Das Becken war gefüllt, das feuchtfröhliche Plantschen konnte beginnen. Walter H. Reiterer für Football-Austria.com aus Hohenems.
Eigentlich wollte man zuerst Football spielen, aber nach Bewertung der äußeren Umständen entschloß man sich dann doch die 4×12 Minuten Lagendistanz als Maßstab herzunehmen. Zwar protestierten einige Landratten und Nichtschwimmer gegen diese Planänderung, aber die Bay Watch Crew kannte kein pardon. Es wird geschwommen. Sollte nach der regulären Schwimmzeit kein Sieger feststehen, so kommt es halt zum Ausscheidungssynchronspringen vom 10 Meter Turm.
Erste Lage – Rücken
Die Paradedisziplin der Giants, denn kein anderes Team bewegt sich am Rücken liegend schneller vorwärts als sie. Ihr Startschwimmer Armando Ponce de Leon zeigte der Seaneplexx Truppe auch gleich an welche Zeiten sie sich zu orientieren haben. Ein legaler Schubser seines Kollegen Sheldon Cross brachte den guten Mann 77 Yards bis zur Wende, dabei war von Devils noch gar keiner im Becken. 0:7, denn Christoph Kipperer baute den Vorsprung noch aus. Die Einheimischen versuchten in Folge alles um noch Zeit gut zu machen, aber sowohl Schlagmann Gary Brashears, als auch der Sprintspezialisten Richmond Appiah konnten nichts mehr dazutun den Abstand zu verringern.

Zweite Lage – Kraul
Eigentlich eine Spezialität der Seeteufel, aber nicht an jenem Tag. Die Giants hielten über die gesamte Distanz dagegen, konnten am Ende sogar durch den Allrounder Martin Grassegger ihre Führung ausbauen. Kurz vor Wasserwechsel ein unwiederstehlicher Sprint, der sogar Markus Rogan trocken aussehen ließe. Wieder gab Cross den entscheidenden Anschub – 20 Yards in 2 Sekunden – eine saubere Leistung, wie man in Graz sagt. 0:14. Das Becken wurde frisch eingelassen, die Uhr dafür angehalten.

Dritte Lage – Delphin
Die schwächste Lage der Steirer, wie man weiß. Sie haben es nicht so mit Feng Shui und diesem tierischen Schwimmstil, zu riesig sind ihre Körper um diese geschmeidig aus dem Wasser zu hieven. Eigentlich die Chance für die Devils die Giants zu ertränken. Das sah zunächst auch gut aus. Sprintfloh Ricky Appiah sorgte für eine Zwischenbestzeit nach der anderen, doch kurz vorm Ziel tauchte er plötzlich unter! Wo ist das Staffelholz? Hoffentlich nicht schon wieder beim Gegner (eine alte teuflische Krankheit). Man war zwar noch im Besitz des wichtigen Teils, aber Kommander Brashears konnte nicht lang genug die Luft anhalten um bis zur Wende durchzutauchen. Als er nach Sauerstoff schnappen mußte hatten die Strandnixen bereits bis 4 gezählt. Pamela Anderson kam nicht zur Hilf, es blieb beim 0:14.

Vierte Lage – Brust
Die Devils sind heuer ein wenig schwach auf der Brust. Um das Rennen noch für sich zu entscheiden mußten sie aber auf der Schlußdistanz volles Risiko gehen, auch auf die Gefahr hinauf, daß ihre Schwimmer absaufen. So lag es zunächst am Devils Chef im Becken, Gary Brashears, zu zeigen wer der Hai im Wasser ist. Doch gerade als er sein Revolvergebiss ausfuhr krachte ihm Christian Stopper, als Blindflieger am glatten Terrain, mit den Füßen in den Kopf/Genickbereich. Ein Schock für alle, Stopper konnte nicht stoppen, Brahears zog sich eine leichte Gehirnerschütterung zu, durfte nicht mehr weiter schwimmen. Für ihn kam Lionell Pieh ans Ruder, der seinen Kollegen Appiah noch zweimal zu sensationellen Sprints anfeuern konnte, bis er im Gewirr das Staffelholz tatsächlich verlor & die Giants den Sieg auf den Knien locker nach Hause schwimmen konnten.

Fazit
Deutlich zu erkennen, daß mit den jüngsten Erfolgen der österreichischen Schwimm Profis auch die Amateure stark aufgeholt haben. Der Schwimmsport in Österreich hat eine große Zukunft vor sich. Die Devils müssen auch an ihre Zukunft glauben, denn Gegenwart haben sie in der AFL nur mehr eine als Randfigur. Das Thema Austrian Bowl hat sich erledigt, wer gegen die Vikings das Finale bestreiten wird machen sich Giants & Raiders unter sich aus. Doch ein Ziel ist für die Emser noch zu erringen: Im EFAF Cup steht man im Halbfinale.

AFL
Cineplexx Blue Devils vs. Turek Graz Giants 0:14
(0:7/0:7/0:0/0:0)
28. Mai 06, Kickoff 15:00
Stadion Herrenried, Hohenems
Referees: Eberhard / Albrecht / Lair / Balac / Stajerits

Spielbewertung
Spielniveau: n/a
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Burger Test:

Football-Austria.com MVP: Sheldon Cross (Giants, 6 Comp., 145 Yards, 2 TDs)  

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