Die Raiders Tirol

Der Heimauftakt vergangenen Samstag verlief für das Team von Kevin Herron sehr zufriedenstellend. Vor toller Kulisse mit über 4.000 Zusehern konnten sich die Raiders Tirol mit 29:13 gegen die Barcelona Dragons durchsetzen und den dritten Erfolg in Serie einfahren. Neben dem erfreulichen Ergebnis war es vor allem die Rückkehr von Sandro Platzgummer, die Fans begeisterte. Zum ersten Mal seit 2019 lief der ehemalige NFL-Spieler wieder in Silver and Black auf. Platzgummer konnte 59 Rushing-Yards (5 attempts) erzielen.

Seit einigen Jahren schon, wird das Laufspiel bei den Raiders Tirol auf mehreren Schultern aufgeteilt. Tobias Bonatti brachte es gegen Barcelona auf insgesamt 88 Rushing-Yards (13 Attempts) für zwei Touchdowns.

Neben Bonatti war es einmal mehr Receiver Jarvis McClam, der das Feld für eine große Showbühne nützte. Der US-Amerikaner erzielte satte 169 Yards bei acht Receptions für zwei Scores. Seine Schnelligkeit und Agilität, gepaart mit sehr sicheren Händen, sind ein Schlüsselfaktor im Offensivspiel der Raiders. Quarterback Christian Strong hatte zwar mit einer getippten Interception Pech, lieferte abgesehen davon aber eine weitere makellose Vorstellung für sein neues Team ab. Er kam gegen die Dragons auf 293 Passing-Yards (26/38) bei zwei Touchdowns.

„Diese Woche wird unser erster echter Härtetest sein. Wir spielen auswärts gegen eine wirklich gute und auch sehr gut trainierte Stuttgarter Mannschaft. Es wird sich zeigen, was in uns steckt. Wir werden unser absolutes A-Game abrufen müssen.“ — Raiders Wide Receiver Adrian Platzgummer.

Defensiv konnte über die gesamte Spielzeit eine sehr solide Leistung abgerufen werden. Highlights waren sicherlich die erste Saison-Interception der Tiroler durch Christoph Nitzlnader sowie der erste Saisonsack an Dragons-Quarterback Conor Miller durch Nicholas Melcher. Zudem hat sich im Laufe der Woche auf personeller Seite noch etwas getan: Ja’len Embry kehrte zu den Raiders Tirol zurück und wird sein Debüt in der ELF geben. Er tritt an die Stelle von Gregory Laday.

Nach Siegen gegen die Munich Ravens, die Helvetic Guards und gegen die Barcelona Dragons, wollen die Raiders ihre makellose Serie gegen die wiedererstarkten Stuttgart Surge aufbauen. Keine leichte Aufgabe für Head Coach Kevin Herron und seinen Trainerstab.

„Nach Barcelona, erwartet uns das nächste Spiel zwischen zwei ungeschlagenen Teams. Stuttgart ist eine starke Mannschaft mit guten Coaches und guten Spielern. Auswärts ist es in dieser Liga immer schwer. Wir werden unser bestes Spiel bringen müssen und fehlerfrei sein in allen drei Phasen – Offense, Defense, Special Teams. Wir gehen mit Selbstvertrauen in die Partie, denn wir wissen, dass es ein umkämpftes Spiel wird. Es braucht vier Viertel Raiders Football, damit wir den Sieg einfahren können.“ — Raiders Head Coach Kevin Herron.

Der Gegner

Die Schwaben sind nicht mehr mit dem Team der vergangenen Jahre zu vergleichen. Im Sommer erfolgte ein großer Umbruch. Sowohl was den Coaching-Staff, als auch die Spielerpersonalien betrifft. Neuer Mann an der Sideline ist Jordan Neuman. Der gebürtige US-Amerikaner verbrachte den Großteil seiner Spieler- als auch Trainer-Karriere bei den Schwäbisch-Hall Unicorns, war zwischenzeitlich bei den Vienna Vikings als Offensive Coordinator (2011-2013) engagiert, ehe er wieder zu den Unicorns wechselte. Dort wurde er 2016 zum Head Coach befördert und er formte das Team zu einem der stärksten Europas. Insgesamt gewann Neuman zwei Mal die CEFL Bowl (2021 gegen die Raiders Tirol) sowie drei Mal die German Bowl (2017, 2018, 2022). Zur neuen Saison folgte für den ehemaligen Head Coach der deutschen Nationalmannschaft der Schritt in die European League of Football zu den Stuttgart Surge.

Neuman steht nur an der Spitze von vielen Spielern und Trainern, die den Weg von Schwäbisch-Hall nach Stuttgart mitgegangen sind.

Defensive Coordinator Johannes Brenner folgte Neuman ebenso, wie auch Quarterback Reilly Hennessey, Wide Receiver Moritz Böhringer, Defensive Lineman Raphael Zistler, Linebacker Louis Bach oder Defensive Back Mitch Fettig. Sie sind nur die prominentesten Namen von insgesamt 14 Spielern, die vom amtierenden deutschen Meister zum ELF-Team aus Baden-Württemberg gewechselt sind.

Seitdem weht dementsprechend ein anderer Wind – die ersten beiden Spiele der neuen Saison konnten gewonnen werden, man besiegte die Paris Musketeers auswärts mit 29:20 und setzte sich letztes Wochenende zu Hause mit 40:26 deutlich gegen die Milano Seamen durch. Die Stuttgarter spielen in allen Leveln äußerst effizient, müssen aber in der restlichen Saison auf die Dienste von Moritz Böhringer verzichten: Der Wide Receiver zog sich einen Kreuzbandriss zu und fällt dementsprechend lange Zeit aus.

ELF WEEK 4

Stuttgart Surge (2-0) vs. Raiders Tirol (3-0)
SO 25. Juni 2023 13:00 Uhr · GAZI-Stadion auf der Waldau
Ab 12.45 Uhr live auf ProSieben Maxx

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