungen forderte. Im Spiel selbst war der gute Mann dann heillos überfordert. Nach dem Spiel wurde erst klar, dass die beiden ungarischen Referees der Crew kein Wort von all dem verstanden, da sich die Schiedsrichter in Deutsch unterhielten. Es gab also nicht einmal eine funktionierende Kommunikation innerhalb der Crew, glaubt man den zwei Magyaren.

Lions dominieren über den Lauf
Das Spiel selbst verlief von Beginn an auf einer schiefen Ebene. Die Lions verfügen nur über einen ganz kleinen Kader, müssen sich auf ihre skill-player und Leistungsträger verlassen. Und das konnten sie an dem Tag auch. Die Line blockte für Runningback Gregory Jones immer wieder fette Löcher auf, der Amerikaner lief in den ersten beiden Vierteln jeweils zu einem Touchdown. Die Spanier probierten es öfters mit langen Pässen, ihr Quarterback warf die Bälle aber über Freund und Feind hinweg, so es bei 13:0 in die Pause ging.

Besser lief es für die Dracs in den letzten beiden Vierteln und erzielten in der zweiten Hälfte insgesamt drei Touchdowns. Zu wenige, denn das Laufspiel über Gregory Jones klappte weiterhin bestens für die Gastgeber und er lief daher erneut zwei Mal in die Endzone der Dracs. Ebenso war Quarterback und Neo-Headcoach Shane Fogarty mit einem Sneak und Andreas Stossier mit einem sehenswerten 80-Yards-Lauf erfolgreich. Endstand in Klagenfurt daher 39:20 für die Carinthian Black Lions.

Fazit
Ein schwacher Gegner und miteinander nicht redende Schiedsrichter. Das soll die Leistung der Black Lions nicht mindern, die mit dem ersten Saisonsieg nun viel Selbstvertrauen tanken konnten, aber den Löwen muss auch klar sein, dass alle nun folgenden Gegner wesentlich stärker als Badalona sein werden. Die Spanier empfangen nächste Woche Parma, die Black Lions fahren nach Wien zu angeschlagenen Vikings (AFL) und erst am 11. Mai zu den Panthers nach Norditalien, wo es dann wohl um den Einzug in das Halbfinale gehen wird. In jenem würden die Black Lions dann wohl auf die Blue Devils treffen, außer die Hohenemser haben vor mit 40 Punkten Unterschied gegen Bern zu verlieren, was nicht anzunehmen ist.
Gameday & Zuschauer
Heuer hat es sich leider eingebürgert, vermutlich auf Grund der rückläufigen Zuschauerzahlen bei einigen Teams, nicht mehr die bekannten 10 bis 15 Prozent auf die tatsächliche Zuschauerzahl draufzulegen, sondern wesentlich mehr. Bei den Zahlen aus Wien (Vikings), Graz (Giants) und auch Innsbruck (Raiders) durfte man sich schon wundern, denn waren in allen Fällen weit weniger Zuschauer im Stadion als angegeben. Dass die Lions tatsächlich 500 Leute im Stadion gesehen haben wollen (das wäre eine randvolle Tribüne gewesen), schlägt aber selbst die 1.100 von Hohenems (Devils vs. Grizzlies). Warum man hier plötzlich derart dick aufträgt, wenn es ja offensichtlich ist, dass es viel weniger sind, erklärt sich einem nur schwer. Es gibt ja Bilder davon und man kann immer öfter die Zuschauer mit dem Finger abzählen.

Das soll keine Kritik an den Black Lions allein sein, die sich einfach ein Beispiel an den anderen genommen haben, aber könnten wir bitte wieder dazu übergehen, wenigstens halbwegs stimmige Zuschauerzahlen anzugeben? Man kann ja all jene, die sich gerade auf der Toilette, in der Vip-Area, vor dem Getränkestand angestellt befinden hinzuzählen, aber diejenigen, die vor dem Stadion auf der Straße mit ihrem Hund Gassi gehen, die bitte nicht mehr. Danke im Voraus.

Der Gameday in Klagenfurt, mit den Cheerleadern der Graz Giants, viel Rauch beim Einlauf und einer Partyzone hinter der Tribüne, wäre so schlecht nicht gewesen, würden die Bemühungen in Kärnten auch angenommen werden. Derzeit sieht es nicht danach aus, als ob es im Süden eine weithin sichtbare American-Football-Fangemeinde geben würde. Wenn, dann hat sie sich am Samstag jedenfalls sehr gut versteckt. Es waren weder 500 Leute dort, noch hat Herr Stossier den letzten Touchdown des Spiels gemacht. Zwei Irrtümer, erster größer als der Andere.

EFAF-Cup
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
LIO vs. BDR
6:0
7:0
6:6
20:14
39:20
19. April 08 | 17:00
Fischl-Stadion | Klagenfurt
Schiedsrichter: Plendl / Berger / Doboczky / Windsteig / Ball / Udvardy / Krutsch
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