Johansen stammt von der Mayville State University North Dakokta (NAIA) und kam 2007, als damals 24-Jähriger, nach Österreich, wo er bis 2009 die O-Line der Swarco Raiders trainierte. 2010 wurde er in Tirol zum Offensive Coordinator befördert und am Ende einer Saison ohne Titel, zusammen mit Headcoach Santos Carillo, entlassen. Doch schon im Jahr darauf war er zurück, als Offensive Coordinator der Giants. Auch im Coaching Staff des Nationalteams unter Rick Rhoades war Johansen tätig. Im Jänner dieses Jahres beerbte überraschend seinen ehemaligen Boss und wird die JCL Giants Graz 2012 als Headcoach in die neue Saison führen. 
WR: Mit 29 sind Sie immer noch ein ganz junger Coach. Wie setzt man sich da durch in einem Team, wo es auch viele erfahrene Spieler gibt? 
NJ: Das war überhaupt kein Problem und auch kein Thema. Die Mannschaft akzeptiert mich, das war schon vorher so. Wir haben uns zusammengesetzt, unsere Ziele definiert und mit dem Training begonnen.
Was sind die Ziele der Giants?
Wir wollen ein Spiel pro Woche gewinnen.
General Manager Christoph Schreiner hat mir verraten, dass eines der mittelfristigen Ziele der Giants ist, einen Ganzjahres-Coach zu haben. Sehen Sie sich darin?
Nun, das war zum Teil ja auch bei den Raiders schon so für mich. Ich beschäftige mich mit dem Thema dann, wenn es wirklich aktuell wird. Momentan schaue ich ausschließlich auf die Saison 2012 und nicht darauf, was danach sein könnte.
Wie kam es zum Abschied von Coach Rhoades aus Ihrer Sicht?
Wir haben uns gemeinsam dazu entschlossen, darüber öffentlich nicht mehr zu sagen, als bereits gesagt wurde. Ich kam im Dezember nach Graz. Im Jänner wurde klar, dass Coach Rhoades nicht mehr zurückkehren wird und man bot mir den Job an. Das ist eine ganz neue Herausforderung für mich, die ich annahm. Ich fühle mich durch das große Vertrauen geehrt. Ich hätte allerdings gar kein Problem damit gehabt, weiter Offense Coordinator zu sein – ganz im Gegenteil – das war ja der ursprüngliche Plan. Ich freue mich auf der einen Seite auf die Saison, auf der anderen tut es mir  aber auch leid, dass Rhoades nicht mehr zurück kommt.
Wird das System in der Offense beibehalten, oder gibt es da grundlegenden Änderungen?
Das werden Sie am 25. März ca. um 19.00 Uhr wissen. Wird es einen Live-Stream von unserem Spiel auf der Hohen Warte geben?
Das werden Sie am 25. März ca. um 15.00 Uhr wissen. Wie sieht es aus mit dem Thema „Outcoaching“? Die Giants leiden doch sichtlich darunter, dass sie zu wenige Coaches haben. Gibt es heuer mehr Trainer?
Auch das möchte ich noch nicht verraten. Wir haben was wir haben. Damit müssen wir arbeiten. Es gibt einige Dinge, die wir bis zum Saisonstart hin noch für uns behalten möchten.
Es gibt mit Guido Oberbichler und Oliver Tscheppe zwei Comebacks in der O-Line. Kann man damit rechnen, dass die sich wieder einer besseren Verfassung zeigt?
Ich glaube, die O-Line der Giants war schon immer stark und ein Kernstück der Mannschaft. Das wird sich fortsetzen.
Es werden viele Junioren heuer ins Team eingebaut. Wie läuft das?
Sehr gut läuft das. Max Sommer, Christoph Schreiner und die Coaches der Giants haben hier fantastische Arbeit geleistet. Vor einigen Jahren war das Nachwuchsprogramm der Giants faktisch nicht vorhanden, nun gibt es eine ganze Reihe von Spielern, die in die erste Mannschaft drängen. Wir werden diese Spieler Zug um Zug ins Team einbauen und ihnen auch die Zeit geben, ihre Rollen in diesem zu finden. Das bereitet uns allen hier sehr viel Freude.
Thema Runningbacks. Stefan Probst von den Carinthian Lions bzw. Gladiators ist zum Team dazu gestoßen. Ich sah ihn als Junior spielen und damals war er enorm stark. Wer wird das Laufspiel der Giants tragen?
Ich sehe Stefan beim Training und was ich da sehe, das gefällt mir. Mario Nerad hat seine Karriere beendet und es werden eine ganze Reihe von Spielern für die Giants mit dem Ball laufen.
Auch der Neuzugang Alex Gross?
Auch das kann ich bereits verraten: Wir haben nur zwei US-Legionäre und Alex wird auf beiden Seiten des Balls zum Einsatz kommen. Er stieg aus dem Flieger aus und übernahm im selben Moment eine Führungsrolle im Team. Am und abseits des Felds. Alex is taking off. Er bringt seine Erfahrung in das Team ein und ist ein toller Athlet. Er wird uns sehr helfen.
Chris Gunn ist vom Rücktritt zurück getreten und hängt eine fünfte Saison an…
Wir wollten Chris zurück. Er sagte nach der letzten Saison, dass er aufhören wird. Als er es sich dann zu Hause anders überlegte, hat hier niemand auch nur einen Moment darüber nachgedacht. Das war eine klare Entscheidung. Chris spielt und coacht auch in der österreichischen Offseason in den USA. Ich sehe ihm seit er hier in Österreich spielt zu und habe ihn noch nie in so einer guten Verfassung erlebt. Es war sicher die richtige Entscheidung. Er ist 29. Das ist für einen Quarterback kein Alter zum Aufhören. Er wird noch besser sein.
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