Die Spartaner traten bei den Legionären im niederösterreichischen Bruck zu einem Showspiel an, welches seiner Bezeichnung am Ende gerecht werden sollte.

Beide Vereine wollen heuer noch um eine Mitgliedschaft beim AFBÖ ansuchen und planen in der Saison 2013 den Ligabetrieb aufzunehmen. Man traf sich zufällig beim shoppen und beschloss, kurz nach der WM, sich für diese Exhibition zu treffen.

Der Publikumszuspruch kam für die beiden Teilnehmern dann wohl selbst überraschend. Knapp über 300 sagten ihr Kommen via facebook zu, es wurden dann aber noch deutlich mehr unter den Partyzelten nebst dem Parkbad auf der Brucker Spannweide. Und die rund 500 Gäste waren dann auch hellauf begeistert über das Dargebotene, denn neben einem richtig guten Gameday, hatte das Spiel selbst noch attraktive Szenen zu bieten. Was erneut ein wenig überraschend war.

Als Referees traten Spieler und Coaches der Vienna Warlords und Knights an, darunter Kurt Czaak, Wladislaw Lewin, Michael Glanz und Christoph Dreyer, die in Doppelfunktion auch ein wenig dem Coaching auf die Sprünge halfen.
Immerhin standen fast nur Rookies am Feld, öfter zehn, selten zwölf, meistens elf pro Team und der Long Snap wurde zum Kriterium. Der wurde auch ausgiebig geübt.

Einer dieser Versuche eines Longsnaps landete in der Endzone der Carnuntum Legionaries, den Ball eroberten dort die Weinviertel Spartans zum 0:6 (PAT no good, bad snap). Die Gäste aus dem Weinviertel gaben in der frühen Phase des Spiels auch deutlich den Ton an. Ein langer Pass besorgte das 0:12 (PAT no good, bad snap) und zwischen zwei Safeties nach verhauten Longsnaps, kassierten die Legionäre den dritten Touchdown (wieder kein in PAT, bad snap) durch Sparta/NÖ zum Spielstand von 0:22 aus Sicht der Gastgeber.

Als das Spiel entschieden schien, fiel der Quarterback der Spartaner aus und die Partie kippte langsam, aber sie kippte. Das 7:22 noch vor der Pause (hier der PAT good) durch die Legionäre war noch ein leises Anklopfen, welches nach der Pause, in der es eine Cheerleader-Show gab, immer lauter wurde.

Nach dem Pausentee tropfte der einzige Wermut des Events.
Ein Spieler der Gäste verdrehte sich bei einem Return das Bein so unglücklich, dass er von den Einsatzkräften mit einem Bruch des Unterschenkels ins Spital gebracht werden musste. Auch der startende Runningback der Spartans zog sich eine Blessur zu. So geriet die in Hälfte eins noch gut geölte Offense der Weinviertler immer mehr ins Stottern. Der Backup-Quarterback (ein Receiver) hatte arge Probleme den Ball under center überhaupt anzunehmen, den Lauf stoppten die Legionaries früh. Das Blatt wandte sich dann auf spektakuläre Art und Weise.

Ein von der Defense der Spartaner abgefälschter Pass landete in den Händen eines Legionaries Receiver – 14:22 (PAT good). Die Stimmung im Publikum zu dem Zeitpunkt bereits am Höhepunkt. Sprechchöre schallten durch Bruck, die Tröten wurden ausgepresst. Im letzten Spielabschnitt produzierten die Gäste einen Safety nach einem verpatzten Long Snap und es stand nur mehr 16:22. Die holten den Ball nach einer Interception zurück, aber auch die Legionaries  konnten postwendend einen Pick für sich verbuchen. Eine halbe Minute vor Ende des Spiels standen die Legionaries mit ihrer Offense in der Redzone der Spartans mit einem vierten Versuch. Der Quarterback warf auf gut Glück in die Mitte. Der Pass wurde erneut abgefälscht und der Spielzug schien bereits beendet, als einer der Legionaries Receiver einen diving catch in der Endzone zum 22:22 machte. Der PAT wurde geblockt, nur waren zwölf Spartaner am Feld. Im zweiten Anlauf klappte der PAT und die Hausherren lagen kurz vor Schluss zum ersten Mal in Führung.

Der darauffolgende Kickoff wurde von den Spartans gemufft, die Legionaries übernahmen und knieten zum Sieg ab. Auch die Victory-Formation zu dem Zeitpunkt ein Zeichen, dass zwar viele Anfänger am Feld standen, aber im Großen und Ganzen wussten, was zu tun ist.

Game Video:

Interview Videos:

Fazit

Ganz sicher nicht hochklassiger, dafür enorm spannender Football. Die rund 70 Spieler (30 Legionaries, 40 Spartans) taten ihr Mögliches, um dem Publikum die angekündigte Show zu bieten. Der Spielverlauf – 22 unbeantwortete Punkte gefolgt von 23 unbeantworteten Punkten – tat das seine dazu bei. Der Gameday war für ein Non-League-Team mehr als nur beachtlich. Platzsprecher, Deejay Muschel, Cheerleader. Kein Wunder, dass sich dort auch der Brucker Bürgermeister Richard Hemmer blicken ließ und den Ehren-Kickoff ausführte. Sportstadtrat Rainer Windholz versprach, dass die Legionaries die volle Unterstützung der Stadt Bruck haben werden.

Showspiel (4×10 Minuten)
Carnuntum Legionaries vs. Weinviertel Spartans 23:22
(0:14/7:6/7:0/9:0)
23. Juli 11 | 17:00 ·Spannweide Bruck a.d. Leitha

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