Die 2.600 Zuschauer im Haller Hagenbachstadion staunten am Samstag nicht schlecht. Nach 14 Siegen in Folge hatte man den Unicorns zwar durchaus zugetraut, das Halbfinale um die deutsche Meisterschaft zu gewinnen. Dass sie die Nordvizemeister aus Mönchengladbach aber derart dominieren würden, das war dann doch überraschend. Das Duell des besten Offense der Liga gegen die beste Defense ging mit 47:21 eindeutig zu Gunsten des Haller Angriffs aus.

Dabei legte die Offense der Gastgeber einen durchaus nervösen Start hin und tat sich mit der 6:0-Führung durch Dusty Thornhill sichtlich schwer. Selbst „Mister Cool“ Aaron Boehme zeigte anfangs Nerven und fumblete den Ball an der Gladbacher 5-Yard-Linie, was die Gäste prompt durch Adam Goloboski zum 7:6 (PAT Danny Lange) ausnutzten.

Die Haller Defense zeigte hingegen von der ersten Spielminute an eine sehr starke Leistung, die ihr im Vorfeld nur wenige zugetraut hatten. Der Mavericks-Angriff biss sich an den Haller Verteidigern phasenweise geradezu die Zähne aus und auch der auffälligste Maverics-Angreifer John McCardle hatte seine liebe Not mit den Schützlingen von Halls Defense-Coordinator Andreas Wengertsmann. Am Ende hatte die TSG-Defense mit zwei Touchdowns von Gerhard Jäger und Jonathan Ziegner sogar maßgeblich zu den 47 Haller Punkten beigetragen.

Im zweiten Viertel erfingen sich die Unicorns und erspielten sich bis zur Pause eine komfortable 28:7-Führung. Ein Punktepolster, das es in der zweiten Hälfte zu sichern galt, das aber durch John McCardle (PAT Danny Lange) nach der Pause zunächst auf 14:28 verkleinert wurde. Dusty Thornhills 5-Yard-Lauf zum 34:14 stellte allerdings die alten Verhältnisse wieder her.

Goal-Line-Stand
Für die Mavericks geradezu demoralisierend verliefen die ersten Minuten des letzten Viertels, in denen die Partie endgültig entschieden wurde. Zunächst mühten sich die Mavericks in vier Versuchen an der Haller 1-Yard-Linie, ohne dabei Punkte zu erzielen. Direkt nach dem Wechsel des Ballbesitzes warf Aaron Boehme einen unglaublichen 98-Yard-Pass auf Justice Joslin (PAT Devincentis) zum 41:14 und im Gladbacher Gegenzug fing Gerhard Jäger einen Pass von Mavericks-Quarterback Colin Clancy ab.

Spätestens jetzt war klar, dass die Überraschungssaison der Aufsteiger aus Mönchengladbach beendet ist und die Unicorns zum ersten Mal in ihrer 28-jährigen Geschichte im German Bowl stehen. Die Touchdowns von Halls Jonathan Ziegner und Gladbachs John McCardle (PAT Lange) trieben das Ergebnis auf 47:21, änderten aber an den Kräfteverhältnissen nichts mehr.

Stimmen nach dem Spiel
Gladbachs Head Coach Walter Rohlfing sagte nach dem Spiel: „Wir hatten kurzfristig mit unerwarteten Personalproblemen zu kämpfen und konnten unsere üblichen Stärken heute nicht ausspielen.“ Sein Lob galt der Haller Defense: „Die Unicorns-Defense hat ein sehr gutes Spiel gemacht.“
Auch Halls Cheftrainer Siegfried Gehrke wusste die Leistung seiner Verteidigung zu schätzen: „Einzelne Spieler wie zum Beispiel Gerhard Jäger haben heute deutliche Akzente gesetzt. Die starke Leistung  und den mit entscheidenden Beitrag zum Erfolg brachte aber die gesamte Defense.“ Mit Blick auf den German Bowl meinte er: „Jetzt wird erst mal der Einzug ins Finale gefeiert. Ab kommendem Mittwoch konzentrieren wir uns dann auf unseren German-Bowl-Gegner.“

GFL Halbfinale
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Mönchengladbach Mavericks 47:21

(6:0/22:7/6:7/13:7)
24. September 11 | 16:00
Hagenbachstadion | Schwäbisch Hall
2.600 Zuschauer

GFL Halbfinale
Kiel Baltic Hurricanes vs. Düsseldorf Panthers 45:21

(3:7/21:0/7:14/14:0)
25. September 11 | 15:00
Holsteinstadion | Kiel
2.378 Zuschauer
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