Der Trauner Headcoach Jens Pfennig erklärt die Hintergründe.
Verstärkung aus den eigenen Reihen
Im Gespräch mit Football-Austria.com verrät Headcoach Jens Pfennig, dass sich die Steelsharks im kommenden Jahr zum überwiegenden Teil mit Spielern aus dem eigenen Nachwuchs verstärken werden. ‚Es gibt eine relativ hohe Anzahl an Spielern der guten Junioren vom Vorjahr, die dem Nachwuchs heuer entwachsen und in die Kampfmannschaft integriert werden. Zum Teil auch als Starter‘, sagt Pfenning und fügt an, dass auch einige Juniorenspieler der heurigen Saison Kampfmannschaftsluft schnuppern werden.
Dabei handelt es sich um die Junioren Oliver Aichinger (LB), Philipp Falkner (OL), Andreas Hofmann (WR), Michél Pühringer (DL), Jürgen Punzenberger (QB), Bernhard Samselnig (WR) und ehemalige Junioren Thomas Führer (K/P), David Ganzenbacher (DB), Markus Gerich (WR), Kerem Hainberger (WR), Michael Hoffmann (LB), Florian Murauer (OL) und Wolfgang Zelch (LB).
Reaktivierte und Quereinsteiger
Mit Erich Reschendorfer (WR) und Bernd Obermayer (OL) kommen zwei Spieler in die Kampfmannschaft zurück, dazu gesellen sich noch vier Quereinsteiger im Erwachsenenalter: Alex Habitzl (DL), Vladimir Kovalenko (OL), Georg Krempel (OL) und Rudolf Peyreder (RB).
Norbert Faschinger (WR), Scott Greenhorn (DL) und Gerhard Hochreither (DL) haben ihre Karriere jeweils beendet.
Klasse Ö aus USA
Mit dabei sind auch zwei Spieler aus Deutschland und ein Amerikaner, welche aber allesamt vom Verein dem Verband gegenüber als Klasse-Ö Spieler deklariert werden. Keiner der drei spielte am College oder in einer höheren Klasse und das Trio wird auch nicht vom Verein bezahlt.
‚Wir haben für Klasse-A Spieler derzeit kein Budget‘, sagt Pfennig dazu. ‚Wir wissen daher, dass es keine leichte Aufgabe werden wird, aber wir haben uns für diesen Weg entschlossen. Wir wollen dem Nachwuchs eine Chance geben. Das Junioren-Team hat im Vorjahr gut gespielt und gemeinsam mit den erfahrenen Spielern im Kader glaube ich, dass wir auch eine gute Mannschaft formen können. Unser Ziel ist eine winning season, also mehr Spiele zu gewinnen als zu verlieren. Titelfavoriten aus meiner Sicht sind die Wolves, Gladiators und Vikings II. Sollten wir die Playoffs erreichen, wäre das ein toller Erfolg. Mindestens wollen wir Fünfter werden und damit in jedem Fall den Klassenerhalt schaffen. Es steht ja nach wie vor im Raum die Division I im kommenden Jahr in zwei Klassen zu teilen, womit es, sollte das so passieren, drei Absteiger geben würde. Zu denen wollen wir natürlich nicht gehören.‘
Der Amerikaner im Team heißt Stacy Shirey und wird als Free Safety zum Einsatz kommen. Pfennig über den Ami: ‚Stacy spielte auf der High School, war nie College Spieler und spielte auch danach nirgendwo Football. Er war als Soldat in Afghanistan, wo er eine Oberösterreicherin kennen lernte, hier her zog und heiratete. Er ist schon einige Jahre in Österreich. Wir wollten ihn ja schon früher einsetzten, doch das ging damals nicht, weil es ja bis zu dieser Saison generell verboten war Amerikaner spielen zu lassen. Er ist nach Definition eines Klasse-A Spielers kein solcher, daher werden wir ihn auch als Klasse-Ö Spieler anmelden.‘
Deutsches Trio
Der neue Steelsharks Offense Coordinator Nick Soupidis (Osnabrück Tigers) holte mit Linebacker Leo Buchkremer (Augsburg Raptors – Regionalliga/GER) einen alten Bekannten von ihm ins Trauner Team. Buchkremer arbeitet und lebt wie Linebacker-Kollege Oliver Vossel (Weyhe Vikings – 2.BL/GER) in Österreich.
‚Auch das sind keine Klasse-A Spieler‘, so Coach Penning abschließend. ‚Beide kommen aus Regionalligen in Deutschland, Weyhe ist heuer in die zweite Bundesliga aufgestiegen, die zwei arbeiten und leben in Österreich.‘
Infobox: Die Regelung
Regelungen zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit und zur Chancengleichheitsverbesserung. Diese Regelung ist als Ergänzung zur Wettspielordnung zu betrachten.
(Auszug >> Zum gesamten Text)
Klasse A Spieler
Als Klasse A Spieler gelten alle Spieler, die die sportlichen Voraussetzungen und/oder die Voraussetzungen für Profitum erfüllen:
a) Sportliche Voraussetzungen:
- in College/NFL/CFL (USA/Kanada/Mexiko/Japan) und/oder sonstigen Profiligen zum Einsatz kamen, oder dort als Teammitglieder regelmäßig trainiert haben,
b) Voraussetzungen für Profitum:
- Spieler, die für Ihre Tätigkeit als Spieler bezahlt werden (Profitum).
Die Beurteilung der Voraussetzungen obliegt dem Vorstand des AFBÖ.
Klasse Ö Spieler
- Alle Spieler, die die Voraussetzungen für einen Klasse A Spieler nicht erfüllen, sind als Klasse Ö Spieler einzustufen.
- Unter folgenden Umständen sind Spieler, die die Voraussetzungen für Klasse A Spieler erfüllen, trotzdem als Klasse Ö Spieler zu qualifizieren:
Als Klasse Ö Spieler gelten alle Spieler, die bei einem Mitgliedsverein des AFBÖ im Nachwuchsbereich für zumindest eine gesamte Saison gespielt haben. Der Spieler muss in dieser Saison die Mindestanwesenheit erfüllt haben, die notwendig gewesen wäre, um an den Playoff- und Finalspielen der jeweiligen Liga teilzunehmen. Spieler, die bevor sie erstmals als Klasse A Spieler zu qualifizieren waren, bei einem Mitgliedsverein des AFBÖ für zumindest eine gesamte Saison gespielt haben. Der Spieler muss in dieser Saison die Mindestanwesenheit erfüllt haben, die notwendig gewesen wäre, um an den Playoff- und Finalspielen der jeweiligen Liga teilzunehmen.
Klasse Ö Spieler, die für ihre Tätigkeit als Spieler Geld oder geldwerte Leistungen erhalten (Profitum), können unter bestimmten Umständen in Klasse A Spieler umqualifiziert werden. Profitum kann nur dann zu einer Klassifikation des jeweiligen Klasse Ö Spielers als Klasse A Spieler führen, wenn dieser die jeweils letzte Wechselfrist wahrgenommen hat und davon auszugehen ist, dass er durch den anderen Verein durch das Angebot eines Profivertrages im Sinne der Bestimmungen über das Profitum abgeworben wurde. Der Verein, der den Spieler verliert, ist als einziger Verein dazu berechtigt, eine Umklassifizierung des Spielers zu beantragen. Dieser Antrag kann nur bis zum Meisterschaftsbeginn nach dem Vereinswechsel gestellt werden.
Verwaltung
Alle Spieler müssen bei der Erstausstellung eines Spielerpasses eine schriftliche Erklärung abgeben, ob sie die Voraussetzungen für einen Klasse A Spieler erfüllen.
- Wird dabei erklärt, dass dieser Spieler nicht ein Klasse A Spieler ist, so erfolgt eine Überprüfung durch den AFBÖ. Diese Prüfung kann entfallen, wenn der Spieler dem AFBÖ bereits bekannt ist.
- Wird erklärt, dass der Spieler ein Klasse A Spieler ist, so ist keine weitere Überprüfung notwendig.
Kommen bei der Überprüfung durch den AFBÖ Tatsachen zutage, die einen begründeten Verdacht ergeben, dass der Spieler als Klasse A Spieler einzustufen wäre, so muss der Verein des Spielers beweisen, dass der Verdacht unbegründet ist. Ein begründeter Verdacht ist beispielsweise dann gegeben, wenn der betroffenen Spieler auf einem Roster eines entsprechenden Teams im Internet gefunden wird. Kann der Gegenbeweis, dass der Spieler diese Voraussetzungen nicht erfüllt, nicht erbracht werden, bzw. verweigert der Verein die Zusammenarbeit, so ist der Spieler als Kategorie A Spieler einzustufen.
Wird von einem Mitgliedsverein des AFBÖ ein Verdachtsmoment konkretisiert, dass ein Spieler fälschlich nicht als Klasse A Spieler angemeldet wurde, so ist eine Überprüfung der neu hervorgekommenen Tatsachen durch den AFBÖ durchzuführen.
Alle Wettspiele, an denen ein Spieler mit fälschlich erschlichener Klasse Ö Einstufung teilgenommen hat, sind mit 00:35 strafzuverifizieren.
Solange die Einstufung eines Spielers unklar ist, und ein begründeter Verdacht besteht, gilt der Spieler als Klasse A Spieler.