Die neun Spiele andauernde Siegesserie der Herren aus Indianapolis ging am Tag nach der Verleihung des Liga MVP-Titels an ihren Quarterback Peyton Manning, nach einem dramatischen Spiel in der Verlängerung, zu Ende. Mann des Spiels wurde der kleine, dafür aber wieselflinke Chargers-Back Darren Sproles, der mehr als nur ein Ersatzmann für den verletzten LaDainian Tomlinson war.

Video: Pre & Post Game

Tomlinson startete trotz seiner Hüftprobleme. Nach fünf Laufversuchen für 25 yards und einen Touchdown war der Superstar der Gastgeber aber fertig und Sproles, der in dieser Saison schon mehrmals stark aufzeigen konnte, durfte ran. Der Score von Tomlinson war bereits der Ausgleich zum 7:7, da zuvor die Colts über Joseph Addai als erstes Team in diesem Wildcard Spiel anschreiben konnten. Nach einem Fieldgoal von Adam Vinateri für Indianapolis lief Sproles zur 14:10 Halbzeitführung. Sehr zur Freude der 68.000 Fans im Qualcomm Stadium.

Wayne überrascht Cromartie
Die Stimmung sank im dritten Quarter, als Peyton Manning im dritten Versuch (no huddle) mit Reggie Wayne einen Passempfänger fand, der das Duell mit seinem Dauerbewacher Antonio Cromartie gewann, der noch gar nicht auf dem Posten war, als Wayne sich bereits auf dem Weg Richtung Endzone machte. Beim Spielstand von 14:17 blieb es bis 33 Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit. Darren Sproles brachte den Ball zwar zuvor einmal noch in die Endzone der Colts, hatte ihn dabei aber nicht mehr in der Hand. Nate Keading löste mit einem 26-Yard-Fieldgoal schließlich das Ticket für die Overtime.

Die Chargers gewannen den coin-toss und damit, wie so oft bei Verlängerungen in der NFL, auch das Spiel. Es war aber nicht wie meistens ein Fieldgoal, sondern ein 22-Yards-Touchdown-Lauf von Darren Sproles, der das Spiel entschied. Sproles, der MVP des Spiels, erzielte in Summe 150 Yards Raumgewinn für sein Team.

San Diego außer Rand und Band
Was sich nach dem Spiel abgespielt hat, im Stadion und Dowtown San Diego, das lässt sich wohl am besten mit Feiern von Fußballmeisterschaften in Italien vergleichen. Hupkonzerte bis spät in die Nacht, die Fans standen auf ihren pickups und sangen Lieder von Typen aus dem Osten, bei denen der Blitz zwei Mal eingeschlagen hat.

Duell der Vögel an die Cardinals
Im zweiten Wildcard-Spiel des Tages schlugen die Arizona Cardinals die Atlanta Falcons ebenfalls knapp mit 30:24. Auffällig die Präsenz von Cardinals-Runningback Edgerrin James, der während der Saison hinter Tim Hightower eigentlich gar nicht mehr zu bemerken war. James bekam 16 carries und bedankte sich für das neue, alte Vertrauen in ihn mit sehr soliden 73 rushing yards. Entschieden hat das Spiel für Arizona aber wieder einmal das Dreigespann QB Kurt Warner (19 compl, 271 y, 2TD), WR Larry Fitzgerald (6 rec, 101 y, TD) und der wieder halbwegs gesunde WR Anquan Boldin (2 rec, 71y, TD).

Underdogs unter sich
Mit den New England Patriots und Dallas Cowboys sind zwei Mitfavoriten auf die Super Bowl gar nicht in die Playoffs gekommen. Nun ist mit den Colts ein weiterer heißer Tipp aus dem Rennen. Auf die beiden Gewinner des heutigen Tages kommen trotzdem schwere Aufgaben zu. San Diego trifft auswärts entweder auf Tennessee oder Pittsburgh, Arizona muss nach Carolina oder zu den Giants nach New York. Beides abhängig vom Ausgang der Wildcard Spiele am Sonntag, die da lauten: Minnesota vs. Philadelphia und Miami vs. Baltimore. Einen richtigen Favoriten, den gibt es nicht mehr.

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