Die Budapest Wolves sind die klaren Sieger der Nord-Konferenz, dahinter stehen die ASVÖ Gladiators und Ljubljana Silverhawks jeweils mit einem Sieg da. Laibach gewann gegen Kragujevac, die nach dem Titelgewinn im Vorjahr heuer keine Rolle mehr spielen können, die Rudersdorfer besiegten eben den direkten Konkurrenten um den letzten Playoff-Spot im Frühjahr deutlich mit 38:6 auswärts. Damit sind die Rollen auch klar verteilt.

Zwar konnten die Österreicher nach dem Auftaktsieg nur eine sehr hintergründige Rolle in der SELAF spielen, verloren zwei Mal klar gegen die Wolves, wurden auch von den Serben aus Belgrad und Novi Sad zurechtgestutzt, die Silverhawks jedoch schauten noch viel schlechter aus. Zum Beispiel gegen die Wolves in Budapest, als man zuletzt mit einem 50:0 wieder nach Hause geschickt wurde.

Kärnten vs. Kärnten
In beiden Mannschaften stehen Spieler aus Kärnten. Auf Seiten der Laibacher fünf Leihspieler der Carinthian Black Lions, die Rudersdorfer haben zu ihrem Quartett Kamber/Kamber, Houtz und Ladinig noch Stefan Wiltsche, Michael Adianow und zu guter letzt auch den Eurobowl-, EFAF-Cup und Austrian Bowl-Sieger Johannes Widner hinzugewinnen können, der diese Titel mit den Dodge Vikings bzw. den Turek Graz Giants gewann. Dazu gesellen sich noch vier Spieler der Styrian Stallions. Die anderen acht hat man auch nach einer Fristverlängerung bei der versäumten Anmeldung des Verbandes nicht mehr ins Boot holen können.

Die Verstärkung werden sie nach den Turbulenzen der letzten Wochen auch dringend brauchen. In Novi Sad nur mehr mit einem Rumpfteam am Feld, erwischte man sie auch noch beim Schummeln, als sie einen nicht spielberechtigten Mann einsetzten. Dem standing der Mannschaft, sowohl in Österreich als auch in Serbien, war das abträglich, in Summe ist das Image des Vereins schwer beschädigt. Man kann die Fehltritte der letzten Zeit der lokalen Presse vielleicht noch als Schabernack des Verbandes verkaufen, aber im Endeffekt braucht es dort einen völligen Umschwung und keine weiteren "Maßnahmen" mehr.

Ins Gesamtbild hinein passt hier die Absage des Junioren-Spiels, welches am selben Tag in Traun stattfinden hätte sollen. Wobei auch nicht ganz, denn bis vor kurzem wurde als SELAF-Spieltermin Sonntag, der 30. September ausgegeben. Das war ein Irrtum, den man nun aufklärte. Es waren für diesen Samstag-Termin daher auch keine Schiedsrichter vom Commissioner vorgesehen (um die Ref-Crew muss sich in der SELAF das Heimteam kümmern), der ihnen nun eine Crew aus Graz, vom Damen-Freundschaftsspiel der Black Widows vs. Budapest Wolves "nachschickt".

Sperre der Junioren-Mannschaft
Commissioner Christian Steiner sperrte allerdings alle Junioren-Spieler der Gladiators für dieses Wochenende. Damit kein schiefes Licht auf diese Absage fällt, meint er, denn so wie der Termin nun fallen hätte sollen, also Samstag, hätten beide Spiele quasi zeitgleich stattgefunden. Nun ist bekannt, dass drei Spieler der Gladiators-Junioren auch Stützen der Kampfmannschaft sind. Ohne das Steiner es ausgesprochen hätte, glaubt er aber wohl, dass die Absage in Traun gleichzeitig eine Zusage in Rudersdorf bedeuten könnte. Diese Spieler spielen nicht, weil "ich es sage", so Steiner. Er läßt es darauf ankommen ob die Gladiators seinen Spruch akzeptieren oder nicht. Von Seiten der Wettspielordnung wären sie wohl spielberechtigt. Die Gladiators ließen aber schon durchklingen, dass sie den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden haben. Sie werden keine Junioren gegen Ljubljana einsetzen.

Wie dem auch sei sind die Burgenländer auch so die hohen Favoriten gegen geprügelte Slowenen. Alles andere als ein Sieg wäre eine Katastrophe. Die Gladiators haben am Samstag die erste Möglichkeit sich sportlich langsam zu rehabilitieren. Danach geht es nach Kragujevac, wo der dritte SELAF-Sieg fixiert werden sollte. Das Halbfinale könnte dann eine "Phönix aus der Asche"-Sache werden, falls man sich qualifiziert und dann nach Belgrad fahren darf zur Revanche gegen die Vukovi.

Denn so tot der Vogel im Burgenland derzeit auch aussieht – er kann noch immer zur SELAF-Bowl fliegen. Eine komplette Gladiators-Mannschaft hat auch das Zeug Vukovi am Homefield zu schlagen. Die Serben sind bemüht, freundlich und sehr zuversichtlich. Österreich ist das Maß der Dinge in Football-Europa. Das muss man ebenso bemüht, freundlich und zuversichtlich am Feld klar machen. Gegen jeden Gegner, in jeder Klasse, zu jeder Zeit.

Letzte Chance 2007
So gesehen haben die Gladiators heuer noch die Chance sich in ein besseres Licht zu rücken. Das geht aber nur mit starken sportlichen Leistungen, unter Auslassung sämtlicher noch wartenden Fettnäpfchen. Es gab eine Zeit, da waren sie die Guten. Es gab eine Zeit, da fraß anderen der Neid ob ihrer Erfolge und Entwicklung. Back to the future oder weiter Vollgas vorwärts in die Versenkung der Belanglosigkeit. Das liegt in ihren Händen.

SELAF
ASVÖ Gladiators vs. Ljubljana Silverhawks
29. September 07 | 15:30
Sportplatz, Rudersdorf

SELAF
Kragujevac Wild Boars vs. Budapest Wolves
29. September 07 | 13:00
FK sušica, Kragujevac

Ladies
Graz Black Widows vs. Budapest Wolves
29. September 07 | 12:00
ASVÖ Platz, Graz

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments