Der 28-jährige Verteidiger war 2000/2001 und 2005/2006 im Kader der deutschen Nationalmannschaft und ist ein erfahrener Europa-Reisender. Er spielte in der GFL (German Football League) bei den Düsseldorf Panthers und Cologne Falcons, so wie in den letzten zwei Jahren bei den Maastricht Wildctas (NED), Eidsvoll 1814s (NOR) und heuer bei den Bergamo Lions (ITA). Er wurde vier Mal zu einem NFL-Combine eingeladen.

Bereits im Juni dieses Jahres berichtete Borowski uns von seinen Erlebnissen beim dreifachen Euro Bowl-Champion aus Norditalien, nun veröffentlichte er diese auf der Spielerbörse Europlayers.com. Dabei schildert der mehrsprachige Borowski (Deutsch, Polnisch, Englisch und Italienisch), wie er und zwei seiner Kollegen deren Namen er nicht nennt, vom Klub und dessen Präsidenten Mario Rende behandelt worden seien – zusammengefasst aus einer Sicht wie ein Stück Fleisch.

Stay healthy!

An sich sei Bergamo ein gut organisierter Verein, beginnt Borowski seine Ausführungen, um gleich zur wichtigsten Einschränkung zu kommen: so lange man gesund ist.

Er hätte sich im Euro Bowl Spiel gegen L’Hospitalet am Knie verletzt. Eine von ihm verlangte medizinische Untersuchung wäre ihm verweigert worden, vielmehr wurde er vom Verein angehalten weiter zu trainieren. Der Vorstand des Klubs führte die Sache auf ‚mentale Probleme‘ des Cornerbacks zurück, herrührend von einer vergangenen Bänderverletzung im Knie. Borowskis vorderes Kreuzband riss dann beim Training. Danach begann eine Versicherungs-Odysee, welche bis heute andauern würde. Er musste sich seine komplette Behandlung selbst bezahlen und würde derzeit noch mit seiner Versicherung um eine Rückerstattung aus Italien kämpfen. In Folge schildert Borowski auch noch zwei ähnlich gelagerte Fälle von zwei Kollegen. Den kompletten Text in Englisch finden Sie in der Infobox.

Warnung für andere Spieler

‚Ich würde gerne dazu beitragen, dass andere Spieler gewarnt sind‘, erklärt Borowski seinen Gang an die Öffentlichkeit gegenüber Football-Austria.com.

‚Damit meine ich die Art und Weise, wie sie, oder Rende (Anm.: Lions Präsident Mario Rende) sorgt, dass Spieler kaputtgehen. Dass Spieler wie ein Stück Fleisch einfach ersetzt werden, ist bekannt. Aber dass Ärzte nachweislich von Rende manipuliert werden… …ist da schon was anderes.

Im Prinzip haben ich und Kendrick Dozier uns regulär verletzt in Spielen, aber das was danach folgte, die Art und Weise, dass die Verletzungen sich stark verschlimmert haben und das ‚Interesse‘ im Nachhinein um die Nachversorgung, stellt eine andere Ebene dar, die ich keinem Spieler zumuten möchte…

Er lässt Spieler mit Verletzung spielen ohne jegliches Gewissen und teilweise unter Vorspiegelung falscher Tatsachen oder besser gesagt falscher Diagnosen. Das treibt einem Zornesröte ins Gesicht!‘

EFAF Leitbild – Fundamental principles

Es gibt einen Leitbild der EFAF, das sich zu den moralischen und ethischen Grundlagen des Sports äußert.

Jenes wurde vom Board der EFAF General Versammlung in Moskau am 27. März dieses Jahres vorgelegt und sollt nach Diskussion in den Mitgliedsverbänden in 2009 verabschiedet werden.

Der konkrete Umgang von Vereinen mit Spielern richtet sich zunächst nach dem nationalen Recht der jeweiligen nationalen Föderation.

‚Allerdings sind alle Verbände gehalten, die EFAF Statuten zu respektieren und auch die darin geregelten Prinzipien‘, erklärt EFAF-Präsident Robert Huber, der zum konkreten Fall selbst noch nichts sagen konnte.

Beschwerde an den Verband offen

Da der italienische Verband derzeit interimistisch unter der Führung der EFAF steht, könnte Borowski seinen Beitrag auf Europlayers.com auch dem europäischen Verband als Beschwerde vorbringen. Ob er das bereits getan hat, oder tun wird, ist uns nicht bekannt.

Huber stellt Grundsätzliches klar

„Der Schutz der Gesundheit von Spielern im Spielbetrieb ist eines der obersten Schutzgüter in einem Vollkontaktsport. Die EFAF kontrolliert daher in unserem Spielbetrieb auf Europaebene auch die Einhaltung der Regel zum mandatory Equipment“, stellt Robert Huber die Prinzipien des europäischen Verbandes klar dar und fügte an:

„Zu Sportversicherungen kann ich allgemein nur aus der Deutschen Erfahrung sprechen, dass die Vereins-Sportversicherungen nur subsidiär greifen. Zuerst zahlt immer erst die gesetzlich (oder private) Krankenversicherung des Sportlers. Nur das, was die nicht zahlt, ist dann Gegenstand der Sportversicherung. Jedenfalls bei Krankenversicherung. Richtig interessant wird die Vereins-Sportversicherung erst bei Unfällen. Da besteht dann eine weitere kumulative Unfallversicherung. D. h. dann kann dann der Sportler doppelt oder dreifach versichert sein.

Wobei das in allen Ländern anders ist.‘

Sebastian Borowski auf Europlayers.com

Well, actually a great and well organized team to play for -but- only as long as you are healthy. I injured my knee vs. Hospitalet in week 4. They never checked my knee with MRI although I insisted on it quiet a few times and although I said I felt somehow weird about it. Anyway, they made me practice again and kept telling me that I was having only some „head troubles“ bc of a previous MCL injury I had last year but I was totally fine since). The result then was quiet obvious: I made a regular step in practice as I suddenly heard my tendon tearing (turned out as a complete ACL tear) – so it used to be partially torn already due to that Hospitalet game. Following that Mr. Rende said my so called international insurance will cover that. After I still pay all doctor bills for treatment by myself today, the 2 „international insurance“ I had there havent paid anything yet since its not valid in other countries eventhough one of the companies is perhaps existant in your country (btw, one of the insurances responded only once and never since then). I am still working on making my health insurance back home pay for the surgery (while I am not getting compensated by any Italian insurance for not being able to work). Mr. Rende offered his help to fill out some forms I need for the insurance back home but has never done so (meanwhile 1,5 month passed by).

My opinion is that Mr. Rende is seeing us imports as pieces of meat or like his race horses how he literally called us. He uses us at all costs (ours) and then just replaces us with the the next best body. Im afraid this is Mr.Rende’s SYSTEM or otherwise I wouldnt understand no one of the imports in the past years has come back? Or how come my US team mates experienced something similiar like I (read bellow). This is not the Bergamo it used to be back in the day (at least not the management)!

So distrust Mr. Rende who is good at putting you honey around your ears but even worser at keeping promises!!!

How other two of my teamates got „treated“:

Our QB who got slightly injured in game one (hamstring) had to keep going without rest for 7 other straight games. As he finally totally started to limp in game 5 while running they told him due to that injury which was supposed to be healed in the meantime, his hamstring was just tired. Game 6, 7 the same deal until game 8 he was totally finished in the 1st quater alread (vs. Vienna). Back in the states it turned out to be two pulls and and some partially torn areas in his right hamstring.

My fellow LB turned out to have damaged ligaments in his ankle which Mr. Rende wanted to make him play with (by taking shots). As a matter of fact an American chiropractor (Mr.Rende send us to) has clearly not advised to let him play but Mr. Rende has claimed he never said that and we all misunderstood! Also in his case Mr. Rende changed the oppinion of the chiropractor and claimed his ankle was just bruised and its a head thing,it wouldnt be too bad – 4 players can testify my words!

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