Wer kommt in den German Bowl?

Adler wollen Revanche in Hall
Eine offene Rechnung wollen die Berlin Adler am kommenden Samstag beim Halbfinale gegen die Schwäbisch Hall Unicorns begleichen. Im vergangenen Jahr verloren die Schwarz-Gelben nicht nur die beiden Saisonspiele gegen den amtierenden Deutschen Meister, sondern auch das damalige Viertelfinale. Nun wollen sie es besser machen und den Titelverteidiger in dessen Wohnzimmer entthronen. Ein Unterfangen, das nicht einfach ist. Durch Verletzungsausfälle ist der Passangriff der Berliner allerdings weiter mit einem Handicap behaftet, so dass die Hauptstadt-Footballer ihr Heil wieder im Laufspiel suchen werden. Dass dieses derzeit läuft wie eine Nähmaschine zeigten sie im Viertelfinale. RB Jimmy Malone erlief drei der fünf Touchdowns gegen die Marburg Mercenaries.

„Berlin hat sich gegenüber dem letzten Jahr klar verbessert. Nicht umsonst haben sie in diesem Jahr mit elf Siegen und nur drei Niederlagen die Vizemeisterschaft im Norden geholt“, warnt Halls Headcoach Siegfried Gehrke. Seine Warnung ist nicht unbegründet. Mit ihrem QB Alex Good, dem RB Jimmy Lee Malone sowie WR/DB Conrad Meadows haben die Berliner drei US-Importe ihn ihren Reihen, die bisher für 252 Punkte der Adler verantwortlich waren. Aber auf der anderen Seite hatte Gehrke mit QB Jake Spitzleberger den zweitbesten Passer der Liga in seinen Reihen. Dank seiner Wurffähigkeiten hat das Receiver-Quartett Fritz Waldvogel, Johannes Brenner, Thomas Hambalek und Felix Brenner 47 Touchdowns erzielen können. Hier wird die Abwehr der Adler alle Hände voll zu tun haben, zumal DB Rick Baunacke nach seiner Hinausstellung im Viertelfinale nicht zur Verfügung stehen wird.
Der Einsatz von Fritz Waldvogel ist allerdings fraglich. Vor vier Wochen hatte sich der Receiver einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen und musste seitehr, abgesehen von drei Spielzügen ohne Ballkontakt im Viertelfinale gegen Düsseldorf, pausieren. „Wir werden Fritz solange schonen, bis wir ihn brauchen“, lautet nach wie vor die Antwort seines Head Coaches Gehrke auf die Frage nach seinem Einsatz, inzwischen allerdings ergänzt um den Zusatz: „Das wird entweder am Samstag gegen Berlin oder zwei Wochen Später im Endspiel in Berlin der Fall sein.“

Einen Rekord haben die Footballer von der Spree schon jetzt aufgestellt. Zum 20. Mal in der Vereinsgeschichte stehen die Berlin Adler in einem Semifinale um die deutsche Meisterschaft. Hier soll aber nicht die Endstation der Sehnsüchte sein.
GFL-Halbfinale
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Berlin Adler 38:21
(14:0/10:14/0:7/14:0)
29. September 2012 | 15:00
Hagenbachstadion | Schwäbisch Hall
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Duell der Runningbacks in Kiel
Wesentlich eindeutiger scheinen die Rollen von Favorit und Außenseiter in Kiel verteilt zu sein. Die Kiel Baltic Hurricanes empfangen die Dresden Monarchs zu ihrem Halbfinale. Die Gäste aus Sachsen stehen erst zum dritten Mal in ihrer Vereinsgeschichte in einem Halbfinale der GFL. Doch in ihrer Jubiläumssaison wollen die Sachsen alles daran setzen, sich erstmals für ein deutsches Endspiel zu qualifizieren. „Wie heißt es in einem Sprichwort: Aller guten Dinge sind drei. Wir stehen zum dritten Mal in einem Playoff-Halbfinale. Wir treten zum dritten Mal in dieser Saison gegen Kiel an. Nun muss nur noch der erste Sieg gelingen“, erklärt Gary Spielbuehler auf der Homepage der Dresden Monarchs. Die Baltic Hurricanes wollen zum fünften Mal in Folge in die German Bowl einziehen. 

Im Kilian-Stadion, in das die Kieler auch im Halbfinale ausweichen müssen, wartet auf die Fans vor allem ein Duell der Running Backs. Auf Seiten der Kieler steht Trevar Deed, der allein im Viertelfinale gegen Stuttgart vier Touchdowns erlief – darunter auch ein Kick-Off-Return-Touchdown. Insgesamt brachte es Deed bisher auf 20 Touchdowns. Den Angriff der Kieler jedoch nur auf den Ausnahmeballträger zu reduzieren, wäre ein gefährliches Unterfangen, auf das sich Dresdens Cheftrainer Gary Spielbuehler nicht einlassen wird. Denn nicht minder gefährlich sind die beiden Passempfänger Julian und Philipp Dohrendorf. Die beiden Lübecker erzielten in dieser Spielzeit bereits 23 Touchdowns. Doch die Secondary der Monarchs hat in dieser Saison gezeigt, dass sie in der Lage ist, gegen das Passspiel sicher zu agieren. 

Auf Seiten der Monarchs wartet RB Lary Croom auf die Laufabwehr der baltischen Wirbelstürme. Der US-Import der Sachsen kam bisher auf 18 Lauf-Touchowns und steht damit Deed in Nichts nach. Ergänzt wird Croom durch einen laufstarken Spielmacher. QB Warren Smith brachte es immerhin auch schon auf zehn Touchdowns, so dass die Dresdner über eine gefährliche Option verfügen. Vor allem gilt es den Ball in den eigenen Reihen zu halten und den Gegner nicht durch zu viele individuelle Fehler ins Spiel zu bringen. „Gegen Kiel ist jeder Fehler ein Fehler zu viel. Unsere Defensive muss an diesem Tag wirklich alles geben, um den Kieler Angriffswaffen den Zahn zu ziehen. Zeitgleich müssen wir punkten, egal was Kiels Verteidigung auch veranstalten mag. Keiner im Team will seine Saison erneut in Kiel beenden. Wir sind heiß auf den Sieg und werden alles für ihn geben“, gibt sich Spielbuehler entschlossen. Mit Jan Hilgenfeldt, Hemaseh Heidary und Sebastian Krech haben die Monarchs zwar ein gutes Trio, das aber von der Punkteausbeute nicht zur ersten Garde der GFL gehört

German Bowl XXXIV am 13. Oktober 2012 um 18 Uhr im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark, Berlin.