Ein wenig mehr als ein halbes Jahr danach wird ein Gladiators-Jugendteam gegen die Dodge Vikings spielen.
Gegen die Pflicht
Die ASVÖ Gladiators stimmten mit der Mehrheit gegen verpflichtende Nachwuchsspiele vor der Saison – damals ein Vorschlag der Nachwuchsbeauftragten Sabine Katzmayer. Kurios, denn nun werden die Burgenländer die abgelehnte Pflicht von damals freiwillig erfüllen.
‚Wir wussten damals noch nicht ob wir das auch schaffen können‘, sagt dazu Gladiators Manager Andreas Mayer. ‚Nachdem sich nun alles so gut entwickelt hat, werden wir heuer Vorbereitungsspiele auf freiwilliger Basis absolvieren. Das Match gegen die Vikings ist derzeit aber das einzige. Eventuell folgen noch welche.‘ Die Ligakollegen der Vienna Knights spielten 2005 & 2006 bereits in der Juniorenklasse frewillig eine ganz Meisterschaft.
Es ist alles ein Event
Der Termin am 3. Juni fällt mit dem Match der Kampfmannschaft gegen die Vikings II zusammen. Die Jugendpartie wird also das Vormatch zum Division I-Spiel. ‚Auch das war eine Überlegung von uns. Diese Termine nicht zu trennen, sondern den Nachwuchs am selben Tag spielen zu lassen wie die Kampfmannschaft‘, so Mayer, der das Jugendspiel damit auch in einen Event einbinden will.
Die Burgenländer werden in der Saison 2007 in der Jugend- und Juniorenklasse antreten. Große sportliche Ziele streben sie aber nicht an. ‚Das wäre wohl vermessen‘, so Mayer. ‚Für uns es wichtig, dass der Nachwuchs Spielpraxis vor der Meisterschaft bekommt und wir sind froh, dass uns die Vikings hier helfen in dem sie uns als Gegner zur Verfügung stehen. Das ist für unsere Jugend eine wertvolle Erfahrung. Es ist uns klar, dass es außer dieser Erfahrung hier nicht viel zu gewinnen geben wird. Die Kids sollen sich an das Spiel gewöhnen – bis dahin gab es für sie Spielsituationen ja nur im Training.‘
Trost & Rat
Weniger bescheiden sind die Ziele der Kampfmannschaft definiert. Ein Sieg der Kampfmannschaft über die Vikings II soll Trost spenden. Ein schmunzelnder Andy Mayer: ‚Wenn die Jugend verliert, wovon auszugehen ist, hat danach die Kampfmannschaft ja die Möglichkeit auf ‚1:1′ zu stellen.‘ Ein Sieg gegen die Vikings II ist in Reichweite? ‚Wir wollen immer jedes Match gewinnen – ob das realistisch ist wird man sehen. Wir konzentrieren uns darauf das Team so gut wie möglich auf die lange Saison vorzubereiten. Wir wollen in der Division I und der SELAF die Playoffs erreichen. Wichtig ist, dass das Team nach dem letzten Match nicht völlig aufgebraucht ist. Wir haben bisher viel dafür getan und haben noch ein Monat Zeit weiter an uns zu arbeiten. Wir sind aber zuversichtlich eher vorne als hinten mitspielen zu können. Das ist unsere Theorie – die Praxis wird dann zeigen in welche Richtung es geht. Wir sind aber zuversichtlich.‘
Halber Favorit
Präsident Paul Edelsbrunner sieht sein Team nur halb in der Favoritenrolle. ‚Uns machen die anderen zu Favoriten, wir selber reden weder intern noch nach Außen hin über Titelgewinne. Nachdem wir Legionäre geholt haben und die Vorbereitung so schlecht nicht läuft, können wir uns seriöser Weise selbst nicht mehr zu völligen Außenseitern stilisieren, aber Topfavoriten sehe ich andere, zudem das gar nicht unser Ziel ist. Wir müssen das Ganze mal gesund überleben. Was haben wir geschafft? Wir haben die Division II und ein Testmatch gegen die Vikings II gewonnen. Die Budapest Wolves haben uns eine Lektion erteilt. Da stehen wir und von dort gehen wir weg. Alles ist möglich – nix ist fix.‘
AFL 2009
Quarterback Bernhard Kamber, dessen biologische Uhr als Aktiver langsam aber unaufhörlich tickt, hat es eilig. ‚Diese Saison werden wir mal sehen wo wir im Vergleich zur zweiten Klasse stehen. Vorne, Mitte oder Hinten? Wir wollen uns da mal selbst finden und hoffen auch eine gute Rolle spielen zu können. 2008 wollen wir die Division I dann gewinnen und 2009 sehe ich die Gladiators, als Zielsetzung, in der AFL. Da möchte ich dann auch noch spielen. Ob mein persönliches Ziel, noch einmal höchste Klasse spielen zu können, mit den sportlichen Möglichkeiten und Erfolgen der Gladiators zusammenpasst wird sich weisen. Ich habe aber Vertrauen darin, dass die Gladiators jenes Team der Division I sind, welches den Aufstieg aus eigener Kraft, personell, finanziell und sportlich am ehesten schaffen kann. Das wird schwer, aber wer will es schon leicht haben?‘