Der Gegner verlor dabei seinen besten Offense-Spieler nach einem ’scharfen‘ Kontakt mit einer Spielfeldbegrenzung.

Das Spitzenspiel der Division 1 hielt über weite Strecken was es vorher versprach. Überschattet wurde das Match von einem traurigen Zwischenfall. Markus Seitz, die Primärwaffe im Angriff der Invaders, schlitzte sich im Zuge des Spiels schon früh im Match seinen Arm an einer scharfen Kante der metallenen Spielfeldbegrenzung am Heimfeld der Wikinger auf, durchtrennte sich dabei den Trizeps-Muskel und eine Sehne, befindet sich nach einer eineinhalbstündigen OP aber wieder auf dem Weg zur Genesung. Die Saison ist für Seitz allerdings gelaufen – die Vikings reagieren darauf mit Bedauern. So oder so ist hier aber mit einer Verlängerung zu rechnen, die mit dem Spiel selbst nichts zu tun hat.

Die Invaders verloren aber noch weitere Starter in diesem Spiel. Der Reihe nach verabschiedeten sich die Cornerbacks Hannes Baumgartner und Walter Haidinger, so wie der US-Amerikanische Lineman Seth Womack. Mit dem Totalausfall von Seitz im ersten Viertel und einem davor bereits bedienten David Karner, hatten die Invaders über drei Vierteil hinweg kein Laufspiel mehr, bis auf die Scrambles von Quarterback Markus Sandler.

Defense regiert zu Beginn
Das Spiel war im ersten Viertel enorm ausgeglichen – beide Defense-Abteilungen hielten ihre Gegner in Schach, offensive Akzente konnten nicht gesetzt werden, Max Seitz musste das Spiel verlassen und danach in den OP-Saal.

Der erste Touchdown kam nach einer äußerst flott exekutierten Entscheidung der Referee Crew zustande. Die Vikings spielten einen vierten Versuch an der Invaders 15 aus, der Ball wurde nach dem nächsten Spielzug an der sechs aufgelegt. Eigentlich turnover on downs. Zur Überraschung der nur spärlich erschienen Zuschauer (AUT-CRO ließ grüßen) wurde trotzdem ein First Down gegeben. Auffgefallen sollte es sein, da dem Lollipop zum First & Goal ein, zwei Yards zur letzten First Down Markierung fehlten. Statt Ballbesitz Invaders – First & goal Vikings 2, die im Spielzug danach über Timothee Bach in Führung gingen.

Vikings 2 ziehen davon
Danach zerbröckelte die heuer bisher sehr solide Invaders-Defense zusehends. Nur kurze Zeit später erhöhte Daniel Kovacs nach einem Pass von Christoph Gross zum 14:0, zuvor Michael Horvath einen Pass von Sandler intercepten konnte. Die Vikings 2 konnten auch den nächsten Offense-Drive mit Punkten abschließen – Florian Paar lief zum 20:0. Hoffnung konnten die Invaders noch vor der Pause aus dem 20:7 durch Marvin Okelola nach einem Sandler-Pass schöpfen.

Katastrophaler Wiederbeginn der Gäste
Doch diese kleine Licht am Ende des Verletzungstunnels machten die Gäste kurz nach Wiederbeginn selbst aus, als sie völlig verschlafen nicht in der Lage waren den Ball beim Kickoff der Vikings 2 zu sichern – die Hausherren kamen nicht nur unverhofft in Ballbesitz, sondern das auch noch in der Redzone des Gegners. Florian Paar hatte kaum Mühe das 27:7 zu besorgen, Sekunden danach stand es bereits 34:7 als sich die Invaders bei einem Trickspielzug selbst überraschten. Marcus Trimmel nahm sich des luftig-herrenlosen Schupfballes (geplant war ein double-reverse?) dankbar an, Sportkamerad Peter Tutsch fing mittelbar danach einen Pass von Christopher Gross in der Endzone der scheinbar sich aufgebenden Gästemannschaft.

Nach diesem erneuten Dämpfer folgte aber überraschend die stärkste Phase der Invaders. In Ermangelung eins Laufspiels ließ man Sandler mal so richtig passen und das passte dann gleich auch. Zwei Mal bediente er im dritten Viertel noch einen seiner Receiver zu Touchdowns, zuerst den bereits bekannten Okelola, dann den US-Deutschen Philip Carlson, der zuvor einen Gross-Pass intercepten konnte. 34:22 – das Spiel war vor dem Schlussviertel wieder fast so etwas wie offen.

Danach wurde es aber wieder krampfig in der Offensive – eine Kopie des ersten Viertels, in dem die Offensive beider Teams lahm gelegt wurde. Den Schlusspunkt konnten dann die Wikinger für sich verbuchen – Florian Paar besorgte mit einem Lauf über sechs Yards den Endstand von 40:22.

Fazit
Ein verdienter Sieg der Zweier-Vikes, die phasenweise mit ihrer Offense glänzten (Gross, Kovacs, Paar) aber auch mit Bach über einen sensationellen Returner verfügen und auch defensiv (Horvath, Salvinetti) das Spiel bestimmten. Die Invaders konnten sich nur phasenweise der violetten Dominanz entziehen und zeigten Moral und im dritten Viertel auch Effizienz. Neuzugang Philip Carlson war erstmals zu sehen – und der schaute gar nicht schlecht aus. Die Niederösterreicher müssen sich gezwungener Maßen nun mehr auf das Passspiel zu verlegen. Ihnen schmerzen die Verletzten sicher mehr als die Niederlage, ist es auch erst ihre erste in der Saison. Die Wikinger (5-1) übernehmen mit dem Sieg die Tabellenspitze von den Invaders (5-1), die wiederum vor den Bulls (4-2) und Steelsharks (2-4) auf Platz 2 liegen.

Wie geht es weiter?
Die Invaders treffen am kommenden Wochenende auf die ebenfalls personell geschwächten Bulls (Jackson) und haben dort die Chance das Heimrecht im Playoff mit einem Sieg abzusichern. Die Vikings 2 fahren mit einem Mischteam und den Trainern ihrer Junioren nach Traun zu den Steelsharks, die selbst keine Chance mehr auf Playoff-Heimrecht haben. Auch die Wikinger können dort den Sack bereits zumachen und das Heimrecht fixieren. In der letzten Runde kommt es dann zum Rückspiel – die Invaders empfangen die Vikings 2 am Ottakringer Field – das Nachtragsspiel Bulls vs. Steelsharks schließt den Grunddurchgang der zweiten Klasse am 21. Juni dann ab.

Division 1
1.QT
2.QT
3.QT
4.QT
TOTAL
VIK2 vs. INV
0:0
20:7
14:15
6:0
40:22
08. Juni 08 | 16:00
Ravelinstraße | Wien
Officials: Windsteig / Leue / Albrecht / Ladinig / Ulicny
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