Mit neuer Nummer und neuem Elan: „Die freien Tage haben mir sehr gutgetan. Es war zweifelsohne eine turbulente Zeit, wenn man die Intensität des Trainingscamps, die Einsätze in den Pre-Season Spielen, die kurzfristige Absage des Spiels in New Orleans und die Tage vor dem finalen Roster-Cut bedenkt,“ so der 24jährige Wiener Tight End, der nun Jersey-Nummer 80 trägt und im Practice Squad der Cardinals schuftet.
„Du musst jederzeit bereit sein, deine Leistung zu bringen. Every Rep counts. Und jetzt, wo sich die Mannschaft einfach verschmälert hat, bekomme ich viele Reps die ich für meine Weiterentwicklung brauche. Ich merke, wie ich mich verbessere, in welchen Bereichen ich massive Fortschritte mache. Das vergangene Wochenende, wo wir mal vier Tage am Stück frei hatten, konnte ich auch mal in Ruhe meine bisherige Zeit bei den Cardinals reflektieren. Die meisten Tage bisher waren so durchgeplant, dass dazu kaum Zeit blieb.“
Der Wiener Bernhard Seikovits spricht mit Phillip Hajszan über seinen Platz im Practice Squad und seine Ziele bei den Arizona Cardinals. Und warum in Arizona mittlerweile wienerisch gesprochen wird.https://t.co/pNPqtHcXUS via @puls24news
— Walter 🏳️🌈 Reiterer (@footballaustria) September 10, 2021
Reflektieren und Regenerieren waren deshalb auch die in der kurzen Trainings-freien Zeit an der Tagesordnung.
„Jetzt bin ich dank Rental Car auch mobil“, lächelt Bernhard, „da hat es sich angeboten, mal aus der Stadt rauszufahren, die Umgebung zu erkunden. Die fast menschenleere Wüste mit den Bergen lässt einen da nachmittags zur Ruhe kommen. Vielleicht wähle ich bei der nächsten Erkundungs-Ausfahrt nur nicht gerade die heißeste Zeit des Tages.“ In Tempe, Arizona, Heimat der Cardinals Practice Facility, klettern die Temperaturen auch im Spätsommer noch täglich auf (oder über) 40 Grad Celsius. „An die trockene Hitze hab‘ ich mich überraschend schnell gewöhnt. Außerdem sind die On-Field Trainingseinheiten, die wir draußen abhalten, meist früh am Tag.“
Dass der NFL Alltag nun los geht, sieht man auch daran, dass die Spieler nun nach und nach aus dem Team-Hotel auschecken. „Während des Camps war‘s ja obligatorisch, dass die gesamte Mannschaft im Hotel wohnt. Nun sind viele Kollegen schon wieder in ihren Häusern oder Apartments. Für mich und die anderen ‚Neulinge‘ hier hieß das also, auf Wohnungssuche zu gehen,“ erzählt Seikovits, der sich zusammen mit den anderen Rookies einige Optionen angeschaut hat. „Das Player Engagement Department hier ist super unterstützend. Sie haben für uns schon einige Objekte vorselektiert und Termine mit den Maklern vereinbart.“ Die Entscheidung, was nun Bernhards neues Zuhause wird, traf der Wiener letztendlich selbst – natürlich in Rücksprache mit seiner Freundin. „Lenas Meinung ist mir wichtig. Schließlich wird das auch ihr neues Zuhause sein, wenn sie dann zu mir zieht. Wir beide hatten einige Punkte auf der Checkliste, die die Wohnung erfüllen musste – die Nähe zur Facility, ein vernünftiger Mietpreis und Raumgrößen zum Wohlfühlen waren nur drei der Punkte. Aber wir sind fündig geworden.“