Zum 12. Mal wird ihr Gegner dort Raiders Tirol heissen. Die bisherige Bilanz in Endspielen der Bundesliga: 7-4 für die Vikings. Es gibt wenig Abwechslung was die Finalpaarung angeht, allerdings ist stets offen, wer dieses gewinnt. Die Dragons waren am Samstag ein Stück weit weg von einem Halbfinalsieg über die Raiders, ebenso kamen die Giants am heutigen Sonntag nie in die Nähe eines Finaleinzugs.
Ähnlich dem ersten Halbfinale am Samstag in Kufstein startete der Gastgeber überfallsartig. Nach drei Spielzügen stand es 7:0, nach fünf bereits 14:0 für die Wiener. Zunächst bediente Garrett Saffron seinen Landsmann Reece Horn mit einem tiefen Pass im ersten Play, kurz danach beförderte Bernhard Seikovits den nächsten Garrett Pass in die Grazer Endzone. Der Katastrophe zweiter Teil aus Sicht der Gäste folgte ohne Pause: Der zweite Pass von Robert Gallik wurde zum Pick 6 – Ugochukwu Uwakwe retournierte einen getippten Ball in die gegnerische Endzone. Da waren keine zwei Minuten gespielt.
Die Grazer, die sich viel vorgenommen haben aber zunächst wenig davon realisieren konnten, waren sichtlich geschockt, gingen im zweiten Drive klanglos Three And Out. Die Defense der Giants verhinderte einen weiteren Score und holte das Ballrecht zurück. Quarterback Galliks Pässe blieben ungenau und selbstgefährdend, schlechte Snaps und viel Verwirrung sah man in den Grazer Offensivreihen – ein Punt beendete den Grazer Drive nach einem First Down.
Zwei Mal ließ sich die Vikings offense nicht bitten. Garrett Saffron schloss den dritten Offense Drive der Vikings mit seinem zweiten Touchdown Pass ab, dieses Mal war Reece Horn seine Anspielstation – bei 21:0 wurden zum ersten Mal die Seiten gewechselt.
Der erste Spielzug im zweiten Viertel – ein vierter Versuch für die Giants – verhiess wieder wenig Gutes für die Gäste, doch es kam anders. Gallik traf seinen Receiver Christopher Mangge und der landete in der purpurnen Endzone zum 21:7. Wer an einen Weckruf dachte lag richtig – allerdings einer für die Vikings es ja nicht mehr spannend werden zu lassen. Safron lief für 63 Yards an die Grazer 3, nach einem Personal Foul, der den nächsten Touchdown der Vikings noch verhinderte, schlug die Safron-Reece halt aus 18 Yards zum 28:7 zu. Die Giants Defense sah in den Momenten hilflos und mit den beiden Amis der Wiener überfordert aus.
Dafür klappte es offensiv bei den Steirern ein wenig besser, die dann auch ihr Laufspiel aktivierten. Das hatten sie fast zwei Viertel gut versteckt, Matthias Kiegerl bedankte sich mit einem Lauf zum 28:14 für die Berücksichtigung. Danach ging es in die große Pause.
Zurück am Feld tat sich zunächst wenig, es wurden Three & Outs und Punts ausgetauscht. Leon Balogh fiel mit einem Forced Fumble an Philipp Sommer auf, Thomas Schnurrer musste angeschlagen vom Feld – das Doppelsignal für Safron und Horn für ihren Kombi-Touchdown Nummer 3, Horn ließ bei seinem Lauf zum 35:14 gleich mehrere Giants Verteidigern stehen.
Der nächste Grazer Drive sah zunächst noch gewinnbringend aus, in der Redzone warf Gallik aber wieder wilde Pässe, die keine Anspielstation fand – mit einem Turnover On Downs ging es ins letzte Viertel.
In dem klappte es dann auch mit dem Abschluss bei Gallik, der Thomas Torta zum 35:21 traf. Nach einem schnellen Three And Out der Wikinger kam nochmal Hoffnung auf der steirischen Seite auf. Es war aber wieder der Arm Galliks, der in den entscheidenden Momenten nicht das tat, was er tun hätte sollen. Eine Icompletion in der Redzone beendete den Drive und am Ende auch das Spiel, denn die Wiener konnten die restlichen knapp drei Minuten von der Uhr nehmen.
Stimmen zum Spiel:
Vikings Head Coach Chris Calaycay: „Das war ein schwieriges Spiel mit einem super Gegner, der viel mit empty backfield gearbeitet hat. Mit der Leistung bin ich zufrieden, wir stehen wieder in der Austrian Bowl. Wir haben nun wieder im richtigen Moment Schwung aufgenommen und auch einige Verletzte wieder zurück bekommen“
Giants Wide Receiver Thomas Torta: „Wir haben super gekämpft, aber zu viele Fehler gemacht. Mit 0:14 starten war zu viel für uns.“
Giants Head Coach Martin Kocian: „Ich bin sehrenttäuscht, denn wir kamen her um zu gewinne und das war offensichtlich zu wenig. Uns sind zu viele Fehler auf beiden Seiten des Balls unterlaufen. Wir haben es mit vielen empty sets probiert, da man das von uns so nicht gewohnt war. Ich bin mit dem Ausgang Saison nicht zufrieden, denn die Austrian Bowl war das Ziel. Wir hatten viele Chancen, die wir nicht genutzt haben.„
Vikings Verteidiger Ugochukwu Uwakwe: „Das war eine starke Teamleistung und freue mich natürlich einen Defensive Touchdown gemacht habe. In der Austrian Bowl müssen wir trotzdem noch mal besser spielen als heute“
Vikings Wide Receiver Reece Horn: „Ich bin zufrieden, aber es geht noch besser. Im Finale müssen wir unser bestes Spiel rausholen.“
AFL PLAYOFF
Dacia Vikings Vienna vs. Projekt Spielberg Graz Giants 35:21
(21:0/7:14/7:0/0:7) Statistiken
SO 8. Juli 2018 15:00 Uhr, Stadion Hohe Warte Wien
Swarco Raiders Tirol vs. Danube Dragons 49:21
(14:0/14:14/14:7/7:0) Statistiken
SA 7. Juli 2018 19:00 Uhr, Kufstein-Arena