Die 1.250 Zuschauer im Haller Hagenbachstadion sahen am Samstag beim 38:24-Erfolg der Schwäbisch Hall Unicorns ein abwechslungsreiches Spiel auf hohem Niveau. Die Gastgeber gingen zwar schon früh in Führung und gaben diese bis zum Ende auch nicht mehr ab, die Berlin Adler machten es im letzten Viertel aber noch mal richtig spannend.

Die Schwäbisch Hall Unicorns legten am Samstag einen Blitzstart hin. Bereits im vierten Spielzug wurde Kai Rabus von Aaron Boehme mit einem 47-Yards-Pass zur 7:0-Führung (PAT Marco Ehrenfried) bedient. Damit aber nicht genug. Berlins Offense kam aufs Feld und Halls Linebacker Simon Brenner fischte prompt einen Pass von Clint Toon aus der Luft. Brenner brachte den Haller Angriff damit an der Berliner 10-Yards-Linie erneut in Stellung. Eine Chance, die sich Boehme nicht entgehen ließ und selbst auf 14:0 (PAT Ehrenfried) erhöhte. Ein Haller Traumstart, den das Berliner Fieldgoal zum 3:14 noch im ersten Viertel nur wenig trüben konnte.

Die Haller Dominanz sollte aber nicht dauerhaft anhalten. „In der Offense hätte ich mir mehr Fluss gewünscht“, sagte später Halls Head Coach Siegfried Gehrke. Auch er musste mit ansehen, wie seine Offense nach dem ersten Seitenwechsel ins stocken geriet. „Man hat uns die vierwöchige WM-Pause angemerkt“, meinte Gehrke. Doch es war auch der starken Adler-Defense geschuldet, dass Boehme immer mehr Zeit brauchte, um freie Anspielstationen zu finden. Gleichzeitig fand auch Berlins Runningback Tory Cooper besser ins Spiel und markierte mit einem 20-Yards-Lauf den Anschluss-Touchdown zum 10:14 (PAT Justin Sterz). Dass den Unicorns 20 Sekunden vor der Halbzeitpause doch noch ein 9-Yards-Pass von Boehme auf Justice Joslin (PAT Ehrenfried) zum 21:10 gelang, wirkte dann schon fast als Befreiungsschlag.

Nach der Pause dominierte zunächst die Haller Defense, der es insgesamt viermal gelang, den Berliner Quarterback Clint Toon im eigenen Backfield zu Boden zu bringen. Zweimal in Folge zwang sie die Adler-Offense mustergültig zu Befreiungskicks und bereitete so den Boden für die TSG-Angreifer und für Justice Joslin. So wenig von dem Haller Topscorer über weite Strecken der ersten Hälfte zu sehen war, um so mehr prägte er das Haller Spiel im dritten Viertel. Jeder zweite Pass von Boehme landete sicher in Joslins Händen und auch der 21-Yards-Pass zum 28:10 (PAT Ehrenfried) wurde von ihm gefangen.

Wer dann kurz nach dem letzten Seitenwechsel glaubte, dass Marco Ehrenfrieds Fieldgoal zum 31:10 bereits das Spiel entschieden hätte, der hatte die Rechnung ohne das Team aus der Bundeshauptstadt gemacht. Die Adler machten das Spiel durch Touchdowns von Clint Toon und dem am Samstag mit Abstand besten Adler-Receiver Daniel Vöhringer (beide PAT Sterz) zum 24:31 noch einmal richtig spannend. Sie hatten Blut geleckt und drei Minuten vor Spielende wollten sie per Onside-Kick die Voraussetzung für den Ausgleich schaffen, kickten dabei den Ball aber in die Arme von Halls Dusty Thornhill. Der retournierte das Lederei prompt über 50 Yards zum nun tatsächlich entscheidenden Touchdown (PAT Ehernfied). Gesichert wurde das 38:24 und damit der erste Haller Heimsieg gegen die Berlin Adler wenig später durch die sechste Interception von Bruno Michitti in dieser Saison.

„Berlin ist ein klasse Team und es war ungewohnt für uns, zuhause als Favorit gegen die Adler anzutreten“, sagte Siegfried Gehrke nach dem Spiel. „Am Ende konnten wir diesem Druck Stand halten und ich bin insgesamt auch sehr zufrieden mit dem Spiel.“ Ähnlich ging es Berlins Head Coach Dave Likins, der den Unicorns zum Sieg gratulierte und ihnen indirekt tiefen Respekt zollte: „Ich bin stolz darauf, wie mein Team sich präsentiert hat. Immerhin hatten wir eine Chance, gegen die Unicorns zu gewinnen.“

GFL-Interconference
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Berlin Adler 38:24

(14:3/7:7/7:0/10:14)
23. Juli 11 | 17:00
Hagenbachstadion | Schwäbisch Hall


Mavericks in Saarbrücken erfolgreich
Mit 38:3 gewannen die Mönchengladbach Mavericks am Sonntag Nachmittag das Bundesliga-Interconference Spiel gegen den Südligisten Saarland Hurricanes. Damit konnten die Gladbacher Stiere einen erfolgreichen Start in die zweite Saisonhälfte nach der Sommerpause verbuchen.

Die Mavericks gingen durch Passempfänger Christian Lohmar mit 6:0 (PAT no good) in Führung. Kurz danach schlug Ballträger John McCardle zu. Der US-Amerikaner, der sich erst vor einer Woche wieder dem Kader der Mavericks angeschlossen hat, trug einen Ball in die Endzone der Saarland Hurricanes zur 12:0 (PAT no good) Führung. Doch die Südwestdeutschen kamen in der anschließenden Angriffsserie zu einem Fieldgoal und schlossen somit zum 3:12 aus Ihrer Sicht auf.

Noch vor der Halbzeit war es dann der zweite US-Boy Rodney Kinlaw, der mittels Lauf zum 18:3 abschloss und auch noch die beiden Zusatzpunkte zum 20:3 sicherte.

Nach dem Pausentee war es wieder John McCardle, der mit zwei weiteren Touchdowns auf 32:3 (PATs no good) erhöhte und damit den Saarbrücker Spielern jede Hoffnung raubte. Im letzten Quarter bekamen dann die Ersatzspieler der Mavericks Spielzeit. Diese nutzte kurz vor Ende des Spieles Runningback Oliver Martin mit einem weiteren Touchdown zum 38:3 (PAT no good) Endstand.

Wenn es an diesem Spieltag überhaupt etwas zu bemängeln gab, dann war es aus Gladbacher Sicht die vielen vergebenen Zusatzpunktversuche. Insgesamt ließen die Vitusstädter in der Saarmetropole fünf Zusatzpunkte aus. Dennoch sind die Mavericks nach der Sommerpause wieder gut in die Saison gestartet und müssen nun am kommenden Samstag beim Lokalderby gegen Essen zeigen, dass sie ein ernsthafter Anwärter auf den zweiten Tabellenplatz in der GFL sind. Dieser zweite Platz garantiert das erste Heimspielrecht im Viertelfinale um den German Bowl.
GFL Interconference
Saarland Hurricanes vs. Mönchengladbach Mavericks 3:36

(0:6/3:14/0:12/0:6)
24. Juli 11 | 16:00
Ludwigspark | Saarbrücken

Weitere Ergebnisse der aktuellen GFL-Runde:

Kiel Baltic Hurricanes vs. Marburg Mercenaries
ABGESAGT!
Munich Cowboys vs. Assindia Cardinals 24:0
(7:0/7:0/3:0/7:0)
Plattling Black Hawks vs. Dresden Monarchs 0:61
(0:28/0:17/0:0/0:16)
Stuttgart Scorpions vs. New Yorker Lions 24:0
(3:0/10:0/3:0/8:0)

GFL Tabelle Gruppe Nord:

1. Kiel Baltic Hurricanes 283:131  8-0
2. Mönchengladbach Mavericks   222:129  7-2
3. Düsseldorf Panther 204:178  5-3
4. Berlin Adler   212:204  4-5
5. Braunschweig FFC   109:92  3-4
6. Dresden Monarchs   277:152  3-6
7. Essen Cardinals 55:316  0-9

GFL Tabelle Gruppe Süd:

1. Schwäbisch Hall Unicorns 422:183  9-0
2. Marburg Mercenaries 248:80  7-0
3. Stuttgart Scorpions 241:238  6-1-3
4. Munich Cowboys   198:214  6-4
5. Wiesbaden Phantoms 178:276  2-1-7
6. Saarland Hurricanes 113:264  1-9
7. Plattling Black Hawks 151:456  0-9

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