Der neue Chef des Panther-Rudels ist in Düsseldorf bestens bekannt: Als Quarterback führte er die Berlin Adler 1989 bis 1991 zu drei deutschen Meisterschaften in Folge, seit 1996 ist er in der German Football League als Coach tätig. Beginnen wird die Vorbereitung der Raubkatzen, die in der abgelaufenen Saison im Viertelfinale am Titelverteidiger Schwäbisch-Hall Unicorns gescheitert waren, am 1. Dezember mit einem Leistungstest.
Natürlich wurde beim Teammeeting auch nach dem bisherigen Headcoach James Jenkins gefragt. „Er hat uns kurz nach unserem Saisonende informiert, dass er aus privaten Gründen künftig weniger Zeit haben wird und daher seine Aufgaben als Cheftrainer wohl nicht mehr im bisherigen Maße wahrnehmen kann“, erklärte Vorstandssprecher Marcel Friedrich. Der 45-jährige Jenkins, der nach einem Urlaub in seiner Heimat in dieser Woche in Düsseldorf zurückerwartet wird, will in Wuppertal ein Studium beginnen. „Außerdem hat er gesundheitliche Probleme aus seiner Zeit als NFL-Profi, es könnte eine Rückenoperation nötig sein. James hat aber zugesagt, dass er das Football-Programm der Panther weiter unterstützen und gerne weiter mitarbeiten wird.“ Der neue Cheftrainer Madison will mit seinem Vorgänger in den nächsten Tagen über Details der weiteren Zusammenarbeit sprechen.
Bei seiner Begrüßung machte Madison von Beginn an deutlich, dass künftig ein – im Vergleich zu Jenkins, der die Philosophie des selbst verantwortlichen, mündigen Spielers vertritt – rauerer Wind wehen wird. „Ich habe eine Menge Panther-Spiele in dieser Saison gesehen und analysiert. Und ich habe meine Schlüsse daraus gezogen. Sicher ist: Es gibt keine Mannschaft in Deutschland mit so viel Talent. Und sicher ist: Es ist zu oft zu wenig aus diesem Talent gemacht worden. Ihr habt Kiel, das beste Team der Liga, geschlagen. Aber bei anderen Gelegenheiten habt ihr einfach Eure Leistung nicht gebracht. Dafür werde ich sorgen, ich werde Euch Feuer machen, Euch herausfordern, dass ihr Euer Leistungsvermögen abruft.“ Seine ‚3-D-Lösung‘ zielt vor allem auf die Disziplin im Team: „Keine Divas mehr, keine Demokratie, es gibt eine Diktatur.“ Was heißt: Die Coaches haben das unumschränkte Sagen, der neue Chef-Panther mahnt einen respektvolleren Umgang miteinander an. „Ihr alle wollt erfolgreich sein, deshalb seid ihr heute hier her gekommen. Und ich werde auf dem Weg dahin keine Halbherzigkeiten akzeptieren.“
Madison, dessen Frau und achtjährige Tochter weiter in Berlin wohnen werden, stellte klar: „Als ich vor beinahe 25 Jahren nach Deutschland kam, waren die Panther das Team, das es zu schlagen galt, um etwas zu erreichen. Und da will ich wieder hin. Aber nicht ich alleine bin der Heilsbringer, der das erreicht. Wir alle zusammen, das Team soll und kann das schaffen. Mein Job ist es, Euch zu besseren Footballspielern zu machen, das bestmögliche Team auf den Platz zu bringen und es die bestmögliche Leistung bringen zu lassen. Dafür werden wir alle zusammen hart arbeiten, das kann ich nicht alleine schaffen.“ Ein Blick zurück ist kein Thema: „Was war ist vorbei und abgehakt. Man braucht darüber kein weiteres Wort zu verlieren, man kann eh nichts mehr ändern.“
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Clifford Madison Fakten:
Geboren: 28. September 1962 in Los Angeles / Kalifornien
Familienstand: Verheiratet, eine achtjährige Tochter.
High School: Crenshaw High School, Kalifornien; erfolgreich im Football und im Baseball; zum Starting Quarterback beim Los Angeles City All-Star-Game ernannt.
College: University of Colorado in Boulder unter Headcoach Chuck Fairbanks (1982 und `83); Pasadena City College (1984 und `85).
NFL: 1986 und `87 bei den Los Angeles Raiders in der Practice Squad.
AFL (Arena Football League): 1988 und `89 Quarterback der Chicago Bruisers.
Footballspieler in Deutschland: 1989 bis `95 Quarterback der Berlin Adler, Germanbowl-Champions 1989, 1990, 1991; Finale des Eurobowls 1990, Germanbowl-Finale 1994 (17:27 gegen Düsseldorf Panther). Von 1989 bis 1995 führte Clifford Madison die Adler jedes Jahr mindestens n die Play-offs, er hält immer noch die meisten Passrekorde in Deutschland, inklusive eines Spiels 1989 mit elf Touchdown-Pässen!

Spielertrainer in Deutschland:
1996: Quarterback und Offense Coordinator von Zweitliga-Meister Berlin Rebels.
1997 und `98: Spielertrainer bei den Kiel Baltic Hurricanes
1999: Offense Coordinator und Backup-Quarterback der Berlin Adler, nach sechs Spielen zum Interims-Headcoach ernannt.
Trainer:
2000 – `02: Dresden Monarchs, führte das Team als Headcoach 2002 in die GFL.
2003 – `04: Headcoach und Offense Coordinator Hamburg Silver Eagles.
2005: Headcoach und Offense Coordinator Hannover Musketeers
2006 (Februar bis Juni): Headcoach Carinthian Black Lions in Klagenfurt/Österreich
2006 – 2008: Offense Coordinator Berlin Adler, 2008 Sieg im europäischen EFAF-Pokal.
2009 – 2010: Headcoach und Special Teams Coordinator der Berlin Rebels, 2009 Aufstieg in die GFL.
2011 – `12: Headcoach der Ruppin White Tigers, Aufstieg in die 3. Liga; Team hat sich 30. Juni 2012 aufgelöst.
seit 2006: Offense Coordinator und Quarterback Coach der Berliner Jugendauswahl ‚Big East‘

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