Die Teams vollführten diese auch auf dem Platz. Martin Pfanner für Football-Austria.com aus Wien.
Sonne, Wolken, Wind, Regen sowie ca. 200 Fans wollten am Samstag auf der Schmelz das Spiel der Vikings² gegen die Bruins aus Baden mitverfolgen. Die Ausgangslage konnte klarer nicht sein. Für die Wiener war es ein Spiel um sich für die bevorstehenden Playoffs warm zu halten, da man den Einzug bereits vor zwei Wochen gegen die Budapest Wolves fixiert hatte. Trotzdem gab es den Anreiz, dem Grunddurchgang mit einem Sieg das Sahnehäubchen in Form einer ‚Perfect Season‘ aufsetzen zu können. Die Badener dagegen wollten mit einem Sieg natürlich ihre Minichance auf die Playoffs wahren. Doch die Performance der beiden Teams konnte am Ende nicht unterschiedlicher sein und wies dabei einige verblüffende Parallelen mit den Wetterkapriolen auf.

Das Spiel
Die Vikings bekamen den Ball und zeigten auch gleich wo der Footballhammer in der Divison One hängt. Angeführt von QB Bernd Dittrich arbeitete man sich bis kurz vor die Endzone der Badener ehe RB Albert Platzer den Ball wegfumbelte. Während Platzer an der Sideline noch aufgemuntert wurde, biss sich der Angriff der Braunbären in Form eines 3&out derweil die Zähne an der Defensive der Wikinger aus. Im nächsten Drive marschierten die Vikings wiederum übers Feld und machten es dieses Mal besser. Obwohl Dittrich unter starkem Druck der couragiert spielenden Bruins D-Line stand, fand er nach sehenswertem Scramble WR Johannes Neusser in der Ecke der Endzone. Nach geblocktem Extrapunkt stand es 6:0. Im zweiten Viertel fand Bruins QB Christoph Gross dann Wide Receiver Gregor Ryba zum ersten 1st Down der Badener. Danach legte sich wieder Schatten über die Bemühungen der Badener. Drei Versuche und ein Punt später und dieses Mal durfte QB Philipp Jobstmann die Vikings über das Feld führen. Formvollendet wurde der Drive dann durch RB Mariusz Malinowski mit einem Lauf aus kurzer Distanz zum 12:0 (2 Point Conversion vergeben). Auch der nächste Drive wollte bei den Badenern trotz einiger guter Spielzüge am Ende nichts auf das eigene Punktekonto bringen, während sich Philipp Jobstmann dann nicht lange bitten ließ und einen 70 Yard TD Pass auf Djoe Sebastiao Oliveira Mendes anbringen konnte. Nach abermals vergebener 2 Point Conversion hieß es 18:0, was die Kräfteverhältnisse auch adäquat widerspiegelte. Nachdem Vikings DB Gildo Neyer die Seinen mit einer Interception auch gleich wieder in Ballbesitz brachte verwertete Jobstmann diese Vorlage und setzte Wide Receiver Jakob Altersberger mit seinem zweiten TD Pass toll in Szene. Die Sonne lachte, die Anhänger der Wikinger waren zufrieden, einzig und allein die 2 Point Conversion wollte auch beim dritten Anlauf nicht klappen. Mit 24:0 ging es dann auch in die Halbzeitpause. Im dritten Spielabschnitt bot sich den Zuschauern ein gewohntes Bild. Trotz der dunklen Wolken am Horizont wollten sich weder Defensive noch Offensive der Wiener beunruhigen lassen. Die Defense recoverte einen Fumble, die Offensive punktete in gewohnter Manier. Jobstmann zum Dritten, diesmal auf Receiver Sevan Sarian. Endlich saß auch der PAT, den Wide Receiver Johannes Neusser sicher verwandelte. Auch mit einer 31:0 Führung ging die Defensive der Wikinger nicht lockerer zur Sache und erzwang ein weiteres 3&out der Badener. Bernd Dittrich demonstrierte dann mit einem tollen 20 Yard TD Scramble, dass er nicht nur über einen guten Arm verfügt, sondern auch zu Fuß ganz gut unterwegs ist. D-Liner Ali Amr versuchte sich dann am PAT, setzte das Ei aber neben die Stange. Doch das 37:0 reichte den Wienern offenbar noch nicht, denn kurz vor Ende des 3. Viertels brachte Vikings RB Albert Platzer das Ei dort hin, wo es an diesem Tag auch vermeintlich hingehörte, in die Endzone der Badener. Balsam auf die Seele des Mannes, der vorher bereits zwei Mal gefumbelt hatte. Nach PAT von Johannes Neusser stand es 44:0. An diesem Spielstand sollte sich auch im letzten Viertel nichts ändern. Die Bruins kämpften bei strömendem Regen engagiert weiter, doch mehrere Strafen und eine Interception verhinderten einen verdienten Ehren-TD.

Fazit
Über der Schmelz wechselte sich Licht mit Schatten im Viertelstundentakt ab. Auf dem Spielfeld nach jedem Touchdown Drive der Vikings. Während manche Teams froh wären über einen guten Starting QB zu verfügen, erfreuen sich die Vikings gleich an zwei. Anders als den Wildhütern in Bayern war es Dittrich, Jobstmann und der Vikings Defensive ein leichtes die Bären im Zaum zu halten. Den Badenern muss allerdings zu Gute gehalten werden, dass man sich ordentlich präsentierte und auch einige sehenswerte Spielzüge auf den Wiener Kunstrasen zaubern konnte. Für die Vikings stehen nun in einem knappen Monat die Playoffs an, für die Bruins eine in die Bedeutungslosigkeit versunkene Partie gegen die Wolves. (mp)

Spielbewertung:
Spielniveau:
Ambiente:
Unterhaltungswert:
Schnitzelburgertest:

Football-Austria.com MVPs
Bernd Dittrich & Philipp Jobstmann

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