Dieses SELAF-Spiel verschwindet soeben in der Versenkung. Kein Spielbericht auf der Webseite der Spielserie (ein Novum), kein Bericht von den Wolves (ein Novum), keine Statistiken (ein Novum), kein Bilder (ein Novum), nur drei Ziffern und ein Doppelpunkt dazwischen.

Fünfzig zu Null
Am Samstag fand dieses Spiel in Budapest statt. Es endete mit 50:0 für die Wolves. Viel mehr ist nicht bekannt. Das bislang eindeutigste Ergebnis in der Geschichte der SELAF. Dabei standen auf Seiten der Silverhawks drei Spieler aus Österreich (fünf hätten es sein sollen) am Feld. Linebacker Gerald Regenfelder, Cornerback Markus Rieger und Defensive Lineman Peter Petek. Alle drei sind ihres Zeichens Kärntner Löwen.

Peter Petek schilderte die Be- und Gegebenheiten:
"Wir waren ewig mit dem Bus unterwegs, verfuhren uns und kamen erst 30 Minuten vor dem Spiel beim Stadion an. Raus aus dem Bus – schnell umziehen – aufwärmen – Face-Check – Anpfiff. Dann ging alles sehr schnell. Die Wolves sind ein gutes Footballteam, das haben wir gleich bemerkt. Wir haben zusammen zwei Mal trainiert und in der Defensive leider kein Konzept. Spielte ich über links, lief alles über rechts, ging ich nach rechts, lief alles über links. Ein Touchdown nach dem anderen. Wir hatten einige Amerikaner im Team, aber die machen das Kraut nicht fett. Irgendwie ging das Spiel dann an mir rasch vorüber. Ich meine, es dauerte auch tatsächlich nicht sehr lange."

Wie geht es einem nach so einer Erfahrung?
"Überraschend gut. Wir machen das ja nur zum Training. Die Off-season ist so lang, da haben wir uns gesagt, dass wir bei den Silverhawks mitmachen bei einigen SELAF-Spielen. So ein Ding ist natürlich unerfreulich, aber was soll’s? Die Laibacher sind nicht besser, wir arbeiten mit ihnen aber gerne zusammen. Wir werden in zwei Wochen wieder dabei sein, wenn wir gegen die Gladiators spielen. Ich befürchte aber, dass das Ergebnis nicht viel anders aussehen wird. Wir hatten ein Scrimmage zusammen gegen die Zagreb Thunder. Da schaute die Sache noch sehr gut aus für Ljubljana, denn die Kroaten waren eindeutig schwächer. Aber gegen diese Mannschaft aus Budapest hatten wir nichts zu bestellen. Wir werden gegen Rudersdorf alles geben, es ist ja auch lustig, dass dann Kärntner gegen Kärntner spielen. Ich schätze die Burgenländer aber wesentlich stärker als uns ein. Wir freuen uns jedenfalls darauf."

Fast alles verloren und trotzdem in der Finalphase?
Durch die fünfte Niederlage der Silverhawks können die Gladiators, die sich mit einem 1:4 record alles andere als mit Ruhm bekleckert haben in der SELAF, in zwei Wochen schon alles klar machen. Gewinnen sie ihr Spiel gegen die Slowenen, oder verlieren sie dieses auch nur knapp, dann würden sie sogar bei einem 2:5 record in die Playoffs einziehen.

Denn in der SELAF gibt es drei Monster Teams. Budapest, Belgrad und Novi Sad. Der Rest, Kragujevac, Ljubljana und Rudersdorf – sie laufen derzeit nur mit. Der beste Mitläufer könnte am Ende tatsächlich aus dem Burgenland kommen. Wird ihnen Verstärkung bewilligt (das ist immer noch im Gange), dann würde die Sache eventuell anders aussehen. Mit zwölf Stallions, zwei Black Lions und einem Joe Widner könnte man einem Halbfinale gegen Belgrad oder Novi Sad gelassener entgegen blicken. Eines ist aber bereits fix: Das Heimrecht haben die Burgenländer längst vergeigt. Dafür hat ihr Quarterback eine sehr exklusive DVD-Sammlung angehäuft, denn bislang ist es in drei Versuchen keinem österreichischen Klub gelungen einen serbischen zu schlagen.

SELAF
Budapest Wolves vs. Ljubljana Silverhawks 50:0
15. September 07 | 19:00
BVSC-Stadion, Budapest

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