Die Cineplexx Blue Devils stehen an der Spitze und haben nach dem Sieg über die Black Lions gute Chancen auf einen Platz in den Playoffs.

Die Cineplexx Blue Devils waren in Vergangenheit kein ausgewiesener Nachwuchs-Riese. Ganz im Gegenteil, erhielten sie zuletzt noch "Drohbriefe" vom Verband für deren Nachwuchsarbeit, welche man quantitativ wie qualitativ in Klosterneuburg als mangelhaft bewertete. Die erste Momentaufnahme 2007 zeigt ein völlig neues Bild der Teufel.

Neun Coaches für über 30 Spieler
Profitiert haben die Emser von der freiwilligen Zugabe aus Tirol. Mehr als ein Dutzend Spieler der Schwaz Hammers haben bei ihnen angeheuert – einer von diesen machte heute auch seinen ersten Touchdown. Noch beeindruckender als die hohe Kaderdichte (es waren heute, beim Spiel gegen die Black Lions, mehr als 30 Spieler für sie im Einsatz), ist die Situation beim Coaching Staff. Mit Christian Steffani (Wide Receiver), Eki Tara (Offense Backfield), Stefan Schubert (Linebacker), Luis Ignacio (Defense Backfield), Scotty Uipi (Offense und Defense Line), sowie den Assistant Coaches Paul Filipiak, Albert Kirchmeyer, Stefan Seher und Bernd Kinigardner, verfügen die Devils-Junioren über einen neunköpfigen (!) Trainerstab. Wir reden von den Devils wohlgemerkt, nicht von den Dragons.

Die stehen als regierender Meister nach zwei Spielen mit dem selben record (2:0) aber dem schlechteren Punkteverhältnis einen Platz hinter den Blauen auf der Zwei. Die Emser sind Tabellenführer. Hört sich gewöhnungsbedürftig an, ist aber so. Wirft man einen Blick auf den Spielplan, so treffen die Vorarlberger noch auf die Raiders, gegen die es wohl sehr schwer werden wird. Die Giants liegen aber sicher im für sie schlagbaren Bereich. Mit einem 3:1 record wäre man in Xiberg durch, hätte sogar eine Chance auf Heimrecht in den Playoffs. Alles noch graue Theorie – betrachten wir das heutige Spiel im Herrenried-Stadion.

Lions am Limit
Die Kärntner kamen mit genau der geforderten Anzahl an Spielern im Rheintal an. 16 Mann in Uniform. Rund die Hälfte des Gegners. Wir erinnern uns an etliche Presseaussendungen der Devils, in denen sie nicht müde wurden ihre Personalsituation zu erklären. Heute stand da kein Wort darüber mehr drinnen. Die Black Lions werden da gar als "Überraschungsteam" tituliert. Wahrscheinlich hat es sie überrascht, dass sie überhaupt spielfähig waren? Jedenfalls war diese neue Personalsituation mit ausschlaggebend für den späteren Erfolg der Devils-Juniors.

Das erste Viertel verging ohne Punkte. Beide Defensiv-Abteilungen waren am Posten. Die Devils gelangten zwar einmal in die Endzone der Gäste – davor gab es aber ein Holding. No score.

Frühe Vorentscheidung
Das zweite Viertel wurde den Kärntnern zum Verhängnis. Sie produzierten in Summe drei Turnovers, welche die Devils in Punkte ummünzen konnten. Ein Pass von Paul Thurnher (16 Jahre jung) auf Benjamin Fussengger und es stand 6:0. Eric Fussenegger legte noch zwei Punkte mit einer Conversion drauf. Das 14:0 besorgte der Hammes-Spieler Lukas Hütter – Gratulation zum ersten Touchdown nach Tirol. Kurz darauf war es erneut Benjamin Fussenegger der den 20:0-Halbzeitstand fixierte. Extrapunkte gab es keine.

Auffällig war die heavy rotation bei den Devils. Die Coaches schickten zwischendurch immer wieder frische Spieler aufs Feld. So hatten die Emser zum Beispiel zwei fast komplette Offensive-Lines zur Verfügung, die sich abwechselnd mit den Black Lions vergnügten. Luxus pur in Football-Allemania.

Starke Löwen-Hälfte
Das dritte Viertel begann mit einem Schock für die Hausherren. Ein langer Pass von Quarterback Paul Thurnher wurde von Felix Knes abgefangen und zum 20:6 retourniert. Knes holte zwei weitere Punkte mit einer Conversion. David Lamprecht wendete dann ein ähnliches Schicksal der Devils wie im EFAF-Cup-Finale ab, in dem die Emser eine 21:0-Pausenführung noch herschenkten. Mit einem 15-Yards-Lauf baute er die Führung auf 26:8 (PAT no good) aus.

Nach seinem zweiten personal Foul wurde der Kampfmannschafts-Spieler und zweifache Scorer Benjamin Fussenegger vom Platz gestellt. Ein herber Verlust für das letzte Viertel bei den Devils, wie sich herausstellen sollte. Die Lions übernahmen das Ruder und Andreas Stossier konnte noch mal auf 26:14 (PAT no good) verkürzen. Die Kärntner drängten in Folge zwar auf weitere Punkte, den Devils gelang es aber die Angriffe in entscheidenden Momenten zu stoppen.

Die Devils-Aussendung beschreibt die Phase so:
Das vierte und letzte Viertel beginnt mit einem First Down der Kärntner an der gegnerischen 20Yard Linie. Diese Chance lassen sie sich nicht nehmen und verkürzen nochmals auf 26:14. Mittlerweile gibt es einige verletzungbedingte Ausfälle auf Seiten der Devils und die Kräfte lassen immer mehr nach. Dies ermöglicht den Black Lions immer wieder schöne Spielzüge welche teilweise nur mit letztem Einsatz von den Devils gestoppt werden können.

Das stimmt bedenklich, denn gerät ein doppelt so großes Team physisch ins Hintertreffen, kann nicht alles rund gelaufen sein. Die Black Lions standen zu dem Zeitpunkt mit nur noch 15 Mann in der Team Area. Was ihnen im zweiten Viertel einen Schlag versetzte, nämlich Turnovers, brach ihnen im vierten das Genick. Ein weiterer Ballverlust (Fumble an der Devils 13) brachte die Entscheidung. Die Devils liefen die restliche Zeit von der Uhr und durften sich nicht nur über den zweiten Saisonsieg, sondern auch über die erstmalige Tabellenführung freuen.

Junioren
Cineplexx Blue Devils vs. Carinthian Black Lions 26:14
(0:0/20:0/6:8/0:6)
16. September 07 | 13:00
Herrenriedstadion, Hohenems
Officials: Kuntschik / Eberhard / Balac / SAFV / SAFV

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